Einer der der Suche nach Verbesserungsmöglichkeiten zum Opfer fiel, war Marko Marin, der in der Pause gegen Daniel Jensen ausgetauscht worden war. Der Überflieger der letzten Wochen nahm es professionell hin. „Wir waren in der ersten Halbzeit alle schlecht und es war die Entscheidung des Trainers mich raus zu nehmen. Das muss ich akzeptieren. Wir sollten alle dieses Spiel heute schnell vergessen und an die Leistungen der letzte Wochen anknüpfen.“
Das gelang den Grün-Weißen zum Teil im zweiten Durchgang. Doch in der Gesamteinschätzung reicht das der sportlichen Leitung einfach nicht aus. „In der zweiten Halbzeit habe ich das Spiel gesehen, das ich gern über die gesamte Spielzeit gesehen hätte. Wir waren wieder einmal Teilnehmer an einem tollen Spiel, aber das Ergebnis passt uns nicht. Es klappt eben nicht immer, mehrere Tore aufzuholen. Und es gab einfach zu viele Partien, in denen wir zuviel Zeit verstreichen ließen, um unsere Leistung abzurufen“, so Cheftrainer Thomas Schaaf, der von einem sehr enttäuschten Geschäftsführer Klaus Allofs bestärkt wurde. „Ich sehe mich heute in meiner Einschätzung der letzten Woche bestätigt. Wenn wir so spielen, dann reicht es für Teams wie Nürnberg und Bochum, aber es reicht nicht, um noch ganz oben anzugreifen. Wenn du in Dortmund 2:0 hinten liegst und sie dann 70.000 Fans im Rücken haben, dann wird es schwer. Wir haben inzwischen den Titel, dass wir die Mannschaft sind, die am besten Rückstände aufholen kann, aber das ist kein Titel, den wir haben wollen. Wir müssen mal 90 Minuten lang Fußball spielen und nicht immer erst wenn wir das Messer an der Kehle haben. Wir sind fahrlässig in die Partie gegangen. Während Dortmund mit Herz spielte, zeigten wir nicht die volle Bereitschaft dagegen zu halten und waren bei Standards undiszipliniert.“ Dass die Bremer Probleme mit den personellen Umstellungen zusammenhingen, die gezwungenermaßen vorgenommen werden mussten, erteilte auch Klaus Allofs eine Absage: „Wir mussten heute kein neues Spiel spielen. Die erste Regel hieß immer noch: Laufen!“
von Michael Rudolph und Marco Niesner