Die Reaktionen waren einhellig im grün-weißen Lager: Die Niederlage gegen Schalke 04 war verdient. Die Enttäuschung groß! "Es kann schon mal passieren, dass man eine schlechten Tag hat und nicht so gut drauf ist, aber so wie wir heute aufgetreten sind, hat mir das nicht gefallen. Schalke hat mehr investiert, hat mehr Willen gezeigt, sie haben sehr gut umgeschaltet.

Es war eindrucksvoll wie sie hier auswärts aufgetreten sind. Ihrer Frische hatten wir nichts entgegenzusetzen. Was sie gezeigt haben, hätte auch die Basis für unser Spiel sein müssen" resümierte Klaus Allofs und nannte einige Beispiele: "Schalke hat unsere Spieler immer wieder gedoppelt. Die Spitzen haben sehr laufstark nach hinten gearbeitet, unser Spiel unterbunden und in den Zweikämpfen lagen mir unsere Spieler zu häufig am Boden. Da haben die Schalker cleverer agiert, Signale gesetzt und irgendwann erarbeitest du dir so ein Übergewicht. Wir haben die Partie dagegen zu leicht abgegeben. Da war heute nichts Positives von dem dabei, was uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat."

Cheftrainer Thomas Schaaf sah es nicht anders: "Schalke 04 hat schon die gesamte Saison gezeigt, dass sie über Kompaktheit, Willen und Einsatz ins Spiel kommen. Da muss man eben genau so mitmachen, aber das ist uns nicht gelungen. Heute galt es, sich gegen starke Widerstände zu behaupten, das haben wir nicht geschafft."

Die Spieler hatten natürlich keine alternativen Einschätzungen parat. "Schalke war spitzer, hat mehr gekämpft. Sie haben gut in die Schnittstellen gespielt. Der Sieg geht absolut in Ordnung. Unser Trainer wird jetzt eine Ansprache halten, dann wird das schon wieder klappen", sagte Werder-Keeper Tim Wiese. Kapitän Torsten Frings zog folgende Bilanz:

"In so einer engen Partie musst du einfach das 1:0 machen. Das haben wir heute nicht geschafft. Wir haben nicht immer dagegen gehalten. So ist es jetzt nun mal. Schalke hat einfach besser gekämpft als wir. Da sind wir selber schuld."

Clemens Fritz fügte noch an: "Wir haben nicht die richtigen Mittel gefunden. Schalke hat gut gestanden, aber trotzdem hatten wir zwei gute Möglichkeiten, haben sie aber ausgelassen. Wir haben uns von den Schalkern ein wenig einschläfern lassen, kamen aus der Kabine, wollten Druck machen und bekommen gleich das Gegentor. Anschließend mussten wir viel Kraft aufwenden und hinterher rennen."

Die Schalker waren dagegen sehr zufrieden mit der eigenen Leistung. Nationalspieler Heiko Westermann verriet: "Wir wussten, je länger es 0:0 steht, desto größer werden unsere Chancen. In der ersten Halbzeit waren wir nicht so mutig, in der zweiten Halbzeit haben wir es besser gemacht. Unser Konzept ist voll aufgegangen." Das sah auch Torschütze Kevin Kuranyi so: "Wir haben ein gutes Spiel gezeigt, weil wir Bremen nie so spielen lassen haben, wie sie es können."

von Michael Rudolph und Marco Niesner