„Wir hätten trotz der Unterzahl durchaus verdient gehabt, zu gewinnen“, hob Werders Abwehrchef das Positive der Partie am Freitag hervor. Nur auf den umstrittenen Schiedsrichter Alberto Undiano aus Spanien wollte er die Niederlage nicht schieben: „Er hat nicht gegen uns gepfiffen. Außerdem hat er ebenfalls fragwürdige gelbe Karten gegen die Serben verteilt und den Handelfmeter zugesprochen.“ Einen Vergleich mit der EM-Vorrunde 2008, als die deutsche Mannschaft mit 1:2 gegen Kroatien verlor und ebenfalls mit einem Platzverweis gestraft wurde (Bastian Schweinsteiger sah damals die rote Karte), lehnt Mertesacker ebenfalls ab: "Damals haben uns die Kroaten beherrscht", so der 26-jährige, "das war gegen Serbien ganz anders."
Es gilt also, die Partie gegen Serbien abzuhaken und die Köpfe freizubekommen für das entscheidende letzte Gruppenspiel gegen Ghana am Mittwoch. Den freien Nachmittag am Samstag nutzte Mertesacker daher zu einem kleinen „Nordderby“: der Hamburger Piot Trochowski war sein Gegner bei einer Partie Tischtennis. Trotz aller Entspannung gibt Werders Vizekapitän aber bereits die Vorgabe für das letzte Vorrundenspiel: "Das Spiel gegen Ghana müssen wir jetzt angehen wie ein Sechzehntelfinale. Das ist ein absolutes K.O.-Spiel für uns." Zweifel daran, dass es für ihn und seine Teamkollegen nicht für das Weiterkommen reichen wird, hegt der Bremer keine: "Wir sind so gefestigt, dass wir diesem Druck standhalten und weiterkommen werden. Gegen Serbien haben wir uns auch trotz der Niederlage so präsentiert, wie wir uns das vorgestellt hatten." Und so präsentiert sich die Mannschaft auch bei der Programmwahl im hoteleigenen Kino im Velmore Grande „kämpferisch“: DFB-Stammkinogänger Per Mertesacker schaute sich mit Tim Wiese und weiteren Teamkollegen den Film „Payback – Zahltag“ an.