Prestigegewinn in Bilbao und Blick aufs Nordderby gerichtet

Eröffnete den Torreigen in der 13. Minute: Claudio Pizarro.
Profis
Donnerstag, 17.12.2009 / 00:16 Uhr

Es ging um den Gruppensieg, es ging um Prestige in Europa – nicht mehr und nicht weniger! „Und es ging um ein gutes Gefühl für das Nordderby“, ergänzte Per Mertesacker nach dem Abpfiff ...

Es ging um den Gruppensieg, es ging um Prestige in Europa – nicht mehr und nicht weniger! „Und es ging um ein gutes Gefühl für das Nordderby“, ergänzte Per Mertesacker nach dem Abpfiff und hakte zufrieden die erfolgreiche Mission ab. „Wir haben es uns heute gegen eine spielstarke Mannschaft selbst leicht gemacht. Wir sind konzentriert in die Partie gestartet, obwohl Torsten erstmal Blumen auf der Tribüne abgeben musste. Danach haben wir direkt drei Tore vorgelegt. So ist gar nicht erst die hektische Stimmung aufgekommen, die zu erwarten war. Wir bewerten das nicht über, aber wir nehmen dieses Erfolgserlebnis vor dem Nordderby am Sonntag gerne mit.“

 

Ähnliche Einschätzungen gaben fast alle Werder-Profis ab, denen trotz der gezeigten Souveränität und der fehlenden Spannung im Spiel die Freude über die gezeigte Leistung anzumerken war.

„Schön, dass ich mich auch noch hin und wieder auszeichnen konnte, sonst wäre ich eingefroren. Wir haben heute umgesetzt, was wir gegen Schalke alles falsch gemacht haben. Es war heute nicht leichter als gegen Schalke 04, aber wir waren deutlich besser. Wir waren aggressiver in den Zweikämpfen, haben super gespielt, Bilbao klar beherrscht und absolut verdient gewonnen. So müssen wir auch am Sonntag auftreten", betonte ein zufriedener Werder-Keeper.

 

Damit nahm Tim Wiese die Berurteilung des Abends Geschäftsführer Klaus Allofs fast vorweg. „Das hat Spaß gemacht. Wir wollten nach dem Schalke-Spiel wieder aufstehen und einiges besser machen. Das ist gelungen. Wenn du hier nicht gekämpft hättest, wäre es anders gelaufen. Das beste Beispiel, wie frisch wir waren, war das dritte Tor, als Markus Rosenberg die Situation blitzschnell erkennt, nachsetzt und entschlossen abschließt. Sicher waren unsere Aktionen in der zweiten Hälfte nicht mehr so klar, aber beim Stand von 3:0 und dem Wissen, dass der Gegner sechs Tore schießen muss, um seine Ziele zu erreichen, da ist man schon mal nicht mehr so konzentriert. An so einem Abend wie heute, will ich aber einfach nichts Negatives suchen.“ Dem schloss sich Cheftrainer Thomas Schaaf an:

„Ich habe tolle Kombinationen, schöne Tore und eine sehr kompakte Mannschaft gesehen, mit deren Leistung ich sehr zufrieden bin. Athletic war nicht so schwach, wie das Ergebnis ausdrückt. Mein Kollege musste auf einiege Spieler verzichten, hatte aber dennoch ein junges talentiertes Team auf dem Platz, das viel versucht hat, das viel Tempo machen wollte und das auch schon im ersten Durchgang nach vorne spielen wollte. Wir haben aber einfach nichts zugelassen. Ich bin froh, dass wir unsere Fans, die so weit gereist sind, mit so einer Leistung belohnen konnten.“

 

Froh dürfte Thomas Schaaf auch über die gewonnenen Erkenntnisse sein, die er aus dem Einsatz in Bilbao ziehen konnte. Da waren zum einen starke Stürmer mit einem langsam wieder aufkommenden Markus Rosenberg und einem einzigartigen Claudio Pizarro. Über Letzteren sagte Thomas Schaaf: „Man konnte sehen, dass es richtig war, dass er schon gegen Schalke 04 ein paar Minuten gespielt hat. Heute war er dann sehr stark und jede Minute, die er heute wieder auf dem Feld stand, wird ihn für die Partie am Sonntag in Hamburg weiterbringen. Wir sind froh, dass er wieder da ist.“ Diese Aussage hätte Klaus Allofs am liebsten ganz dick unterstrichen. „Claudio hat einfach diese Qualität, da zu sein und das 1:0 zu machen. Damit läuft für uns alles etwas einfacher. Mit seinem Aktionsradius bietet er auch anderen viele Möglichkeiten.“ Der Peruaner selbst wollte den Auftritt nicht überbewerten: „Wir haben im ersten Durchgang überragend gespielt, unsere Torchancen sensationell genutzt. Zum Glück habe ich auch ein Tor gemacht. Das ist für mich nach meiner Rückkehr sehr wichtig. Ich bin zwar noch nicht bei 100 Prozent, aber es ist gut zu wissen für Sonntag, dass der Fuß auch 60 Minuten durchhält.“

 

Positive Erkenntnisse lieferten auch Sebastian Prödl und Petri Pasanen ab, die auch gegen den Hamburger SV auf den Außenverteidiger-Posten eingesetzt werden dürften, nachdem neben Sebastian Boenisch (Knie-OP) nun auch vermutlich Clemens Fritz verletzungsbedingt ausfällt. „Er hat sich wohl gestern einen Muskelfaserriss im linken hinteren Oberschenkel zugezogen und muss passen“, klärte Klaus Allofs nach dem Spiel in Bilbao auf und stellte dem Vertretungspärchen ordentliche Noten aus. Per Mertesacker sah auch keine Schwächung des Abwehrverbunds. „Das war sicher aus der Not heraus geboren und nicht alles perfekt, aber auch das macht ein gutes Gefühl für Hamburg, dass wir mal eben so zwei ganz wichtige Positionen austauschen können und trotzdem zu Null spielen können.“

 

Hamburg, Hamburg, immer wieder tauchte das Nordderby in den Aussagen der Werderaner auf, die bereits im Estadio San Mamés voll auf die Partie fokussiert waren. Für Klaus Allofs ein schöner Nebeneffekt. „Dass jetzt Hamburg auf dem Plan steht, passt uns ganz gut. Da kommt ganz bestimmt kein Spieler auf komische Gedanken und unterschätzt die Partie.“ Und er sollte Recht haben. Per Mertesacker dazu: „Dieses letzte Spiel vor Weihnachten ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Es ist wieder ein Fingerzeig, welche der beiden punktgleichen Teams den Anschluss zur Spitze halten kann. Ich gehe davon aus, dass das gleiche Publikum wie im Frühjahr kommt und dass es wieder sehr stimmunsvoll wird. Unsere Motivation ist riesengroß.“

 

In andere Worte kleidete dies Kapitän Torsten Frings: „Wir haben den Hamburgern im Frühjahr alles versaut, was man ihnen versauen kann. Die werden brennen, um diesmal ein anderes Ergebnis zu erzielen. Das wird eine sehr aufgeheizte Stimmung sein. Aber wir werden darauf vorbereitet sein. Es gibt für uns keinen Grund überheblich zu sein.“

 

aus Bilbao berichtet Michael Rudolph

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