Debütant Marin: "Pokal-Kuscheln war noch kein Thema"

Die Mischung macht's: Jugend auf der einen, Erfahrung auf der anderen Seite
Profis
Dienstag, 11.05.2010 / 16:42 Uhr

Wenn Werder am kommenden Freitag mit der 50-sitzigen OLT-Maschine nach Berlin abhebt, dann sitzen zum größten Teil endspielerfahrene Kicker auf den Sitzen, die sich riesig auf einen erneut spannendes außergewöhnliches Final-Wochenende freuen. Aber es sind auch drei Debütanten an Bord, für die die aktive Teilnahme am Endspiel im Berliner Olympiastadion Neuland ist. Das namhafte Trio Marko Marin, Phillip Bargfrede und Per Mertesacker ist umso heißer auf den Pott.

 

"Das ist mein erstes nationales Finale und deshalb für mich persönlich ein ganz wichtiger Höhepunkt. Letztes Jahr war das ganz bitter, dass ich verletzungsbedingt beide Finals nicht spielen konnte", ordnete der Nationalspieler Mertesacker trotz bevorstehender Weltmeisterschaft die nächsten Tage ganz hoch ein. Auch, weil er trotz des Debütanten-Status schon im Olympiastadion mitfeiern durfte. "Ich habe das schon erlebt und du fühlst dich auch zugehörig, wenn du sogar im Halbfinale getroffen hast, aber wenn du das Endspiel nicht spielst, dann ist da irgendetwas, dass die Freude schmälert", so "Merte" am Dienstag ganz offen. Jetzt freue er sich, in diesem Jahr Teil etwas ganz Besonderem zu sein. "Das ist eine außergewöhnliche Situation, der Trainer kann den Pokal zum vierten Mal holen und wir können den Titel zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte verteidigen. Meine Vorfreude ist viel größer als die Nervosität."

 

Ob das bei den jüngeren Final-Debütanten genau so aussieht? Marko Marin zeigt sich zumindest äußerlich cool. "Die Anderen haben mir viel Tolles von Berlin erzählt, sie waren begeistert von der Stimmung und haben alle davon geschwärmt. Ich hoffe, ich kann auch dieses Gefühl erleben." Selbstvertrauen zieht er aus dem bisherigen Saisonverlauf: "Mein erstes Jahr bei Werder lief schon beinahe perfekt. Im Team sind alle super drauf, das Umfeld ist nett und freundlich und auch die Fans haben mich super aufgenommen. Die Vorfreude auf das Finale ist riesig, ganz Fußballdeutschland schaut auf dieses Spiel und im Umfeld sind schon alle heiß. Ich auch!"

 

Die großen Erwartungen schürt vor allem das Beispiel Mesut Özil, der sich im vergangenen Jahr mit dem Goldenen Treffer in Berlin in die Werder-Geschichtsbücher schoss. "Wir haben gewonnen, ich habe getroffen und Werder konnte den Titel gewinnen. Das wollen wir dieses Jahr wieder versuchen. Ich habe das bislang wichtigste Tor meiner Karriere erzielt und danach haben wir toll mit den Fans gefeiert."

 

Das würde natürlich auch Philipp Bargfrede gern sehen. "Ich saß letztes Jahr mit meiner Freundin noch als Fan auf der Tribüne. Jetzt stehe ich in meiner ersten Profi-Saison vielleicht auf dem Feld. Hätte mir das einer vorausgesagt, hätte ich gedacht 'Oh, das muss aber gut gelaufen sein'. Jetzt stehe ich wirklich im Team, das den Titel verteidigen kann. Das ist etwas ganz Großes", schwärmte der 21-Jährige.

 

Tipps für das erste Pokalfinale kommt für die jungen Teamkollegen von den Routiniers. Super-Experte Claudio Pizarro (6. Finale, 4x gewonnen) rät: "Sie dürfen nicht versuchen, etwas Besonderes zu machen. Sie müssen so spielen wie immer, sich nicht verstellen, einfach so bleiben wie sie sind." Torsten Frings sieht es ähnlich und winkt grinsend ab: "Ich muss den jungen Spielern wie Phillip und Marko nichts mitgeben. Gerade Marko brauche ich nicht so viel zu sagen. Der spielt ja eh einfach drauf los."

 

Eine ganz besondere Geste des Kapitäns könnte die Debütanten allerdings zu weiteren Höchstleistungen motivieren. "Ich habe den Pokal schon so oft gehabt, da kann ihn in diesem Jahr ein anderer mit aufs Zimmer nehmen. Philipp und Marko hätten ihn bestimmt verdient, so lange sie ihn zurückbringen können sie ihn gerne haben."

 

Bargfrede nimmt das Angebot gerne an: "Wenn es soweit ist, komme ich gerne darauf zurück. Zuvor müssen wir aber erst hart arbeiten." Marko Marin ergänzt: "Über Pokal-Rituale haben wir uns noch nicht unterhalten. Erstmal müssen wir das Ding holen, dann können wir ihn auch mit ins Bett nehmen und mit ihm kuscheln."

 

 

von Michael Rudolph und Paul Hüsing

 

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