Starkes Debüt: Mielitz hatte die „Kanonenkugel“ im Griff

Das Objekt der Begierde, der neue WM-Ball "Jabulani" wird in dieser Szene von Sebastian Mielitz abgefangen.
Profis
Sonntag, 06.12.2009 / 20:30 Uhr

In der 54. Minute hielt Sebastian Mielitz die Werder-Serie fest und sich selbst einen unvergesslichen Augenblick. Milivoje Novakovic stand plötzlich völlig frei vor ihm, bereit zum Einschuss, doch als der Slowene abzog, lenkte „Miele“ mit einem starken Reflex den Ball um den Pfosten herum. „Ich habe versucht, Druck auf ihn aufzubauen und bin ihm ein paar Schritte entgegen gegangen, dann bin ich lange stehen geblieben und das hat auch geklappt“, so der Keeper, der sich eine solche Szene aber nicht gewünscht hat. „Nein, so ein Ding kann auch reingehen, deswegen ist es besser, dass solche Chancen nicht vorkommen. Ich hatte wohl auch das Glück des Tüchtigen auf meiner Seite.“

 

Doch seine Teamkollegen wussten, dass es nicht nur Glück war, dass der 20-Jährige in seinem ersten Bundesligaspiel „zu Null“ spielte. „Alle haben sie mir nach dem Spiel gratuliert und mir auf die Schulter geklopft. Das war schon ein gutes Gefühl“, verriet Mielitz, der sein Trikot in seiner Sporttasche gut verstaut hatte. „Ich habe natürlich nicht getauscht. Ich nehme es mit nach Hause und überlege mir dann, was ich damit mache.“

 

Das Erfolgsrezept das Youngsters lag offensichtlich in der Ruhe, die er trotz des ganzen Spektakels vor 50.000 Zuschauern behielt. Klaus Allofs sagte dazu: „Wir haben uns keine Sorgen vor dem ersten Bundesliga-Einsatz von Sebastian gemacht. Natürlich musste man sehen, ob er die Nerven vor so einer Kulisse behält, aber das war ja offenbar überhaupt kein Problem für ihn. Seine Leistung war tadellos.“

 

Angesprochen darauf verblüffte der junge Keeper: „Ich war in dieser Partie deutlich ruhiger als am Donnerstag in der Europa League. Ich habe einfach versucht, alles ein wenig zu genießen. Das erlebt man ja vor so einer Kulisse auch nicht alle Tage. Ganz unerfahren war ich aber auch nicht.

Als wir im Sommer mit der U 23 in Düsseldorf gespielt haben, waren auch 50.000 da und die Atmosphäre genau so gut. Für uns Spieler ist das ja immer toll, wenn die Zuschauer so mitgehen wie heute.“

 

Dass sein Bundesliga-Debüt auch noch eine ganz besondere Schwierigkeit für ihn bereit hielt, den neuen WM-Ball, störte Mielitz nicht. Das Spielgerät, dass schon am Vortag nicht immer nur gute Kritiken bekam, bewertere der Keeper ganz cool: „Ach, es ist doch auch nur ein Ball. Er kommt eben auf dich zu und du musst ihn abwehren. Hildebrandt hat ja gestern gesagt, dass die Kugel eine Katatstrophe für Torhüter wäre. Ich kann dazu eigentlich nichts sagen, ich hatte ihn ja heute kaum in der Hand, die Kölner haben ja kaum aufs Tor geschossen.“

 

Dass die Kugel nicht ganz so einfach zu spielen war, unterstrichen aber Mieleitz Teamkollegen. „Dieser neue Ball war eine schöne Kanonenkugel. Das war sicher heute nicht zu unserem Vorteil“, stöhnte Per Mertesacker. Tim Borowski sagte erst bissig: „Trainieren konnten wir ja vorher nicht mit dem Ball, aber dafür haben wir ihn schon mal bei der WM-Auslosung gesehen.“ Dass der Ball aber nicht spieletnscheidend war, räumte der 30-Jähruge später ein. „Diese Behauptung wäre zuviel. Ich bin sicher, dass die Kölner auch nur ein oder zwei mal zuvor damit gespielt haben. Und manchmal hatte ich den Eindruck, dass es eher für sie überraschender war als für uns.“ Klaus Allofs sagte dazu nüchtern: „Daraus brauchen wir kein großes Thema machen. Es ist sicher ein anderer Ball, als sein Vorgänger. Er weist Unterschiede auf, aber jeder wird sich daran gewöhnen.“

 

Von Michael Rudolph und Marco Niesner

 

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