Oenning: "Werders Leistungen sind beeindruckend"

Will mit seiner Mannschaft Werders Serie stoppen: Nürnbergs Trainer Michael Oenning.
Profis
Freitag, 30.10.2009 / 18:12 Uhr

Michael Oenning, der selbst nie als Profi gespielt hat, arbeitet seit 2004 als Trainer in der Bundesliga. Erfahrungen sammelte er bei Borussia Mönchengladbach unter Holger Fach. Es folgten Stationen in Wolfsburg und Bochum. Seit September 2008 ist der 44-Jährige nun Cheftrainer in Nürnberg. Vor dem Aufeinandertreffen der beiden Teams, sprach WERDER.DE mit dem gebürtigen Münsteraner.

 

Herr Oenning, Sie haben sich am vergangenen Wochenende die Partie von Werder Bremen in Bochum persönlich angeschaut. Wie schätzen Sie das derzeitige Leistungsniveau der Grün-Weißen ein?

Werder ist eine sehr gefestigte und homogene Mannschaft, die im Moment alles richtig macht und sehr erfolgreichen Fußball spielt. Sie haben nach kleinen Schwierigkeiten am Anfang der Saison sehr schnell die richtigen Stellschrauben gefunden. Was sie auf dem Rasen im Moment zeigen, ist sehr beeindruckend und Ausdruck innerer Stärke. Das Team agiert sehr selbstbewusst, in der Art wie es immer wieder Torchancen kreiert. Darüber hinaus ist Werder kopfballstark, sehr ruhig am Ball, verhindert sehr gut Tore und schießt viele.

 

Nürnberg steht mit aktuell 8 Punkten nur auf Tabellenplatz 16. Was glauben Sie, kann ihr Team am Ende der Saison erreichen?

Unser Ziel ist es, am Ende drei Teams hinter uns zu lassen. Wir peilen Platz 15 an, das betonen wir immer wieder.

 

Die Mannschaft von Thomas Schaaf ist seit mittlerweile 16 (!) Pflichtspielen ungeschlagen. Nürnberg hat in dieser Saison erst zwei Mal gewinnen können. Wie kann ausgerechnet ihr Team Werders beeindruckende Serie am Samstag stoppen?

Wir müssen diese Aufgabe von Beginn an hochkonzentriert angehen, ähnlich wie wir das in Hoffenheim gemacht haben. Wir wollen versuchen, die Präsenz gegen den Gegner, gerade auch wenn Werder am Ball ist, möglichst weit weg vom eigenen Tor, herzustellen, damit die Maschinerie eben nicht ins Laufen kommt. Die Tatsache, dass Bremen innerhalb kürzester Zeit sehr viele Spiele hatte, wäre vielleicht ein Ansatzpunkt für uns. Aber vielleicht neigt man nur dazu, das zu glauben. Wir haben viele Optionen, und das Spiel muss erst einmal gespielt werden. Trotzdem: Werders Leistungen sind natürlich beeindruckend, sie haben bisher wenige Wechsel im Team gehabt, haben ihre innere Ordnung und sind gefestigt. Das zeigt sich in der geduldigen Art, mit der sie vorgehen.

 

Claudio Pizarro fällt momentan wegen einer schmerzhaften Prellung im Sprunggelenk aus. Sein Einsatz am Samstag in Nürnberg ist ungewiss. Was würde es aus Ihrer Sicht bedeuten, wenn er nicht dabei wäre?

Claudio Pizarro ist ein richtiger Goalgetter, der die entscheidenden, nämlich die ersten Tore in einem Spiel schießt. Das haben nicht viele Vereine, das greift ineinander, das ist kein Zufall. Ich gehe davon aus, dass Pizarro spielen wird.

 

Sie sind nun seit etwas mehr als einem Jahr Trainer in Nürnberg. Ihr Pendant auf Grün-Weißer Seite ist seit mehr als einem Jahrzehnt im Amt. Ist diese Konstanz aus Ihrer Sicht eher positiv zu bewerten, oder stehen Sie dem Negativ gegenüber?

Der Verein dient als Vorbild – auch wie er sportlich aufgestellt ist. Er hat zu Recht so viele Sympathien. Es macht Spaß, das zu beobachten. Die Bremer besinnen sich immer wieder auf ihre Urtugenden, sie spielen sehr kontrolliert durchs Mittefeld und haben ein sehr gutes Spiel in der Spitze. Nach prominenten Abgängen haben sie die Lücken immer wieder gefüllt. Werder ist ja kein Verein, der auf Rosen gebettet ist, das haben die Verantwortlichen über Jahre hinweg erarbeitet, das ist toll. Nach außen hin strahlen sie Ruhe aus und besitzen Kontinuität. Das sind zwei Dinge, die mir gefallen.

 

Ihr Tipp für Samstag?

Wir hoffen, dass wir diejenigen sind, die die unglaubliche Serie der Bremer unterbrechen können. Wir wollen Werder das Gefühl vermitteln, dass es schwer wird gegen uns hier in Nürnberg. Dass wir dazu in der Lage sind, davon bin ich überzeugt. Wir können ein Spiel für den Gegner schwieriger gestalten, wir wollen aber auch nicht vergessen, nach vorne zu spielen – das ist ein Heimspiel, wir wollen etwas Zählbares mitnehmen und die individuelle Klasse der Bremer ein Stück weit versuchen einzubremsen.

 

Interview: Marco Niesner

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