Spiel die Sprüche mache. Und ich hatte heute schon immer das Gefühl, dass es mein Tag wird. Ich war mir so sicher. Ich war so ruhig. Dass es dann so geklappt hat, ist eine absolute Genugtuung", so der Keeper, der seiner Mannschaft den Finaleinzug beschert hat. "Wir haben uns das alle gemeinsam redlich verdient. Wir waren heute über 120 Minuten die bessere Mannschaft, hatten vorher nie ein Heimspiel und haben uns im Pokal bei Teams wie Dortmund und Wolfsburg druchgebissen", so der Keeper.
Dass sein irrer Sprint über den ganzen Platz die ausgepowerten Mitspieler an ihre Grenzen brachte - sie mussten ja hinterher, um ihren Keeper zu feiern - daran dachte der Keeper in diesem Moment überhaupt nicht. Sebastian Boenisch atemlos: "Wir waren schon 120 Minuten unterwegs, und dann mussten wir auch noch ihm hinterher. Wenn wir frisch gewesen wären, hätte wir ihn vielleicht eingeholt, so hatten wir keine Chance. Trotzdem war der Moment, als er den dritten Elfer hielt, einfach nur geil!" Per Mertesacker schmunzelte: "Der Schlussspurt gehörte noch mal zu unseren schwierigsten Aufgaben, aber wenn man gewonnen hat, dann macht man so etwas gern."
Als die Kollegen ihren Rückhalt eingeholt hatten, überschütteten sie ihren Keeper mit Lob. "Ein Denkmal bauen wir ihm jetzt nicht, aber wer drei Elfer hält, der kann eigentlich nichts besser machen. Überrascht sind wir aber nicht, Tim hatte schon in der Vergangenheit immer mal bewiesen, dass er diese Stärke bei Elfmetern hat. Wenn er das noch mal im Finale hinkriegt, bauen wir ihm vielleicht doch ein Denkmal", so Clemens Fritz. Diego hält Wiese für einen ganz wichtigen Bestandteil des Teams. "Er war heute perfekt. Drei gehaltene Elfmeter sprechen für sich. Aber so muss es auch in einem guten Team sein, wenn einer gebraucht wird, dann stellt er sich in den Dienst der Mannschaft. Und Tim war da, als wir ihn brauchten."