Gut gelaunt stiegen die Werder-Profis am Flughafen in Triest in den Mannschaftsbus. Sonniges Wetter und 26 °C trübten nicht gerade die Stimmung der Spieler. Hinter dem Lächeln von Frings, Pizarro & Co. verbirgt sich jedoch Entschlossenheit. Ein Selbstvertrauen, das auch in den Interviews am Flughafen deutlich ausgedrückt wurde. "Wenn wir morgen die richtige Einstellung an den Tag legen, dann werden wir eine Runde weiterkommen", erklärte Torsten Frings und macht deutlich, dass die Vorzeichen gut stehen. "Für uns geht es morgen bei 0:0 wieder los und wir wollen das Spiel gewinnen. Das Hinspiel bietet uns kein Ergebnis zum Ausruhen. Wir werden hellwach sein."

Geschäftsführer Klaus Allofs nimmt der Mannschaft diese Entschlossenheit ab. "Wir wollen Titel gewinnen und schon morgen bietet sich eine tolle Gelegenheit, einen weiteren Schritt dahin zu machen. Wir können in zwei Wettbewerben noch etwas holen und das weiß die Mannschaft. Das spürt man auch in der täglichen Arbeit." Der ehemalige Torjäger sieht Werder vor allem durch die Erfahrung im Vorteil. "Gerade auch in jüngster Vergangenheit haben wir die Auswärtsspiele erfolgreich bestritten, die Mannschaft war schon oft in dieser Lage, sie weiß damit umzugehen. Sie weiß, dass nach einem 3:1 immer etwas passieren kann und wird entsprechend dagegen halten. Man musste ja nur das Champions-League-Spiel Chelsea gegen Liverpool gucken, um zu sehen wie schnell solche vermeintlichen Vorteile kippen können."

Auch Schaaf hat diese besondere Energie vor den Pokalspielen in diesem Jahr gespürt. "Gerade weil es in der Bundesliga nicht so läuft, will jeder natürlich hier den nächsten Schritt gehen und bisher haben wir Außergewöhnliches erreicht. Das Team hat diesen Willen immer wieder gezeigt." Darauf setzt er auch am Donnerstagabend.

Vize-Kapitän Torsten Frings sieht gute Voraussetzungen dafür, dass die Mannschaft all das erneut abrufen kann. "Ein Europapokal-Halbfinale ist immer etwas Besonderes. So etwas erreicht man nicht jedes Jahr. Das wäre für alle ein super Erlebnis. Wir sind immer für ein Tor gut und wenn das gelingt, kommen wir auch weiter."

aus Udine berichtet Michael Rudolph