Platte Bremer sahen wieder den Gegner feiern

Profis
Samstag, 23.05.2009 / 20:01 Uhr

Unterschiedlicher hätten die letzten Sekunden der Bundesligasaison für die beiden norddeutschen Klubs in der Volkswagen-Arena nicht ablaufen können. Während die Wolfsburger, der neue Deutsche Meister, gemeinsam mit ihrem Publikum die Sekunden herunterzählten, mussten sich die Werder-Profis um ihren verletzten Teamkollegen Sebastian Boenisch kümmern, der acht Sekunden vor dem Bundesliga-Ende umknickte und sich am Boden vor Schmerzen krümmte. "Er ist richtig böse umgeknickt", so die Beobachtung von Cheftrainer Thomas Schaaf.

 

1:5 beim neuen Deutschen Meister, wieder ein jubelnder, mit Trophäe dekorierter Gegner nach dem Spiel. "Das wollten wir auf jeden Fall vermeiden. Das war ein Grund mehr, hier richtig Gas zu geben, denn das ist alles andere als schön, zum zweiten Mal in vier Tagen den Gegner so jubeln zu sehen. Das waren zwei Nackenschläge. Wir wollten die Partie auf keinen Fall herschenken und ich denke, man kann uns diesen Vorwurf auch nicht machen", so Mannschaftskapitän Frank Baumann nach dem Spiel.

 

Dennoch bleibt die Enttäuschung über die hohe Niederlage. "Wir lagen schon 0:2 zurück, als wir vor der Pause besser ins Spiel kamen. Wir hatten Möglichkeiten zum Anschlusstreffer, sind dann aber eiskalt ausgekontert worden, so wie fast alle Teams hier. Dennoch muss man festhalten, dass es ein ganz schlechtes Spiel von uns war", sagte Baumann, dessen Spielanalyse sich mit der von Cheftrainer Thomas Schaaf vergleichen ließ. Der Bremer Coach war entsprechend unzufrieden mit dem Auftritt. "Ein 1:5 muss nicht sein, das wünscht sich keiner. Bevor wir richtig auf dem Platz waren, stand es schon 0:3. Danach haben wir mitgespielt und selbst noch Chancen auf das 2:3 gehabt. Wenn wir das erzielt hätten, wäre es noch einmal interessant geworden. Doch leider haben wir anders als der VfL unsere Chancen nicht genutzt." Geschäftsführer Klaus Allofs fügte an: "Wir wollten hier bestehen, doch das geht eben nur, wenn man gedanklich schnell und bissig in den Zweikämpfen ist. Doch das war bei uns heute nicht so. Dass man gegen ein Team wie Wolfsburg nach so einem Rückstand nicht wieder zurückkommt, ist normal. Wir spielen gut, wenn wir alle Dinge, die der Trainer ausgibt, auch umsetzen. Aber wenn das nicht so ist, wird es gerade gegen Spieler wie Grafite und Dzeko schwer."

 

Vorwürfe der Wettbewerbsverzerrung, wies Klaus Allofs mit guten Argumenten zurück. "Hier in diesem Stadion ist jedes Team in dieser Saison angetreten, jeder hatte die Möglichkeit hier drei Punkte zu holen und keinem ist es gelungen. Deswegen wird uns auch keiner diese Niederlage zum Vorwurf machen. Wir haben nichts hergeschenkt, sondern hatten unter den Folgen der letzten Tage und Wochen zu leiden. Die Anstrengungen haben Spuren hinterlassen."

 

Trotz seines verständlichen Ärgers lagen auch für Thomas Schaaf die Gründe für die Niederlage auf der Hand. "Diese Schwäche hatte nichts mit Schonung für das Finale zu tun. Das war heute das 54. Pflichtspiel der Saison. Wir waren in den letzten Wochen alle drei Tage im Einsatz. Und auch heute haben wir wieder viel Kraft gelassen, weil wir auch heute weite Wege gegangen sind. Unsere fehlende Effektivität hat auch etwas mit fehlender Frische zu tun."

 

Da fehlende Frische auch bei der Verarbeitung der Niederlage und bei der Fehleranalyse wenig hilfreich ist, gab der Coach der ganzen Mannschaft nun zwei Tage frei. "Heute wird sie nichts mehr von mir hören. Jetzt geht es in erster Linie um Erholung und darum, die Köpfe frei zu bekommen. Am Dienstagmorgen geht es dann weiter."

 

aus Wolfsburg berichten Michael Rudolph und Christoph Muxfeldt

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