Mit Leidenschaft, Kampf und zwei Traumtoren ins Halbfinale

Torsten Frings war kämpferisch ein Vorbild auf dem Platz.
Profis
Mittwoch, 10.02.2010 / 01:44 Uhr

Die Meinungen der Werderaner nach dem Erfolg über 1899 Hoffenheim waren einstimmig. Nach dem zweiten 2:1-Erfolg innerhalb weniger Tage haben die Bremer einen weiteren Schritt nach vorne gemacht und finden zunehmend zu alter Stärke zurück. Cheftrainer Thomas Schaaf zeigte sich nach Schlusspfiff zufrieden mit der Leistung seines Teams: "Das war wiederum eine deutliche Leistungssteigerung. Man sieht, dass die Dinge, die wir angesprochen haben, nun eine Wirkung zeigen. Wir haben insgesamt schon ruhiger und sicherer agiert als in den vergangenen Wochen und freuen uns sehr über diesen Erfolg." Dennoch sieht der Bremer Coach noch weiteres Steigerungspotenzial: "Das Gegentor darf so natürlich nicht zu Stande kommen, der Fehler passiert weit vorher, da müssen wir aktiver zur Sache gehen."

 

Das sah Geschäftsführer Klaus Allofs ähnlich: "Spielerisch war das heute schon deutlich besser, dennoch hätten wir eher das zweite Tor nachlegen müssen. Mit dem Happyend sind wir natürlich zufrieden. Vor allem die Reaktion nach dem 1:1-Ausgleich hat gezeigt, dass wir hier nicht rausfliegen wollten. Man konnte wieder den bedingungslosen Einsatz jedes Einzelnen sehen, wir haben jeden Meter gemacht, um dem anderen zu helfen."

 

Auch Kapitän Torsten Frings erkannte die deutliche Leistungssteigerung der Mannschaft und hofft, den Negativ-Trend der vergangenen Wochen gestoppt zu haben: "Wir haben heute super dagegen gehalten, haben die Hoffenheimer oftmals gedoppelt und sind sehr aggressiv in die Zweikämpfe gegangen. Es waren schon wieder einige gute Passagen in unserem Spiel und ich glaube, dass wir keinen Zweifel daran gelassen haben, dass wir unbedingt ins Halbfinale einziehen wollten. Der Sieg ist verdient und wird uns verloren gegangenes Selbstvertrauen zurückgeben", erklärte der 33-Jährige die wiedergefundenen Tugenden der Bremer. Dass der Bundesliga-Erfolg gegen die Hertha eine ausschlaggebende Wende ins Positive gewesen sein könnte, davon ist Frings überzeugt: "Der Sieg war sehr wichtig, weil wir dort endlich wieder über den Kampf ins Spiel gefunden haben und unser Tor richtig verteidigt haben.

Nach dem Erfolg heute, wollen wir nun auch in der Bundesliga die Mannschaften vor uns wieder unter Druck setzen. Da stehen in den nächsten Wochen einige Partien an, wo sich die Teams untereinander die Punkte wegnehmen." Vollkommen zufrieden war Frings aber dennoch nicht: "Der einzige Vorwurf, den wir uns heute gefallen lassen müssen, ist, dass wir unsere Konter nicht konsequent genug ausgespielt haben. Dass wir nach dem Ausgleichstreffer aber postwendend zurückgekommen sind, spricht für uns."

 

Entscheidenden Anteil daran hatte der kurz zuvor eingewechselte Hugo Almeida. Vier Minuten nachdem der Portugiese für Mesut Özil aufs Feld kam, drosch er den Ball aus 20 Metern per Vollspann unhaltbar ins Hoffenheimer Gehäuse. "Das war wirklich ein wunderschönes Tor von Hugo", schnalzte nicht nur Vize-Kapitän Per Mertesacker mit der Zunge. "Mit Hugo haben wir einen Stürmer, der heute von der Bank kam und uns sofort geholfen hat das 1:1 zu überwinden." Der Torschütze selbst zeigte sich bescheiden und stellte den Erfolg der Mannschaft in den Vordergrund: "Natürlich bin ich glücklich, dass ich das Siegtor geschossen habe, aber als Matchwinner fühle ich mich nicht. Die Mannschaft hat heute sehr gut gespielt, der Erfolg ist wichtig für uns als Team."

 

Auch das zweite Werder-Tor verdiente das Prädikat Extraklasse. Werders mittlerweile erfolgreichster Pokal-Torschütze Naldo traf aus mehr als 30 Metern per Freistoß, was auch Verantwortliche und Teamkollegen freute: "Wir wissen, dass er ein sehr guter Freistoßschütze ist. Leider hat er noch zu viel Streuung in seinen Versuchen, heute hat er es allerdings nicht nur mit bloßer Wucht versucht, sondern hat den Ball regelrecht reingezirkelt", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs. Auch der Bremer Coach lobte den zielgenauen Schuss des Brasilianers: "Naldo hat heute sehr gut gespielt und zudem dieses wunderschöne Tor erzielt. Ich frag mich nur, warum wir das so selten sehen?"

 

Einzig um Werders Nummer 1 mussten sich Fans und Teamkollegen am Dienstagabend Sorgen machen. Tim Wiese musste nach 45 Minuten verletzungsbedingt in der Kabine bleiben und wurde durch Christian Vander ersetzt: "Tim hatte zur Pause Probleme mit dem Rücken. Ob er uns länger fehlen wird, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen", erklärte der Werder-Coach. Der 28-Jährige äußerte sich ebenfalls zu seiner Auswechslung: "Ich hatte schon vorher etwas Rückenprobleme und bin dann noch bei einer Parade ins Hohlkreuz gefallen. Von da an, ging gar nichts mehr. Bei jedem Abschlag hatte ich Schmerzen und kann jetzt nur hoffen, dass es bis Samstag wieder geht."

 

 

Von Marco Niesner und Michael Rudolph

 

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