Der Stotterstart in die Endphase der Saison, war auch bei den Spielern ein Thema. Torsten Frings hatte zwar nie Zweifel am dreifachen Punktgewinn, dennoch wusste auch er, dass die Punkte am Sonntagabend keine Geschenke waren. "Das fiel uns heute nicht leicht, weil Hannover richtig dicht hinten drin stand und wir unsere Chancen zunächst nicht genutzt haben. In der Halbzeit mussten wir dann einige Dinge besprechen, um uns die Arbeit leichter zu machen. Wir haben die Schnittstellen angesprochen, wo wir besser unser Spiel nach vorn durchbringen konnten. Das klappte auch in der zweiten Halbzeit, auch wenn wir wieder beim Gegentor richtig schlecht aussehen." Den Punkt beim zwischenzeitlichen Ausgleich dann nur zu sichern, war Frings & Co. dann aber doch zuwenig. "Um hier etwas mitnehmen zu können, war Hannover einfach nicht stark genug. Ich wusste auch nach dem Gegentor, dass wir noch genug Zeit hatten, um nachzulegen." Tim Wiese ergänzte: "Vielleicht haben wir diesen Weckruf gebraucht. Danach haben wir noch mal richtig Gas gegeben und am Ende ein Ergebnis erzielt, das fast an das letzte Jahr erinnerte. Damals haben wir ja auch einen Elfmeter verschossen und trotzdem hoch gewonnen."
Dass Werder dieser Sieg am Ende doch scheinbar spielerisch leicht fiel, wurmte auch die Gäste. Dieter Hecking, Trainer der 96er, sagte: "Natürlich ist man über eine 1:4-Packung nicht glücklich, wenn man nach 70 Minuten gerade ausgeglichen hat. Aber dann hat Werder das zweite Tor sehr gut herausgespielt, das dritte war ein Standard und beim vierten war alles klar. Özil und Diego hatten am Ende viel Raum im Mittelfeld und wir mussten da einige Löcher stopfen." Der ehemalige Bremer Christian Schulz konnte das Spiel an alter Wirkungsstätte auch nicht wirklich genießen. "Wir sind hier in Bremen ausgekontert worden, daran sieht man, dass irgendetwas nicht richtig lief. Nach dem 1:1-Ausgleich haben wir plötzlich wieder den Raum frei gegeben, den die Bremer dann gern genutzt haben. Bis zum ersten Gegentreffer standen wir sehr gut, haben kaum Chancen zugelassen."
von Michael Rudolph und Christoph Muxfeldt