Zu umständlich: Im Schneegestöber die falschen Mittel gewählt

Da war es passiert: Joris Mathijsen köpft zum 1:0 für die Hamburger ein.
Profis
Sonntag, 20.12.2009 / 20:39 Uhr

Diese drei Punkte gegen den Hamburger SV sind im Schnee stecken geblieben. Beim 1:2 im Nordderby am Sonnttagnachmittag kamen die Werderaner fast eine Stunde nicht ins Spiel, weil sie nicht die richtigen Mittel fanden, um bei dem Schneegestöber zu bestehen. „Der HSV hat uns vorgemacht wie man bei solchem Boden spielen muss, sie sind viel gelaufen, haben uns die Bälle abgejagd und dann ging es schnell nach vorn. Wir wollten dagegen spielerisch etwas bewegen, wollten die Bälle ablegen, haben Larifari gespielt und damit viele Ballverluste erlitten. Das haben wir heute falsch gemacht“, kritisierte Vize-Kapitän Per Mertesacker.

 

Tim Borowski dagte dazu: „Wir haben 55 Minuten zu wenig in dieses Spiel investiert, haben viel zu wenig gefährliche Bälle nach vorn geschlagen. Erst danach wurde es einem Nordderby würdig.“ Auch der 29-Jährige stellte sportlichz fair fest, dass der zugeschneite Platz überhaupt keine Rolle spielte. „Ganz ehrlich:

Der Platz war besser als er von oben aussah. So sehen die Spielfelder in dieser Jahreszeit nun einmal aus. Der HSV war einfach sehr gut auf uns und die Bedingungen eingestellt und hat uns damit Probleme bereitet.“

 

Auch Sebastian Prödl wusste, dass es sich heute um selbst gemachtes Leid handelte: „Das darf einfach nicht passieren. Wir haben uns vom HSV den Schneid abkaufen lassen. Sie waren schneller und konsequneter als wir. Wir haben nicht den einfachen Fußall gespielt, den man auf diesem Boden spielen muss. Die Platzbedingungen waren für beide Teams gleich, wir haben sie nur weniger gut genutzt.“ Torhüter Tim Wiese brachte es gewohnt direkt auf den Punkt: „Wir haben in der ersten Halbzeit richtig schlecht gespielt und uns einfach blöd angestellt.“

 

Die Spieler nahmen ihrem Trainer damit die Worte aus dem Mund. „Heute können wir mal nicht zufrieden sein. Es hat einfach nicht gepasst. Wir haben nicht das Spiel gezeigt, dass man bei solchen Bedingungen bieten muss. Der HSV war darin besser. Sie waren klarer in ihren Aktionen als wir, so dass wir nicht einmal die Überzahl nutzen konnten, um das Spiel besser zu kontrollieren. Der Kopf war heute nicht so bereit, wie wir uns das gewünscht hätten. Erst am Ende haben wir dann einfache, lange Bälle nach vorn gebracht und waren gefährlich“, resümierte Schaaf. Klaus Allofs konnte nicht nachvollziehen, wieso diese Probleme auftauchten: „Wir haben doch die Spiele in der Bundesliga gestern gesehen und konnten uns darauf vorbereiten, trotzdem war es heute nicht das, was wir uns vorgestellt haben. Der Einsatz hat gefehlt, wir waren nicht so drin wie der Gegner. Wir waren scheinbar überrascht, obwohl wir uns nur an die letzten vier Nordderbys hätten erinnern müssen, was damals notwendig war, um zu bestehen. Heute war das schon enttäuschend. Vom Spielverlauf habe ich fast eine Parallele zum Schalke-Spiel von vor einer Woche gesehen. Auch heute haben wir erst zum Schluss noch mal alles gegeben.“

 

Doch als die Werderaner endlich eine optische Überlegenheit erzielten und mit den Verhältnissen besser zurechtkamen, tauchten die Mängel der vergangenen Wochen wieder auf. Die Torfabrik Werder vergibt einfach zu viele Großchancen. Und hinten fallen die Treffer wieder zu leicht. Torhüter Tim Wiese sagte: „Ein Gegentor nach einer Ecke, eins nach einem Konter, vorn dafür drei Lattentreffer, dann kannst du nicht gewinnen. Bei dem Konter komme ich aus meinem Tor, weil ich retten wollte, was zu retten ist. Vielleicht schießt er mich an. Was soll ich denn machen, wenn ich nicht rauskomme, kommt es auch zur eins-gegen-eins-Situation.“ Auch Offensiv-Allrounder Aaron Hunt sprach die Probleme an. „Es ist wie in den letzten Wochen gewesen, wir machen einfach zu wenig Tore aus unseren Chancen und hinten kommen wir immer in Rückstand, was das Spiel nach vorn auch nicht erleichtert, wenn die Teams sich dann hinten reinstellen können, wie heute die Hamburger.“

 

Kapitän Torsten Frings sprach die Missstände ebenfalls deutlich an: „Das war eine absolut unnötige Niederlage. Die Chancen waren da, aber wir sind nicht mehr eiskalt genug, um sie auch reinzumachen. Wenn du dann auch noch bei den Standards schläfst und nicht am Mann dran bist, für den du eigentlich eingeteilt bist, dann kommt so etwas zustande, obwohl es eigentlich ein Spiel ohne Höhepunkte war, in dem sich beide Teams lange neutralisiert haben.“

 

aus Hamburg berichten Michael Rudolph und Marco Niesner

 

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