Werder "überwintert" dank Glück, Geduld und Keeper Wiese

Die Grün-Weißen haben durch den 2:0-Erfolg das Ticket für die Zwischenrunde bereits gebucht.
Profis
Freitag, 06.11.2009 / 01:19 Uhr

Als Tim Borowski die Kugel zum 1:0 versenkte, schlug Torhüter Tim Wiese die Handschuhe vor das Gesicht. Unglaublich ...

Als Tim Borowski die Kugel zum 1:0 versenkte, schlug Torhüter Tim Wiese die Handschuhe vors Gesicht. Unglaublich, da hatte er 80 Minuten Schwerstarbeit verrichtet, um Werder im Spiel zu halten und jetzt schaukelten die Grün-Weißen diese Partie in der Schlussviertelstunde doch noch überraschend locker nach Hause. "Ich wäre hier auch schon mit einem Punkt zufrieden gewesen, weil Wien die bessere Mannschaft war. Es war ein glücklicher Sieg, in dem wir zwar viele Chancen hatten, aber bis kurz vor Schluss nichts daraus gemacht haben. Normalerweise verlierst du so ein Ding, aber bei unserem Glück momentan passiert das einfach nicht", resümierte Wiese gewohnt offen und machte deutlich, dass er auf diese Art von Nervenkitzel gern wieder verzichten würde. "Das Larifari-Gekicke muss endlich wieder ein Ende haben. Wir dürfen nicht wieder in alte Zeiten verfallen, müssen wieder abgeklärter und nicht mehr so offen spielen."

 

Die Kollegen nahmen die Worte an und würdigten fast etwas entschuldigend ihren Schlussmann. "Er hat zwei, drei tolle Dinge gemacht. Das war der Tim Wiese wie wir ihn kennen", lobte Torschütze Hugo Almeida. "Der Spielverlauf war uns gar nicht so lieb. In der zweiten Halbzeit waren wir etwas besser, aber insgesamt hat unser Engagement heute nicht ausgereicht. Austria hat aus einer komfortablen Defensive heraus gekontert und kam zu einigen Chancen. Tim war in den entscheidenden Momenten da", sagte der als Mannschaftsführer aufgelaufene Per Mertesacker. Daniel Jensen fügte an: "Tim hat ein tolles Spiel gemacht. Mit seinen zwei, drei Riesen-Paraden hat er uns im Spiel gehalten. Das war super." Der Däne unterstrich aber auch, dass die Mannschaft dann Wieses Taten noch zu nutzen wusste. "Es wurde am Ende besser, das erste Tor hat uns mehr Räume gegeben. Dann haben wir Wien unter Druck setzen können."

 

Auch Geschäftsführer Klaus Allofs hob Tim Wiese hervor. "Wir hatten heute Glück, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. Tim hat überragend gehalten." Der ehemalige Stürmer wusste, dass die Grün-Weißen wie schon am vergangenen Wochenende nur haarscharf an einer Niederlage vorbeigeschrammt sind. "Das war ein hartes Stück Arbeit und kein Abend für Fußball-Ästheten. Wir waren nicht frisch genug, nicht durchschlagskräftig. Unterm Strich können wir glücklich sein, dass wir noch gewonnen haben. Am Sonntag gegen Dortmund sollten wir uns nicht auf unser Glück verlassen, sondern wieder auf unser Können."

 

Besser hätte es Thomas Schaaf nicht wiedergeben können. Seine Analyse nach der Partie hörte sich so an: "Das war sicher nicht unser bestes Spiel. Es war nicht unsere Absicht, dem Gegner so viele Chancen einzuräumen. Wir haben uns zwar hinten mehr engagiert, aber das hat noch nicht alles gepasst. Dagegen haben wir vorne lange Zeit keinen Weg durch die dichte Abwehrreihe der Wiener gefunden. Am Ende wurde es dann besser und wir haben uns Chancen herausgespielt. Es war positiv wie die Mannschaft sich noch gegen den Punktverlust gewehrt hat."

 

Der Lohn der harten, zähen Arbeit gegen die Austria, war die vorzeitige Qualifikation für das Sechzehntel-Finale der Europa League. Nach dem Schlusspfiff wurde bekannt, dass Funchal gegen Bilbao nicht über ein 1:1 hinauskam und Werder damit weiter war. Die Reaktion fielen gelassen aus. "Das zeigt doch nur, dass wir schon richtig starke Leistungen in diesem Wettbewenb abgeliefert haben. Jetzt wollen wir uns auch in den beiden noch ausstehenden Spielen beweisen", richtete der Trainer den Blick schon wieder auf kommende Aufgaben. Klaus Allofs legte die messlatte gleich richtig hoch. "Schön, dass wir nach dem DFB-Pokal jetzt auch in der Europa League überwintern. Jetzt geht es für uns um Platz 1 in der Gruppe. Wir müssen also nachlegen, dürfen die Spannung nicht verlieren, können aber trotzdem auch etwas ausprobieren."

 

von Michael Rudolph und Marco Niesner

 

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