Prödl belohnt sich selbst mit erstem Pflichtspieltor

Sebastian Prödl hätte nach seinem ersten Pflichtspieltor für Werder am liebsten die ganze Welt umarmt.
Profis
Donnerstag, 19.03.2009 / 00:12 Uhr

In der 6. Minute rammte er die Kugel per Kopf ins Netz und war von 18 fröhlichen Werder-Profis in Saint-Etienne der Glücklichste. Verteidiger Sebastian Prödl hätte gern die Welt umarmt, bekam aber zumindest ein paar Teamkollegen zu fassen. Es war sein erster Pflichtspieltreffer im Trikot mit der Raute und ein weiteres unübersehbares Zeichen, dass er auf dem Weg zu einem wichtigen Baustein der Mannschaft ist. „Das erste Tor und dann auch noch so ein wichtiges, das ist doppelte Freude“, erklärte er seine Emotionen unmittelbar danach.

 

Bei der Analyse der Partie nach dem Spiel stand dann wieder der junge Österreicher vor den Medienvertretern, dessen Mischung aus Selbstvertrauen, Zurückhaltung und Lernwilligkeit Thomas Schaaf so schätzt. „Der Treffer geht ja nicht nur auf meine Kappe, wir haben uns alle richtig gut im Strafraum bewegt, Per Mertesacker hat schön den Raum für mich geöffnet und Torsten Frings hat eine Super-Ecker hereingeschlagen. Dazu kam noch das Glück, dass ich nicht wirklich gut bewacht wurde.“

 

Dass der Innenverteidiger in Frankreich wieder außen in der Viererkette aushelfen musste, trübte seine Freude an diesem Abend wenig. Dennoch will er sich mittelfristig einen Platz im Zentrum erkämpfen. „Ich bin froh, dass ich auch heute wieder diese Chance bekommen habe. Ich habe auch kein Problem mit dieser Position und schon gezeigt, dass ich auch dort gute Spiele abliefern kann, aber es bleibt dabei, dass ich mich mit meinen Leistungen für die Mitte empfehlen möchte. Auf Dauer möchte ich mich nicht mit der Außen-Position anfreunden.“ Dass der Österreicher damit den vielleicht steinigeren Weg in die Stammformation wählt, stört ihn nicht. „Ich weiß, dass Merte und Naldo über Riesenerfahrung verfügen und ich noch von ihnen lernen kann, aber ich habe auch schon gezeigt, dass ich es kann. Außerdem hat mir der Trainer Mut gemacht, dass ich diesen Weg weitergehen soll.“

 

Diese motivierenden Hinweise brachte Thomas Schaaf noch mal nach dem Schlusspfiff zum Ausdruck. „Sebastian hat schon am Wochenende sehr stark gespielt, hat das heute wiederholt und sich mit dem Tor selbst belohnt. Er arbeitet ständig daran, seine Position bei uns immer weiter zu verbessern und solche Leistungen helfen dabei. Ich bin froh, dass er das nachweist, weshalb wir ihn geholt haben, hoffe aber auch, dass jetzt noch sehr viel davon folgt“, sagte der Trainer.

 

Große Anerkennung hat sich Prödl mit seiner Art, wie er den Konkurrenzkampf angeht, bei den Teamkollegen erarbeitet. Per Mertesacker lobte ebenfalls: „Wir sind froh, dass wir Sebastian haben. Die Zusammenarbeit mit ihm ist super. Er hat schon in der Innenverteidigung gute Spiele gemacht und ist heute für die Mannschaft wieder rausgerückt, obwohl ich genau weiß, dass er da nicht so gerne spielt. Ich kann das nachvollziehen, weil ich das auch nicht unbedingt gern spielen würde. Aber er scheint trotzdem Spaß und Erfolg zu haben. Er ist einfach noch flexibler als wir einsetzbar, weil er mit Österreich schon oft in der Dreierkette den äußeren Part gespielt hat.“

 

Nach zahlreichen Einsätzen in der Innenverteidigung zu Saisonbeginn als Vertreter des verletzten Per Mertesacker, musste Sebastian Prödl nach dessen Rückkehr zunächst wieder auf die Chancen hoffen, die sich dann immer wieder auf der defensiven Außenposition´ergaben, wo ihn Thomas Schaaf in den Spitzenspielen bei Inter Mailand (1:1) und Bayern München (5:2) überraschend und erfolgreich umbesetzte. Kurz vor der Winterpause feierte der EURO 2008-Teilnehmer dann beim 2:1-Sieg gegen Inter Mailand und dem 2:1-Sieg gegen Wolfsburg eine starke Rückkehr in die Defensivzentrale neben Per Mertesacker. Doch als es gerade lief, folgte der Rückschlag. Zehn Minuten vor der Winterpause riss er sich Bänder im Sprunggelenk und fiel mehrere Wochen aus, verpasst einige Zeit der Vorbereitung. „Dass es in Bremen nicht leicht für mich wird wusste ich schon vor meinem Wechsel, aber ich habe immer Geduld bewiesen, nie aufgesteckt und auf Chancen gewartet.“ Am Mittwoch hat er wieder eine genutzt.

 

aus Saint-Etienne berichtet Michael Rudolph

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.