Drei Tore, drei Punkte, drei Helden im nächsten Fußball-Krimi

Das Tor zum Sieg: Torsten Frings schreit all seine Freude in den Bremer Himmel.
Profis
Samstag, 20.03.2010 / 19:16 Uhr

Für dramatische Spiele in dieser Häufung brauchen andere Klubs eine lange Klub-Historie, bei Werder gehören sie ins laufende Programm. Gegen Bochum riss es zum zweiten Mal in 45 Stunden die Zuschauer komplett von den Sitzen. Diesmal hatte der Krimi ein Happyend. "Wenn man gewinnt, dann ist es ein schöner Nervenkitzel, aber ich hätte solche Siege lieber ohne zwei Mal in Rückstand geraten zu sein", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs und lachte erleichtert. "Zu uns gehört einfach dieses offensive Spiel. Das macht Werder aus, das bringt uns Sympathien und die Zuschauer auf ihre Kosten. Man kann schon festhalten, dass bei uns das Preis-Leistungs-Verhältnis seit Jahren stimmt. Ich denke aber, dass wir weiter auf der Suche nach dem perfekten Spiel sind und da gehört eben alles dazu."

 

Trotz aller Sorgen in der Defensive konnte sich natürlich auch Thomas Schaaf über das Spektakel in der Schlussphase freuen: "Natürlich ist das auch ein Hinweis darauf, dass wir immer etwas Besonderes anbieten wollen, es geht nicht immer gut, aber wir lassen uns trotz aller Mängel nicht hängen. Ich gratuliere der Mannschaft auch dazu, wie sie mit dieser schwierigen Situation am Ende umgegangen ist."

 

Dass es nach dem dramatischen Kampf zum Sieg reichte, hing vor allem an den drei Helden der Partie. Claudio Pizarro gab mit einem Traumtor seinen Teamkollegen den Mut zurück, Marko Marin wirbelte als einer der wenigen trotz Dauerbelastung alles Durcheinander und markierte den wichtigen Ausgleich und auch Tim Wiese hatte wieder unglaubliche Szenen.

 

"Es gibt Gegentore, da musst du dir einfach den Mund abputzen und eingestehen, dass sie einfach super gemacht waren", schwärmte sogar Gäste-Trainer Heiko Herrlich nach dem Treffer von Claudio Pizarro, der eine Naldo-Flanke in die Tiefe aus vollem Lauf volley ins kurze Eck bugsierte. "Es ware in guter Pass von Naldo. Ich hatte zuvor in solchen Szenen versucht den Ball anzunehmen, aber das hatte nicht geklappt, also habe ich direkt abgezogen. Zum Glück! Es war ein sehr schönes Tor", beschrieb der Peruaner seine Gedanken in den Sekunden vor und nach dem Treffer. Zum Zungeschnalzen fand auch Marko Marin den Pizarro-Treffer: "Das war schon toll abgeschlossen nach einem Traumpass von Naldo."

 

Das Lob kam vom besten Spieler auf dem Platz. Geschäftsführer Klaus Allofs schwärmte richtig vom "Targobank Man of the Match": "Er hat die Belastung sehr gut weggesteckt. Er hat auch davon profitiert, dass er in den letzten Wochen auch immer mal geschont wurde. Es ist eine Freude ihm zuzusehen. Es ist schön für den Trainer, aber es ist auch schön für die Zuschauer. Das ist schon eine Form von Spektakel, wenn er den Ball nach vorne treibt und da zusammen mit Mesut und Claudio richtig Druck macht. Ich bin sicher, dass Marko so auch seine Zukunft in der Nationalmannschaft haben wird. Ob es schon zur WM so kommt muss man abwarten, aber danach auf jeden Fall. Dass er mal den Finger hebt und wie zuletzt Ansprüche anmeldet, ist doch okay."

 

Ansprüche auf eine tragende Rolle könnte auch Tim Wiese anmelden, der den Bremern den knappen Sieg festhielt. Bereits in der ersten Halbzeit entschärfte er mit einer Wahnsinns-Paradee einen Schuss von Dedic. In der Nachspielzeit warf er sich dann gleich zwei Mal in Bochumer Schüsse und wurde frenetisch gefeiert. Der Held zwischen den Pfosten wünschte sich allerdings nur eins: Weniger Möglichkeiten für Glanztaten. "Es nervt, so viele Tore zu kassieren. Das darf nicht passieren. Vieles im Defensivverhalten muss sich ändern. Aber zum Glück hat es diesmal gereicht."

 

 

von Michael Rudolph und Marco Niesner

 

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