Klaus Allofs unterstrich jedoch noch einmal, dass sich Werder ab sofort aus allen Spekulationen heraushalten wird. "Der Bundestrainer hat seine Entscheidung getroffen und wir vertrauen ihm und seinen Stab, dass es einen fairen Dreikampf um den Platz zwischen den Pfosten geben wird."
Diese Hoffnung hat auch Tim Wiese selbst, der sich am Samstag wieder mit markigen Kampfansagen zurückhielt, aber dennoch seinen Hut selbstbewusst in den Ring schmiss. Auf Nachfrage, was er über Hans-Jörg Butts Aussagen denken würde, dass er auch bei der WM die Nummer eins sein möchte, sagte Wiese: "Jeder, der zur WM fährt, will die Nummer eins sein. Ich auch, jetzt schauen wir, ob es klappt. Es gibt zwar viele Spezialisten, die mir keine Chance einräumen, aber ich werde bis zum Umfallen kämpfen."
Mit welcher Besonnenheit der Werder-Rückhalt in die nächsten entscheidenden Wochen geht, zeigte er am praktischen Beispiel gleich nach dem Abpfiff. Lautstark wurde er von den Werder-Fans gefeiert und auf den Zaun beordert. Von den Kollegen geschubst, von den Anhängern bejubelt, trat er tatsächlich die obligatorischen Aufgabe mit dem Megaphon an. Aber wo vor einem Jahr noch siegestrunkene verbale Attacken zum Gegner zu hören waren, rief er nun zum "Andree-Wiedener-Tanz" auf. "Bewegt eure Hüften, und tanzt den Andree Wiedener, nach links …. Nach rechts …"
von Michael Rudolph und Paul Hüsing