Per, auf die Trainingslager freut sich eigentlich kein Profi, bei dir konnte man in den vergangenen Tagen eine anderen Eindruck gewinnen.
Na ja, die Erklärung ist nicht so schwer: Das Saisonende ist sehr, sehr bitter für mich verlaufen, deswegen ist es schön nach langer Reha, alle Kollegen wieder zu sehen. Ich habe mich sehr auf die Tage mit der Mannschaft gefreut.
Du hast dich im dritten der vier Nordderbys verletzt, das ist eine lange Leidenzeit gewesen. Wie sehr schmerzte das Zuschauen bei den Endspielen in Istanbul und Berlin?
In der Saisonendphase zwei Finals zu verpassen, auf die man ein Jahr hingearbeitet hat, ist schon sehr bitter. Wir haben uns dort hinein gerettet und dann kannst du nicht mitspielen, das ist überhaupt kein gutes Gefühl. Ich habe auch drei Wochen gebraucht, um das zu verdauen.
Konnte der DFB-Pokalsieg dich dann überhaupt etwas trösten?
Der Pokalsieg hat in dieser Saison vieles gerettet, auch für mich persönlich. Klar, ich war nur als verletzter Spieler dabei, da kann man sich etwas Besseres vorstellen. Das war eine neue Erfahrung für mich, aber ich habe wie alle Werder-Fans und wie die ganze Mannschaft über diesen Titel gejubelt.
Jetzt kamst du nach wochenlanger Arbeit in der Reha wieder zurück. Hättest du auch gern noch ein bisschen Pause gehabt für die mentale Vorbereitung auf die Saison?
Das stimmt nicht ganz, in den drei Wochen nach meiner Verletzung war ich in der Reha, habe dann aber versucht, Urlaub und Reha zu verbinden. Ich habe mir selbst ein Ultimatum gestellt, ich habe einen Zeitpunkt festgesetzt, wann und wie lange ich meine Reha unterbreche, um auch Zeit für mich und für die Familie zu gewinnen. Dieses Auftanken war mir sehr wichtig. Das darf man als Grundlage, um eine gute Saison zu spielen, nicht unterschätzen.