Diese motivierenden Hinweise brachte Thomas Schaaf noch mal nach dem Schlusspfiff zum Ausdruck. „Sebastian hat schon am Wochenende sehr stark gespielt, hat das heute wiederholt und sich mit dem Tor selbst belohnt. Er arbeitet ständig daran, seine Position bei uns immer weiter zu verbessern und solche Leistungen helfen dabei. Ich bin froh, dass er das nachweist, weshalb wir ihn geholt haben, hoffe aber auch, dass jetzt noch sehr viel davon folgt“, sagte der Trainer.
Große Anerkennung hat sich Prödl mit seiner Art, wie er den Konkurrenzkampf angeht, bei den Teamkollegen erarbeitet. Per Mertesacker lobte ebenfalls: „Wir sind froh, dass wir Sebastian haben. Die Zusammenarbeit mit ihm ist super. Er hat schon in der Innenverteidigung gute Spiele gemacht und ist heute für die Mannschaft wieder rausgerückt, obwohl ich genau weiß, dass er da nicht so gerne spielt. Ich kann das nachvollziehen, weil ich das auch nicht unbedingt gern spielen würde. Aber er scheint trotzdem Spaß und Erfolg zu haben. Er ist einfach noch flexibler als wir einsetzbar, weil er mit Österreich schon oft in der Dreierkette den äußeren Part gespielt hat.“
Nach zahlreichen Einsätzen in der Innenverteidigung zu Saisonbeginn als Vertreter des verletzten Per Mertesacker, musste Sebastian Prödl nach dessen Rückkehr zunächst wieder auf die Chancen hoffen, die sich dann immer wieder auf der defensiven Außenposition´ergaben, wo ihn Thomas Schaaf in den Spitzenspielen bei Inter Mailand (1:1) und Bayern München (5:2) überraschend und erfolgreich umbesetzte. Kurz vor der Winterpause feierte der EURO 2008-Teilnehmer dann beim 2:1-Sieg gegen Inter Mailand und dem 2:1-Sieg gegen Wolfsburg eine starke Rückkehr in die Defensivzentrale neben Per Mertesacker. Doch als es gerade lief, folgte der Rückschlag. Zehn Minuten vor der Winterpause riss er sich Bänder im Sprunggelenk und fiel mehrere Wochen aus, verpasst einige Zeit der Vorbereitung. „Dass es in Bremen nicht leicht für mich wird wusste ich schon vor meinem Wechsel, aber ich habe immer Geduld bewiesen, nie aufgesteckt und auf Chancen gewartet.“ Am Mittwoch hat er wieder eine genutzt.
aus Saint-Etienne berichtet Michael Rudolph