Wie muss man sich die Arbeitsplatzbeschreibung des Assistenten des Geschäftsführers Profifußball vorstellen? War das Dein Wunsch? Wäre auch ein Platz im Trainerstab eine Option gewesen?
In den Arbeitsbereich bei Klaus Allofs Einblick zu erhalten und ihn zu unterstützen, ist eine große Chance für mich. Ich komme in diesen zweieinhalb Jahren, in denen mein Vertrag läuft, als Lehrling hierher zurück, der sehr davon profitieren wird, von so einem erfahrenen Mann wie Klaus zu lernen. Dennoch will ich schnell in meine neue Aufgabe hineinwachsen. Für die Zukunft werde ich mich aber auch in anderen Bereichen fit machen. Ich werde auch den Trainerschein absolvieren, der auch für die Aufgaben im Sportmanagement nicht schadet. Mal sehen, wie ich das alles unter einen Hut bekomme. Ich könnte mir auch vorstellen nach den zweieinhalb Jahren als Trainer zu arbeiten, man kann sich da nie wirklich festlegen.
Was wird dir nach deinem Ausstieg als Profi am meisten fehlen und welche Entbehrung bist du gerne los? Es wird sicher kein schlechtes Gefühl sein, Anfang Juli nicht auf der Fähre nach Norderney zu sitzen?
(lacht) Also die Fahrt mit der Fähre war noch das kleinste Übel. Aber danach folgte natürlich nicht die große Party. Wobei, ich glaube sogar, dass mir diese körperliche Belastung, dieses Auspowern auf dem Trainingsplatz fehlen wird. Auch dieses Zusammengehörigkeitsgefühl, dieses Zusammensein, die Gespräche und Gepflogenheiten im Massageraum, der gemeinsame Trainingsalltag. Und natürlich auch die Spiele, die gemeinsamen Erfolge werden einem schnell fehlen. Deswegen ist eine Auszeit auch nötig. Ich muss Abstand von diesen ganzen Dingen bekommen.
Aber es muss doch auch wirklich positive Seiten des Abschieds geben?
Ich werde nie wieder einen lustigen Fragebogen für Internet oder Sonderhefte ausfüllen, dieses Zeremoniell - meist zu Saisonbeginn - war mir immer ein Graus. Über drei Dinge für einsame Inseln, Potenzielle WG-Mitbewohner oder welche historischen Ereignisse der Weltgeschichte ich gerne verändert hätte, habe ich mir immer nur sehr selten nützliche Gedanken gemacht.
Jetzt mal Spaß bei Seite.
Na gut, das Hotel-Hopping wird mir nicht fehlen. In den letzten Wochen ging es ja nur von Hotel zu Hotel und wenn man mal ein wichtiges Spiel gewonnen hatte, konnte man sich gar nicht richtig freuen, weil man drei Tage später wieder auf dem Platz stand. Was uns trotz des verlorenen Endspiels in dieser UEFA-Pokal-Saison geglückt ist, ist doch vielen uns noch gar nicht richtig bewusst. Das wird dir erst im Urlaub in der Sommerpause klar. Immer ging es nur Schlag auf Schlag. Für die Vergangenheit hast du keine Zeit. In den nächsten Monaten werde ich mir die Zeit nehmen, da einiges aufzuarbeiten.
Das Gespräch führte Michael Rudolph