Trotz Zwei-Tore-Polster konzentriert statt euphorisch

Alexandros Tziolis, Diego und Hugo Almeida bejubeln das dritte Tor gegen Udinese Calcio.
Profis
Freitag, 10.04.2009 / 00:20 Uhr

Wieder hat sich eine italienische Mannschaft die Zähne an dem Vorhaben ausgebissen, im Weser-Stadion zu gewinnen. Wieder hat Werder im Europapokal einiges geboten, drei Tore erzielt, gewonnnen. Doch von euphorischer Jubelstimmung war anschließend nichts zu spüren. Man hatte das Gefühl, dass die Konzentration auf das Rückspiel in einer Woche bereits begonnen hat.

 

"Wir haben eine zu starke italienische Mannschaft gesehen, als dass wir hier schon durch wären. Jeder von uns weiß, dass in Udine eine sehr couragierte Leistung nötig ist. Sie haben individuell starke, technisch versierte Spieler, die jederzeit nach vorne stoßen können. Das mussten wir heute einige Male erkennen. Wie stark diese Mannschaft ist, ist doch in der Öffentlichkeit gar nicht so bewusst gewesen. Deswegen sind wir sehr froh, dass es bei uns in der Chancenverwertung gestimmt hat und wir 3:1 gewonnen haben. Vor dem Tor ist es sehr, sehr gut gelaufen“, analysierte Per Mertesacker. Auch Tim Wiese zollte den Italienern großen Respekt. "Ganz ehrlich, so stark hätte ich sie nicht erwartet. Die haben eine richtige gute Mannschaft zusammen. Mit ihren Pässen in unsere Schnittstellen sind sie einige Male gut durchgekommen. Folgerichtig sind sie auch zu ihrem Treffer gekommen."

 

 

Cheftrainer Thomas Schaaf ärgerte sich nicht nur über das Gegentor, er hatte seine Mannschaft auch schon zuvor mit Höhen und Tiefen erlebt. "Ich bin froh, dass wir gewonnen haben, ich bin froh, dass wir drei Tore geschossen haben. Das war keineswegs einfach gegen Udine. Es gab schon oft Spiele, in denen wir uns zahlreiche Chancen herausgearbeitet haben und sie nicht nutzen konnten. Heute waren wir das effektivere Team, das gehört auch dazu. Aber es war auch nicht alles wunderbar. Wir haben dem Gegner zu viele Chancen gestattet. Nach unseren Toren waren wir dann so berauscht, dass wir nachlässig wurden. So etwas ist dann ganz schwer wieder zu drehen." Verteidiger Per Mertesacker stimmte seinem Coach zu: "Unser größtes Problem war heute, dass wir unnötig oft auf Abseits spielen wollten. Dazu dürfen wir uns im Rückspiel nicht hinreißen lassen."

 

Für das Wecksignal in der Offensive nach einer sehr ruhigen Phase zu Beginn des Spiels sorgte scheinbar ein Lattentreffer von Naldo. Unmittelbar danach folgte Diegos 1:0. "Das kann schon sein, dass dieser Schuss uns aufgerüttelt hat. Ich hätte es aber lieber gesehen, wenn der Ball dann auch reingegangen wäre. Aber so muss ich es eben nächste Woche wieder probieren", sagte der Verteidiger.

 

Teamkollege Hugo Almeida war dagegen erfolgreich. Sein Tor zum 3:0 bescherte Werder eine solide Ausgangssituation. Kein Wunder, dass der Portugiese zufrieden war. "Unsere Tore waren heute so wichtig. Wir haben praktisch drei Tore aus drei Chancen gemacht. Ich habe auf diesen Treffer so viele Spiele gewartet, ich habe für diesen Moment gearbeitet, ich bin heute sehr glücklich."

 

Glücklich wollen die Grün-Weißen auch in der nächsten Woche über den Einzug ins Halbfinale sein, doch dazu gehört noch eine Top-Leistung in Italien. Darin sind sich alle einig. Torsten Frings erklärte: "Wir haben einen kleinen Vorteil, aber wir haben auch gesehen, zu welcher leistung die Italiener fähig sind, deswegen dürfen wir uns keine Nachlässigkeiten erlauben." Per Mertesacker fordert eine forsche Offensivleistung. "Wir müssen in Udine ein Auswärtstor erzwingen, wenn nicht sogar zwei. Dazu wird höchste Konzentration nötig sein." Geschäftsführer Klaus Allofs spricht er damit aus der Seele. "Wir dürfen da gar nicht erst versuchen, auf Ergebnis halten zu spielen. Beim AC Mailand haben wir das gut gemacht, bei St. Etienne auch. So müssen wir auch wieder auftreten." Für Allofs könnte der Gegentreffer dabei sogar zum Vorteil werden. "Bei einem 3:0 hätte man auf die Idee kommen können, dass wir schon durch sind, das ist jetzt nicht so." Doppel-Torschütze Diego forderte: "Wir müssen nächste Woche sehr intelligent spielen und clever mit unserem Tore-Polster umgehen." Naldo weiß: "Das wird auf keinen Fall leicht, aber wir dürfen dennoch selbstbewusst dorthin fahren. Wenn wir kein Gegentor bekommen, sind wir weiter."

 

von Michael Rudolph und Christoph Muxfeldt

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