Nach Stotterstart erst spät den Rhythmus gefunden

Während die Grün-Weißen allen Grund zur Freude hatten, konnte Ex-Bremer Christian Schulz heute nicht zufrieden sein.
Profis
Sonntag, 05.04.2009 / 21:10 Uhr

Keine Motivation in der Bundesliga? Schonung für die Pokalwettbewerbe? Fehlanzeige! Mit dem 4:1 haben die Werder-Profis gezeigt, dass diese Aussagen nicht auf sie zutreffen. Für Cheftrainer Thomas Schaaf war dieser schwer erkämpfte Sieg das richtige Zeichen. "Ich bin froh, dass die Mannschaft nach dem 1:1 noch einmal diese Kraft aufgewendet hat und das Spiel drehen konnte. Auch nach dem 2:1 haben sie nicht aufgegeben und immer weiter nachgelegt. Ihr Siegeswille war deutlich erkennbar."

 

Dennoch hätte sich der Trainer diese Souveränität gegen Ende der Partie gern etwas früher gewünscht. "Insgesamt haben wir uns sehr schwer getan. Selbst nach der 1:0-Führung ist es uns nicht gelungen, die Partie ruhiger zu gestalten. Sogar die beste Chance zum 2:0 haben wir ausgelassen, als wir den Elfmeter verschossen haben. Weil wir unsere Führung nicht früher ausgebaut haben, ist das Spiel nie ruhiger geworden. Mit der zweiten Halbzeit konnte man dann aber zufriedener sein, als mit dem ersten Durchgang. Wobei man aber auch berücksichtigen sollte, dass wir in den letzten 14 Tagen wieder überall verstreut waren und erst spät wieder zusammen trainiert haben. Da haben wir vielleicht etwas Anlauf gebraucht."

 

Eine ähnliche Einschätzung konnte man auch von Klaus Allofs vernehmen. "Für die kommenden Aufgaben ist es einfach das Beste, wenn man gewinnt, Tore schießt und im Rhythmus ist. So holt man sich Selbstvertrauen. Das ist uns gelungen." Doch auch Werders Geschäftsführer wusste, dass trotz des hohen Ergebnisses noch nicht alles gepasst hat. "Wir haben wieder ein richtig ärgerliches Tor bekommen, dass so nicht fallen darf. So haben wir uns das Leben wieder selbst schwer gemacht, deshalb musste am Ende wieder ein Kraftakt her. Sicher ist es im Rückblick toll gelaufen, immerhin haben wir vier Tore geschossen, aber wenn wir das 1:0 souverän über die Zeit gebracht hätten, wäre ich auch zufrieden gewesen. Das bekommen wir aber nicht hin. Das sind dann die Kleinigkeiten, wieso es in dieser Saison nicht besser läuft."

 

Der Stotterstart in die Endphase der Saison, war auch bei den Spielern ein Thema. Torsten Frings hatte zwar nie Zweifel am dreifachen Punktgewinn, dennoch wusste auch er, dass die Punkte am Sonntagabend keine Geschenke waren. "Das fiel uns heute nicht leicht, weil Hannover richtig dicht hinten drin stand und wir unsere Chancen zunächst nicht genutzt haben. In der Halbzeit mussten wir dann einige Dinge besprechen, um uns die Arbeit leichter zu machen. Wir haben die Schnittstellen angesprochen, wo wir besser unser Spiel nach vorn durchbringen konnten. Das klappte auch in der zweiten Halbzeit, auch wenn wir wieder beim Gegentor richtig schlecht aussehen." Den Punkt beim zwischenzeitlichen Ausgleich dann nur zu sichern, war Frings & Co. dann aber doch zuwenig. "Um hier etwas mitnehmen zu können, war Hannover einfach nicht stark genug. Ich wusste auch nach dem Gegentor, dass wir noch genug Zeit hatten, um nachzulegen." Tim Wiese ergänzte: "Vielleicht haben wir diesen Weckruf gebraucht. Danach haben wir noch mal richtig Gas gegeben und am Ende ein Ergebnis erzielt, das fast an das letzte Jahr erinnerte. Damals haben wir ja auch einen Elfmeter verschossen und trotzdem hoch gewonnen."

 

Dass Werder dieser Sieg am Ende doch scheinbar spielerisch leicht fiel, wurmte auch die Gäste. Dieter Hecking, Trainer der 96er, sagte: "Natürlich ist man über eine 1:4-Packung nicht glücklich, wenn man nach 70 Minuten gerade ausgeglichen hat. Aber dann hat Werder das zweite Tor sehr gut herausgespielt, das dritte war ein Standard und beim vierten war alles klar. Özil und Diego hatten am Ende viel Raum im Mittelfeld und wir mussten da einige Löcher stopfen." Der ehemalige Bremer Christian Schulz konnte das Spiel an alter Wirkungsstätte auch nicht wirklich genießen. "Wir sind hier in Bremen ausgekontert worden, daran sieht man, dass irgendetwas nicht richtig lief. Nach dem 1:1-Ausgleich haben wir plötzlich wieder den Raum frei gegeben, den die Bremer dann gern genutzt haben. Bis zum ersten Gegentreffer standen wir sehr gut, haben kaum Chancen zugelassen."

 

von Michael Rudolph und Christoph Muxfeldt

 

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