Einen Tag vor dem Rückspiel gegen Twente Enschede hatte er noch für den Lacher auf der Pressekonferenz gesorgt, als er freimütig einräumte: "Im Hinspiel haben wir …ähm …besser gesagt ich unsere Chancen nicht genutzt.
Einen Tag vor dem Rückspiel gegen Twente Enschede hatte er noch für den Lacher auf der Pressekonferenz gesorgt, als er freimütig einräumte: "Im Hinspiel haben wir …ähm …besser gesagt ich unsere Chancen nicht genutzt.
Einen Tag vor dem Rückspiel gegen Twente Enschede hatte er noch für den Lacher auf der Pressekonferenz gesorgt, als er freimütig einräumte: "Im Hinspiel haben wir …ähm …besser gesagt ich unsere Chancen nicht genutzt. Das müssen wir besser machen."
Der Perauner hielt Wort und meldete sich mit seiner ganz persönlichen Pizarro-Show zurück. Mit seinen drei Treffern, der zweite internationale Dreierpack seiner Karriere, schoss er die Grün-Weißen fast im Alleingang ins Achtelfinale. "Drei Treffer sind auch für mich etwas ganz Besonderes. Dass wir deshalb immer noch in allen drei Wettbewerben dabei sind, macht es doppelt schön. Ich hatte mir das heute aber auch etwas schwerer vorgestellt", so der Stürmer, der mit dem Zählen kaum hinterherkam. "Als der erste Treffer fiel ging alles ganz schnell. Und schon folgte noch eins und noch eins." Am Ende hatte er die Treffer sechs, sieben und acht in der Europa League erzielt und führt nun diese Torjägerliste souverän an.
Die Teamkollegen bedankten sich mit Lobeshymnen bei ihrem wichtigsten Angreifer. "Claudio war heute sensationell. Er stand immer richtig und hat die Dinger eiskalt reingemacht", schwärmte Marko Marin. Torhüter Christian Vanders' Liste aller Pizarro-Vorzüge war noch um einiges länger. "Claudio ist einfach absolute Weltklasse. Er besticht durch seine Ruhe am Ball, er hat einen guten Blick für den Mitspieler und er verfügt über einen überragenden Abschluss. Und das Beste, er zeigt es fast in jedem Training."
Kein Wunder, dass Abwehr-Ass Per Mertesacker darauf hinweist: "Wir haben nicht nur letzte Woche gesehen, dass es immer gleich brenzlig wird, wenn Claudio mal nicht trifft."
Geschäftsführer Klaus Allofs blieb die Pizarro-Show natürlich auch nicht verborgen. "Dafür haben wir ihn ja auch verpflichtet. Claudio hat in allen Wettbewerben gezeigt, dass er eine sehr gute Trefferquote hat. Wenn er vollkommen fit ist, gibt er uns ein höheres Maß an Qualität. Manchmal hat er auch Tage wie in der vergangenen Woche, aber so ist das bei jedem Stürmer. Mal klappt es, mal klappt es nicht, bei ihm klappt es aber meistens. Wir sind sehr froh, dass wir ihn mit seiner Erfahrung haben. Dabei ist er sich nicht zu schade auch Wege zu gehen und für die Mannschaft zu arbeiten."
Klaus Allofs dehnte sein Lob aber auch auf andere Spieler aus. "Natürlich fällt Claudio mit seinen drei Treffern besonders auf, aber man könnte auch Per und Naldo oder Christan Vander oder alle anderen loben. Man hat gesehen, dass bei einigen Spielern die Formkurve deutlich nach oben zeigt, zum Beispiel bei Mesut Özil. Bei ihm wird es auch immer besser. Man sieht, was es wert ist, wenn es nicht so läuft, dass man dann für die Mannschaft arbeitet. Dann zieht man auch das Publikum auf seine Seite. Es ist der richtige Weg, den er eingeschlagen hat."
Özil, der selbst zwei der vier Treffer vorbereitet hatte, blieb nach dem Spiel bescheiden. "Wir sind sehr zufrieden und haben verdient gewonnen. Die ganze Mannschaft hat heute gut gespeilt und es mir leicht gemacht. Ich genieße es für Werder zu spielen. Ich habe heute wieder 100 Prozent Gas gegeben."
von Michael Rudolph und Marco Niesner