Allerdings lässt jeder Punkt für den derzeitigen Fünfzehnten (Zwei Zähler vor Hannover) – noch dazu gegen eine Spitzenmannschaft – den Abstand wachsen und die Konkurrenz von unten aufhorchen. Und der „Club“ punktet fleißig in jüngster Zeit. „Wir sind seit fünf Spielen ohne Niederlage und haben deshalb auch einiges an Selbstvertrauen“, beglaubigte der ehemalige Bremer Dennis Diekmeier das Formhoch in der Nürnberger Zeitung. Darunter fallen der 3:2-Heimsieg über Leverkusen und das 1:1 gegen den FC Bayern. Weitaus forschere Bekundungen übermittelte Mittelfeldspieler Mike Frantz unter der Woche der gleichen Zeitung: „Wir fahren auf jeden Fall nach Bremen, um dort zu gewinnen.“ Der Trainerwechsel in der zurückliegenden Winterpause von Michael Oennig zu Dieter Hecking hat seine Wirkung auf dem Punktekonto und in der Mannschaft nicht verfehlt.
Dort, wo die begabte Schar an Jungkönnern im FCN-Trikot in der Hinrunde noch viel zu oft am eigenen Ungestüm und der fehlende Reife scheiterte (Nicht nur beim 2:2 gegen Werder nach 2:0-Pausenführung), wo es zum Schluss der Hinrunde fünf Niederlagen aus sechs Spielen und 3:15 Tore hagelte, hat Hecking erfolgreich angesetzt. Die drei Winterleihen Andreas Ottl, Breno (FCB) und Mickael Tavares (HSV) haben mehr gegeben, als nur der labilen Defensive neuen Halt beschert: Erfahrung, Zuversicht, Selbstvertrauen. Das hilft gerade den vielen Talenten um sie herum.
Breno blüht auf, dann reißt ihm das Kreuzband
Es ist natürlich auch Thomas Schaaf nicht entgangen, dass „sie durch die Neuzugänge Sicherheit hereinbekommen haben.“ Sie stehen äußerst kompakt. Außerdem verkörpert Torwart Raphael Schäfer seit Wochen die große Stabilität im Tor. So kassierte der FCN bislang nur zehn Gegentore in der Rückrunde. Umso ernüchternder ereilte das ganze Team die Kreuzbandriss-Diagnose für Breno nach dem Leverkusen-Spiel, denn der Brasilianer war in kürzester Zeit förmlich aufgeblüht als Stabilisator der Viererkette.