Die Bremer wissen, dass der Gegner aufgrund dieser Vorgeschichte keine leichte Zeit durchlebt. Werders portugiesischer Nationalstürmer Hugo Almeida zeigte sich ebenfalls besorgt: "Natürlich hat das jeder Spieler im Kopf, wenn es dem Trainer so schlecht geht. Der Coach ist der entscheidende Mann, er gibt die Richtung vor. Dazu kommt noch, dass Machado mit seiner großen Erfahrung eine sehr wichtige Figur für Nacional ist." Auch Schaaf weiß um die Schwierigkeiten, die diese Situation für den Gegner mit sich bringt, warnt aber auch vor einer Trotzreaktion: "Das bekommst du nicht einfach aus den Köpfen der Spieler heraus. In den Gedanken werden sie bei ihm sein, aber die Mannschaft weiß auch, dass es erstmal hier nichts für den Trainer tun kann, aber jeder wird sich dafür einsetzen, das Ziel zu verfolgen, für das sich der Trainer so engagiert hat."
Schaafs Vermutung wird durch die Aussagen der Insulaner gestützt. "Seit Manuel Machado in der Klinik liegt machen sich zwei Familien um ihn ganz besondere Gedanken. Einmal seine eigene und einmal die Fußball-Familie rund um unseren Klub. Wir müssen jetzt seit über einer Woche mit dieser Lage klarkommen und es ist nicht leicht. Aber wir sind Profis und müssen auch unter solchen Bedingungen Fußball spielen", so Nacional-Co-Trainer José Augusto Araújo, der am Donnerstagabend auf der Bank die Kommandos geben wird.
Das Selbstvertrauen haben die Portugiesen trotz der Situation nicht verloren. Einer ihrer besten, Ruben Micael sagte dazu: "Natürlich denken wir an den Trainer, aber wir denken auch daran, was wir für ihn in diesem Wettbewerb tun können." Der Mittelfeldspieler hofft, dass die inzwischen eingetretene Verbesserung bei Machado die Mannschaft weiter anspornt. "Wir haben gehört, dass es ihm jetzt leicht besser geht. Ich denke, dass es uns hilft, voll konzentriert zu sein und unser Bestes zu geben. Immerhin haben wir auch sportlich eine sehr komplizierte Lage. Wir müssen die nächsten beiden Spiele gewinnen, um noch weiterzukommen und gleichzeitig auf gute Ergebnisse der anderen Spiele hoffen."
Motivation will die Mannschaft auch aus den äußeren Umständen der Begegnung ziehen. "Man muss sich nur umschauen: Morgen spielen wir in einem tollen Stadion, mit einem super Rasen gegen eine starke Mannschaft, das wird uns helfen, alles abzurufen."
von Michael Rudolph