Über diese Szene, die zum Gegentreffer führte ärgerten sich die Bremer gewaltig. "Ich habe noch gerufen: Drauf, drauf, aber da hat er auch schon abgezogen. Dabei hatte der Trainer noch gesagt, dass der Janssen einen guten Schuss hat. Ich weiß nicht, warum dann keiner stört. Durch den Treffer ist der Gegner erst richtig wach geworden", so die Meinung von Keeper Wiese.
Kopfschüttelnd holte sich Per Mertesacker die Szene in seine Erinnerung zurück. "Das war eigentlich die einzige Gefahr die drohte. Sonst haben wir dort hinten sehr gut gestanden. Wir hatten in der Defensive den Gegner unter Kontrolle, haben die Zweikämpfe gewonnen. Aber dann haut er die Kugel einfach aus 30 Metern bei uns rein. Danach war es schwer, wir mussten dem Rückstand nachjagen und haben wieder viele lange Bälle gespielt, weil sie dicht hinten drin standen, aber eigentlich wollten wir genau das vermeiden."
Warum Janssen so leicht das Mittelfeld überbrücken konnte, wusste so kurz nach dem Spiel keiner. "Das war die einzige Szene, in der wir ungeordnet standen. Ich konnte allerdings auch nicht rausrücken, weil ich Blaise N'Kufo bei mir hatte, den ich nicht allein stehen lassen konnte", erklärt "Merte" die Szene vor dem 0:1. In der gleichen Zwickmühle sah sich auch Clemens Fritz. "Ich war bei meinem Gegenspieler, der anspielbar gewesen wäre, wenn ich drauf gegangen wäre. Der Fehler ist schon vorher passiert. Wir hatten den Ball an der Außenlinie schon fast erobert, aber darauf haben wir uns alle auch ein bisschen zu viel verlassen. Wir waren dort mit drei Mann. Das war eigentlich gut, dass wir so einen Druck aufgebaut haben, aber dann hätte der Ball auch nicht durchkommen dürfen."
aus Enschede berichten Michael Rudolph und Marco Niesner