Selbst die beiden Auswärtsniederlagen in der österreichischen Bundesliga lassen die Austria nicht verzagen, im Gegenteil sie ziehen daraus noch positive Aspekte. „Wir haben da zuletzt jedes Mal als Favorit verloren. Und das ist der Unterschied zum Spiel am Donnerstag. Da sind wir Außenseiter, können unbelastet mit mehr Ruhe, weniger Nervosität und größerer Sicherheit agieren. Wir können in Bremen nur positiv überraschen“, so Daxbacher, der sich auch durch die geringen Chancen auf die nächste Runde nicht von seinem Optimsimus abbringen lässt. „Wir fangen jetzt nicht an unsere Chancen in der Gruppe abzuwägen, wir wollen morgen erst einmal das Spiel gewinnen. Unser großes Ziel, das Erreichen der Gruppenphase haben wir bereits erreicht, aber damit wollten wir uns nicht zufrieden geben. Wir wollen die Gruppe offensiv angehen, haben auch gute Heimspiele abgeliefert, in denen durchaus sechs Punkte drin gewesen wären. Leider sollte es nicht so sein.“
Zwei Joker zog Daxbacher dann noch aus dem Ärmel, die am Donnerstag für die Austria sprechen könnten. Erstens Mamadou Diabang, der sich in Bremen sehr gut auskennt, weil er am Anfang seiner Karriere bei Atlas Delmenhorst und bis 2000 beim FC Oberneuland spielte. Über verschiedene Stationen kam er über den FC Augsburg zur Austria. „Ich denke, dass er beweisen möchte, dass er in Deutschland zu unrecht abgeschoben worden ist. Er will zeigen, dass er auch in Deutschland noch eine gute Rolle spielen könnte, und dass er noch nicht zum alten Eisen gehört“, so Daxbacher. Der zweite Trumpf des Trainers ist seine persönliche Erfahrung gegen deutsche Mannschaften. „Die sieht gar nicht so schlecht aus. Mit der Austria haben wir mal gegen Mönchengladbach mit Heynckes und Vogts 1:0 gewonnen und ich habe das Tor geschossen. Leider haben wir 0:3 auswärts verloren. Außerdem haben wir uns gegen ostdeutsche Teams wie Dynamo Dresden und Dynamo Berlin durchgesetzt.“
Dass der Optimismus des Trainers auf die Mannschaft abfärbt, bestätigte Stürmer und Hinspiel-Torschütze Emin Sulimani. „Natürlich sind wir nicht hergekommen, um zu verlieren, sondern wir sind guter Dinge, hier zu punkten. Wir waren in der Liga zuletzt nicht so stark, aber morgen ist Europacup und der hat andere Regeln.“
von Michael Rudolph und Marco Niesner