Die torreichen Auswärtsauftritte der Werderaner geben dem Team von Thomas Schaaf trotz der schwierigen Konstellation viel Selbstvertrauen. Torsten Frings mit breiter Brust: "Vorher gab es keinen Favoriten, jetzt gibt es auch noch keinen. Alles ist drin. Ich sehe beide Teams auf Augenhöhe. Im Rückspiel müssen wir jetzt voll drauf los gehen, so wie in unseren bisherigen internationalen Auswärtsspielen. Das 0:1 heißt ja nur, dass wir auch einen Treffer machen müssen, dann geht’s wieder von vorn los. Und bisher haben wir immer auswärts getroffen." Auch Tim Wiese verweist auf die Serie: "Wir haben immer getroffen und das wird uns auch in Hamburg gelingen. Wir wollen uns dort unbedingt durchsetzen." Vor allem Mesut Özil wünscht sich die Finalreise in die Türkei wie kein Zweiter. "In Hamburg müssen wir alles geben, dann ist nichts entschieden. Ich will mit der Mannschaft auf jeden Fall nach Istanbul", so der Deutsch-Türke. Clemens Fritz weiß, wie das umzusetzen wäre: "Wir haben in der letzten Woche eine starke erste Halbzeit gespielt, heute ein gute zweite, nächste Woche gelingen uns dann bestimmt zwei gute Halbzeiten." Und Diego steuerte noch bei: "Der HSV hat heute nur die erste Runde gewonnen, aber es gibt ja auch ein Rückspiel. Es wäre nicht der erste wichtige Sieg, den wir dort einfahren."
Dass die Bremer gar nicht so geknickt waren, haben auch die Hamburger gespürt, entsprechend gebremst viel auch der Jubel im Weser-Stadion aus. Alle wussten, dass die Istanbul-Tickets noch nicht in der Tasche stecken. "Es ist erst Halbzeit, die Spannung ist immer noch da. Jetzt brauchen wir ein richtig gutes Spiel zu Hause", forderte Joris Mathijsen. Dass die Hamburger trotz ihrer sehr starken leistung im Weser-Stadion dem Rückspiel überhaupt noch so viel Beachtung schenken müssen, ärgerte Trainer Martin Jol fast ein bisschen. "Hier gehen nicht viele Mannschaften als Sieger vom Platz, deswegen müssen wir zufrieden sein. Aber wenn die Mannschaft etwas abgezockter gewesen wäre, hätten wir dieses Halbfinale auch heute schon hier entscheiden können. Leider sind wir nicht mit mindesten zwei Toren weggezogen. Auch in der zweiten Hälfte hatten wir noch zwei drei Möglichkeiten im "Eins gegen Eins" allein gegen den Torhüter, da hätten wir noch unsere Chancen nutzen müssen. Aber auch die Bremer hatten ihre Möglichkeiten."