Doch als die Werderaner endlich eine optische Überlegenheit erzielten und mit den Verhältnissen besser zurechtkamen, tauchten die Mängel der vergangenen Wochen wieder auf. Die Torfabrik Werder vergibt einfach zu viele Großchancen. Und hinten fallen die Treffer wieder zu leicht. Torhüter Tim Wiese sagte: „Ein Gegentor nach einer Ecke, eins nach einem Konter, vorn dafür drei Lattentreffer, dann kannst du nicht gewinnen. Bei dem Konter komme ich aus meinem Tor, weil ich retten wollte, was zu retten ist. Vielleicht schießt er mich an. Was soll ich denn machen, wenn ich nicht rauskomme, kommt es auch zur eins-gegen-eins-Situation.“ Auch Offensiv-Allrounder Aaron Hunt sprach die Probleme an. „Es ist wie in den letzten Wochen gewesen, wir machen einfach zu wenig Tore aus unseren Chancen und hinten kommen wir immer in Rückstand, was das Spiel nach vorn auch nicht erleichtert, wenn die Teams sich dann hinten reinstellen können, wie heute die Hamburger.“
Kapitän Torsten Frings sprach die Missstände ebenfalls deutlich an: „Das war eine absolut unnötige Niederlage. Die Chancen waren da, aber wir sind nicht mehr eiskalt genug, um sie auch reinzumachen. Wenn du dann auch noch bei den Standards schläfst und nicht am Mann dran bist, für den du eigentlich eingeteilt bist, dann kommt so etwas zustande, obwohl es eigentlich ein Spiel ohne Höhepunkte war, in dem sich beide Teams lange neutralisiert haben.“
aus Hamburg berichten Michael Rudolph und Marco Niesner