Die unglaubliche Auswärtsserie hat gehalten und am Donnerstagabend war das soooo wichtig! Werder bleibt weiterhin in den internationalen Arenen in dieser Saison ungeschlagen und holte sich ...
Die unglaubliche Auswärtsserie hat gehalten und am Donnerstagabend war das soooo wichtig! Werder bleibt weiterhin in den internationalen Arenen in dieser Saison ungeschlagen und holte sich ...
Die unglaubliche Auswärtsserie hat gehalten und am Donnerstagabend war das soooo wichtig! Werder bleibt weiterhin in den internationalen Arenen in dieser Saison ungeschlagen und holte sich mit dem sechsten Unentschieden bei der sechsten Auswärtsreise die Tickets für das UEFA-Cup-Halbfinale. Per Mertesacker strahlte über das ganze Gesicht. "Wir haben in dieser Saison in Champions League und UEFA-Pokal so viele Höhen und Tiefen erlebt und jetzt stehen wir plötzlich da und haben auswärts immer noch nicht verloren und sind im Halbfinale. Dafür mussten wir einiges geben. Toll, dass uns auch heute wieder der Ausgleich gelungen ist. Wir freuen uns riesig über dieses Weiterkommen, weil uns auch bewusst ist, dass wir uns gegen einen sehr starken Gegner durchgesetzt haben. Wir sind sehr stolz auf uns", so der Verteidiger, dem einige Steine vom Herzen gefallen sind, dass Werder nicht für die miserable erste Halbzeit bestraft worden ist. "Da ist einiges falsch gelaufen und wir werden sicher noch darüber reden. In der Halbzeit hat der Trainer deutliche Worte gefunden."
Wie Mertesacker mussten auch alle anderen Werder-Profis mehrfach kräftig durchpusten, als sie begriffen, dass es am Ende doch reichen würde. "Gewünscht hat sich das doch keiner, dass es hier so turbulent, so schwer, so spannend werden würde. Aber wir hatten ja in der ersten Halbzeit unsere gute Ausgangssituation schon ganz kaputt gemacht und mussten praktisch in Durchgang zwei bei 0:0 wieder anfangen. Da haben wir uns zwar gesteigert aber auch bei den beiden Pfostenschüssen von Udinese viel Glück gehabt", gab Außenverteidiger Sebastian Boenisch zu.
Kein Wunder, dass Chefatrainer Thomas Schaaf bei der anschließenden Pressekonferenz erst mit zunehmender Dauer lockerer wurde. Auch er musste den Krimi erstmal verdauen. "Das war schon etwas verrückt. Wir standen in der ersten Halbzeit nicht wirklich auf dem Platz. In der Pause ging es bei aller Hektik zunächst einmal darum, alle zu beruhigen, die Spieler aufnahmefähig zu bekommen. Wir haben dann zwar nicht völlig anders gespielt, aber doch wesentlich besser. Wir haben unsere Qualität in der Offensive besser ausspielen können, damit konnten wir einiges korrigieren und haben so auch nicht mehr den ganz großen Druck aufkommen lassen. Mit unseren Treffern haben wir dem Gegner die Hoffnung genommen." Udinese Calcio zollte Schaaf höchsten Respekt: "Ihnen gebührt ein Riesen-Kompliment. Sie haben zwei super Spiele hingelegt und dazu beigetragen, das es zu diesem großen Unterhaltungswert gekommen ist. Das war fast schon etwas zu viel für unsere Nerven."
Klaus Allofs stimmte zu: "Ich hoffe nicht, dass sich diese Partie auf den Alterungsprozess auswirkt. Das ging an die Nerven. Wir haben eine schlechte erste Halbzeit gespielt und uns nach dem Ausgleich sehr naiv angestellt. Da muss man nicht so auf abseits spielen. Damit haben wir den Gegner unnötig stark gemacht. In der Pause hat sich die Mannschaft dann geschworen, wieder rauszugehen und eine vernünftige Halbzeit folgen zu lassen. Das ist auch gelungen. Sie hat viel Moral gezeigt und sich mit großem Aufwand wieder zurückgekämpft. Deshalb steht für mich heute auch nicht das Negative m Vordergrund, sondern das Positive: Wir haben auswärts drei Tore geschossen, Leidenschaft und Siegeswillen gezeigt und sind verdient weitergekommen. Die Mannschaft kann stolz sein. So weit zu kommen, in so einem sportlich interessanten Wettbewerb ist außergewöhnlich. Ich bin mir sicher, dass in diesen Wochen sehr viele Spieler vor den Fernsehrgeräten die Spiele verfolgen werden und sich wünschen, sie wären immer noch dabei."
aus Udine berichtet Michael Rudolph