Für Mesut Özil schließt sich am Samstag der Kreis

Mesut Özil wurde in der laufenden Spielzeit oft von seinen Kollegen gefeiert
Profis
Mittwoch, 12.05.2010 / 15:15 Uhr

Ein Jahr ist es nun her, dass Mesut Özil mit seinem Treffer das Pokalfinale 2009 für Werder entschied. Es waren aufregende zwölf Monate, die hinter dem 21-jährigen Mittelfeldspieler liegen. ...

Ein Jahr ist es nun her, dass Mesut Özil mit seinem Treffer das Pokalfinale 2009 für Werder entschied. Es waren aufregende zwölf Monate, die hinter dem 21-jährigen Mittelfeldspieler liegen.

 

Unter dem Strich zeigt sich Mesut Özil zufrieden mit der Saison. Den dritten Platz im Endspurt noch erreicht und am Samstag im Pokalfinale gegen die Bayern – für den begnadeten Techniker vor allem eine geschlossene Teamleistung: "Wir sind eine Mannschaft und kommen alle miteinander klar. Wir unternehmen viel zusammen, es ist einfach eine geile Truppe und wir haben immer Spaß beim Training. Deshalb sind wir auch oben dabei", erklärt Özil.

 

Dem Nationalspieler, der auch bei der WM in Südafrika für Deutschland spielen wird, gelang ein Start nach Maß in die Spielzeit 2009/2010. Nach dem Gewinn der U-21-EM im Sommer konnte er in den ersten 13 Bundesligapartien sechs Tore erzielen und Treffer vorbereiten, er wurde zum Spieler des Monats November gewählt und galt für viele Experten als der stärkste Akteur der Hinrunde. "Ich bin dankbar, hier spielen zu dürfen, und das Vertrauen der Trainer und der Mannschaft zu spüren", gibt sich der Hochgelobte beim Saisonrückblick allerdings bescheiden.

 

Zu Beginn der Rückrunde, als auch Werder eine kurzeitige Schwächephase durchlebte und fünf Spiele in Folge verlor, fand auch Özil zunächst nicht zu seinem Spiel. "Die Rückrunde war sicherlich schwierig, ich habe in zwei Jahren knapp 100 Spiele absolviert. Da fehlte dann schon die Kraft und die Frische und man hatte oft schwere Beine. Aber ich wurde die ganze Zeit toll unterstützt und jetzt ist diese Phase auch vorbei", blickt Özil optimistisch auf die anstehenden Aufgaben. Parallel zu Werders Aufholjagd steigerte sich auch Werders Nummer elf kontinuierlich, und gemeinsam konnte die Mannschaft durch ein starkes Finish noch den dritten Platz, der zur Qualifikation an der Champions League berechtigt, erreichen. "Das freut uns natürlich sehr. Es gibt schließlich nix besseres, als sich mit den besten Spielern der Welt messen zu können."

 

Ein entscheidendes Duell in der Verfolgungsjagd – der Rückstand auf die am Ende abgefangenen Leverkusener betrug zwischenzeitlich 16 Punkte - gab es am vorletzten Spieltag der Saison in Gelsenkirchen. Beim FC Schalke 04, Özils ehemaligen Verein, konnte Werder mit 2:0 gewinnen. Ein Tor erzielte der gebürtige Gelsenkirchener selbst, den zweiten Treffer durch Hugo Almeida bereitete er vor. "Ich bin erleichtert, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben und ich wieder ein Tor geschossen habe. Die Mannschaft hat mich super unterstützt und es mir leicht gemacht", gab sich Özil anschließend bescheiden. Offener ging sein Umfeld dabei mit Lob um: "Mesut hat besonders in der zweiten Hälfte immer wieder die Akzente gesetzt, die wir gebraucht haben", gab etwa Per Mertesacker zu Protokoll. Und für Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs erklärte: „Mesut hat sehr gut gespielt. In den letzten Wochen ist er immer besser geworden. Heute war er gefordert, weil wir ihn brauchten, um zu bestehen. Das war sicher ein großer Schritt für seine Entwicklung.“ Eine Entwicklung, die sich auch in Zahlen sehr beachtlich liest. 9 Tore und 16 Vorlagen konnte Özil in seiner bislang stärksten Saison sammeln, damit war er an knapp 35 % aller Werder-Toren beteiligt. Einen starken Mesut Özil kann Werder auch am Samstag gegen den FC Bayern gebrauchen.

 

Dort schließt sich mit dem Pokalfinale dann der Kreis für Mesut Özil. Mit der Teilnahme an der WM in Südafrika geht anschließend ein "Kindheitstraum" des Jungtalents in Erfüllung, zuvor zählt aber auch für Mesut Özil nur der DFB-Pokal: "Das Pokalfinale im letzten Jahr war ein sehr schönes Erlebnis. Wir haben gewonnen, ich habe getroffen und Werder konnte den Titel gewinnen. Das wollen wir dieses Jahr wieder versuchen. Damals haben wir als Team gewonnen, ich habe das bislang wichtigste Tor meiner Karriere erzielt und danach haben wir toll mit den Fans gefeiert. Wenn wir auch in diesem Jahr das abrufen, was wir können, ist dieser Erfolg wieder möglich!"

 

von Paul Hüsing

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