Routinierte Kapitäne und der Final-Stress des jungen Teams

Auf die beiden Routiniers Torsten Frings und Frank Baumann wird es in Istanbul besonders ankommen.
Profis
Dienstag, 19.05.2009 / 14:35 Uhr

Sie sind die beiden ältesten Spieler des Teams. Sie haben WM- und EM-Endspiel erlebt. Sie sind die beiden Kapitäne. Sie sind in Topform. Sie sollen am Mittwochabend in der Startelf stehen. Und sie haben einen klaren Auftrag: Frank Baumann und Torsten Frings sollen diese Werder-Mannschaft zum Europapokal führen. "Sie gehen seit Jahren und speziell in den letzten Wochen mit Leistung voran und das soll auch morgen so sein. Mit ihrer Erfahrung können sie das Spiel lenken, können Mitspieler unterstützen, können den einen oder anderen beruhigen oder zur Konzentration pushen", so Cheftrainer Thomas Schaaf, der aus eigener Erfahrung die Entwicklungskurve aufkeimender Anspannung kennt. "Viele träumen doch davon, mal so ein Finale zu spielen. Jetzt sind die Spieler noch relaxt, aber sobald wir vor Ort sind, wird sich das ändern. Dann werden wir auch Dinge erleben, die die Anspannung steigern werden. Da muss man aufpassen, dass die Stimmung in keine Richtung kippt", so Cheftrainer Thomas Schaaf, der auf den Einfluss seines erfahrenen Spielführer-Duos hofft.

 

Frank Baumann weiß, dass auch viel Psychologie gefragt sein wird. "Ab dem Tag vor dem Spiel wächst bei jedem die Anspannung von Stunde zu Stunde, da muss man sich kontrollieren können. Aber die Mannschaft hat das bisher gut gemacht. Es gab ja fast keine Runde, in der wir nicht schwierige Situationen meistern mussten. So wie in Mailand oder in Udine, als einem hin und wieder mal Angst und Bange werden konnte. Aber auch in den Derbys gegen den Hamburger SV."

 

Auch Torsten Frings nimmt den Auftrag des Trainer an und weiß, dass er seiner Erfahrung einbringen muss: "Vor uns liegt das wichtigste Spiel der Saison. Jetzt können wir zeigen, dass wir eine große Mannschaft sind. Jeder einzelne kann für sich etwas Großartiges vollbringen. Wir haben durch die beiden Finalteilnahmen eine gute Saison gespielt, jetzt kann es eine supertolle Saison werden. Aber eben nur, wenn man den Titel holt", so Frings, der vor allem auf dem Spielfeld jüngeren Spieler wie Mesut Özil Rückendeckung geben will. "Auf ihn werden morgen viele Augen gerichtet sein. Er kann den Unterschied ausmachen, er hat alles drauf, eine starke Saison gespielt und sich unheimlich weiterentwickelt. Aber wir dürfen nicht den Fahler machen, einem 20-Jährigen den ganzen Druck aufzubürden. Wir alle müssen ihm helfen."

 

Unterstützung kann auch Sebastian Prödl gebrauchen, der nach dem Ausfall von Per Mertesacker plötzlich in der Defensive eine ganz wichtige Rolle spielen könnte. "Hinten müssen wir dicht stehen, Donetsk darf auf keinen Fall so viele Chancen bekommen wie unsere Gegner in den vorigen Runden. Auch da müssen alle mitmachen", fordert Frings Zur Unterstützung der noch nicht so eingespielten Innenverteidigung auf. Der junge Österreicher nimmt die Belastung noch locker. "Die Anspannung ist antürlich da, aber die Vorfreude ist viel größer", so Sebastian Prödl. Sein Rezept: Konzentration auf das Wesentliche: "Die Aufgaben, die jeder Position zukommen, sind klar geregelt. Es wir viuelleicht ein, zwei Sonderanweisungen von Thomas Schaaf geben, aber sonst werde ich versuchen auf den Punkt da zu sein. Denn in solchen Finals hängt sehr viel von der Tagesform ab. Wenn die Stimmt, dann geht alles."

 

Eine einheitliches Erfolgrezept für die perfekte Tagesform, kann jedoch auch Torsten Frings nicht anbieten. "Da kann man eigentlich gar keine Tipps geben, denn jeder geht ganz anders mit dem Druck um. Das kann sich auch über die Jahre ändern. Ich hatte auch mal meine Phase, in der ich immer unter den Kopfhörern steckte und stundenlang Musik hörte. Das ist jetzt wieder vorbei. Jetzt gehört meist eine Sitzung bei unserem Energetiker zu meinem festen Programm vor den Spielen."

 

aus Istanbul berichtet Michael Rudolph

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