Wie alle Werder-Anhänger wird auch die Mannschaft wohl in dieser Frage auf eine lange Geduldsprobe gestellt. Cheftrainer Thomas Schaaf baut schon mal vor: "Wir werden wohl bis kurz vor dem Spiel abwarten müssen, ob wir mit ihm antreten können. Es gibt noch Hoffnung, aber auch jede Menge Zweifel. Mal sehen was wir heute Abend beim Training für Informationen bekommen." Trainieren wird der Mittelfeldspieler aller Voraussicht nach nicht, das kündigte Diego in einem kurzen Statement an. "Ich kann heute sicher noch nicht am Training teilnehmen, das zeigt auch, wie schwer es wird, morgen aufzulaufen", so der Brasilianer.
Schaaf müsste sein Team erneut umbauen, denn er weiß, dass "uns Spieler wie Diego oder Daniel Jensen stärker machen. Sie sind nicht so einfach ‚eins zu eins’ zu ersetzen. Sie stehen für Tore und Kreativität. Aber wir haben auch Varianten, mit denen wir das auffangen können."
Damit rücken die Akteure des vergangenen Wochenendes wieder in den Fokus, zu denen auch Aaron Hunt gehörte. Der Offensivmann war Bestandteil der Variante, mit der Schaaf gegen Leverkusen, den Diego-Ausfall auffing. Dort zeigte der 22-Jährige seine aufsteigende Tendenz. "Nach seiner langen Verletzungspause war er zuletzt schon im Training immer viel besser, als dann in den Spielen. Aber gegen Leverkusen hat er gezeigt, dass er auf dem besten Wege ist, wieder seine Ziele erreichen zu können." Schaaf glaubt, dass Hunt auf seinem Weg zurück zu alter Stärke vor allem von seinem Durchhaltevermögen profitiert. "Er hat ja mit seinen Verletzungen in den vergangenen Jahren einen Zick-Zack-Kurs hingelegt. Dabei war er nicht nur über drei, vier Tage oder Wochen außer Gefecht, sondern meist über Monate. Aber es ist eine Qualität von ihm, dass er trotzdem immer wieder zurückgekommen ist und dann meist sehr schnell wieder an der Mannschaft dran war."
aus Udine berichtet Michael Rudolph