Werder wieder auf der Achterbahn, diesmal nur andersrum

Per Mertesacker wunderte sich bei seinen Saisontreffern vier und fünf, wie frei er köpfen durfte.
Profis
Samstag, 27.03.2010 / 18:53 Uhr

Sicherheitsgurte für die Sitze im Weser-Stadion hatte in der vergangenen Woche eine Zeitung gefordert und die Werder-Spiele mit einer rasenden Achterbahnfahrt verglichen. Nur wenige Tage nach diesem Artikel haben die grün-weißen Berg- und Tal-Kicker wieder zugeschlagen. Diesmal sind sie die Achterbahn nur andersrum gefahren. Ein Tor nach nur 45 Sekunden, 3:0-Führung nach 36 Minuten, eine halbe Stunde später stehts 3:2, und Werder am Ende nur mit zehn Mann auf dem Platz, aber mit vier Toren und drei Punkten in der Tasche. WERDER-WAHNSINN!

 

"Unfassbar, was sich bei uns immer abspielt. Selbst nach einem 3:0 können wir keinen sicheren Sieg nach Hause fahren. Das macht aber den Reiz aus. Wir haben wieder gesehen, sobald wir einen Schritt weniger machen, wird es schwer. Wir haben uns ein bisschen auf dem 3:0 ausgeruht. Durch den Elfmeter ist es dann ganz eng geworden", schüttelte der Doppel-Torschütze Per Mertesacker lachend den Kopf. Ganz tief druchatmen musste auch Tim Borowski: "Oh, da sind wir aber ganz scharf an einem Unentschieden vorbeigeschrammt. Ein 3:0 zur Pause kann genau so ein Nachteil sein, wie ein Spiel in Überzahl. Manche Dinge kann man im Fußball einfach nicht erklären, aber deshalb macht der Sport ja auch so einen Spaß. Langweilige Spiele will doch keiner sehen und wir hätten in der ersten Halbzeit auch locker ein viertes und ein fünftes Tor schießen können."

 

Neue Erklärungen für die Spektakel wie sie Werder in den vergangenen Wochen regelmäßig abliefert hatte Klaus Allofs auch nicht zu bieten. Zur Dauerkarte der Grün-Weißen auf der Achterbahn sagte der Geschäftsführer: "Schauen sie doch bitte nach, was ich in der letzten Woche gesagt habe. Wenn sie das nicht mehr finden, dann lesen sie meine Aussagen nach dem Valencia-Spiel und wenn sie das nicht so ordentlich archiviert haben, dann finden sie sicher gleich noch andere Spiele nach denen ich mich entsprechend geäußert habe."

Zur Wende zur völligen Verunsicherung in der zwieten Halbzeit sagte der ehemalige Stürmer: "Alles, was in der zweiten Halbzeit passiert war völlig unnötig. Wir haben uns vorgenommen sehr konzentriert zu sein und haben nach 90 Sekunden ein Gegentor bekommen. Vielleicht sollten wir mal in der Kabine ansagen: 'Geht raus uns versucht so schnell wie möglich ein Gegentor zu bekommen.'" Allofs ernsthaft: "Daran müssen wir arbeiten, weil uns dieses Verhalten limitiert. So reicht es nicht für ganz oben."

 

Cheftrainer Thomas Schaaf kommentierte die turbulenten Wochen diesmal relativ ruhig: "Wir müssen daran arbeiten, dass die Partie heute so gekippt ist. Wir müssen froh sein, das Spiel nach dieser 2. Halbzeit gewonnen zu haben. Vielleicht waren wir uns aufgrund der Führung und der Art und Weise wie das Spiel lief, ein bisschen zu sicher. Aber wir haben auch im ersten Durchgang guten Fußball gespielt." Schaaf zeigte sich am Ende zufrieden: "Ruhige, einfache Spiele gibt es hier scheinbar nicht. Dennoch haben wir jetzt eine lange Serie von Spielen hinter uns, wir sind nicht überall weitergekommen, wie wir es uns gewünscht haben, aber in der Bundesliga und im Pokal haben wir unsere Sache gut gemacht."

 

 

von Michael Rudolph und Marco Niesner

 

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