Starke erste Halbzeit reicht fürs Viertelfinale

Die Werder-Profis hatten nach dem Schlusspfiff allen Grund zur Freude. Durch das 2:2 sicherten sie sich den Einzug in das Viertelfinale.
Profis
Mittwoch, 18.03.2009 / 22:59 Uhr

Werder Bremen bleibt bei seinen europäischen Aufgaben in dieser Saison weiterhin ungeschlagen und zieht dank des fünften Unentschiedens und einer überragenden ersten Halbzeit in Saint-Etienne ...

Werder Bremen bleibt bei seinen europäischen Aufgaben in dieser Saison weiterhin ungeschlagen und zieht dank des fünften Unentschiedens und einer überragenden ersten Halbzeit in Saint-Etienne souverän ins Viertelfinale des UEFA-Pokals ein. Kurios: Nach dem 1:1 bei Inter Mailand sicherte das vierte 2:2 in Folge (zuvor schon in Athen, Famagusta und beim AC Mailand) das Weiterkommen.

 

Den Grundstein für die Fortsetzung der europäischen Reise lieferte der erste Durchgang. „Es hat sich heute richtig gelohnt gleich Gas zu geben. Wir haben die Fans schnell stumm bekommen und hatten das Spiel im Griff. Wir brauchten nicht so viele Torchancen, um komfortabel in Führung zu gehen und standen hinten sehr kompakt und haben nichts zugelassen. Wir wussten, dass wir bei Standards Vorteile haben, dass es dann gleich bei der ersten Ecke geklappt hat, war gut für uns“, bilanzierte Torsten Frings die erste 45 Minuten.

 

Auch <b<Torschütze Claudio Pizarro</b> schwärmte von einem Auftakt nach Maß. „Da waren wir sehr gut. Wir hatten richtig Spaß am Fußball und unser Verständnis untereinander mit Diego, Markus und Mesut war sehr gut.“ Aus so einer Kooperation entstand auch der zweite Treffer: Flanke Özil, Kopfball Pizarro. Danach feierte der Peruaner vor allem seinen Vorbereiter ausgelassen. „Ich habe ihm schon oft gesagt, dass er diese Bälle spielen soll. Von außen hinter die Viererkette, entweder kommt dann ein Stürmer kurz, ich bekommen den Ball am langen Pfosten oder ein Abwehrspieler haut ihn sich selbst rein. Diese Bälle sind so schwer zu verteidigen. Die brauchen wir öfter und heute hat das funktioniert.“ Per Mertesacker ergänzte zu Durchgang eins: „Da haben wir uns alle mit guter Stimmung nach vorn gepuscht. Da konnte man richtig gute Ansätze sehen.“

 

Cheftrainer Thomas Schaaf sah es so: „Wir haben vom ersten Moment intensiv unsere Aufgaben verfolgt und den Gegner nicht ins Spiel kommen lassen. Wenn man bedenkt, dass wir heute wieder in einer anderen Formation spielen mussten, dann muss man hervorheben, wie gut wir trotzdem harmoniert haben. Das stimmt uns sehr froh. Jeder bringt sich besser ein als zu vor. So sind wir jetzt eine Runde weitergekommen, deswegen will ich heute auch nicht soviel Kritik an den Dingen üben, die wir besser machen können.“

 

Der Bremer Coach kam mit dieser Überleitung auf die zweite Halbzeit zu sprechen, mit der die Mannschaft nicht zufrieden war. „Da haben wir uns das Leben unnötig schwer gemacht. Wir müssen den Ball ruhiger laufen lassen, dann brauchen wir auch nicht so weite Wege zu gehen.“ Doch der Trainer hat auch Verständnis für das Team. „Man muss natürlich auch überlegen, welches Programm schon hinter uns liegt und was wir noch vorhaben. Dann neigt man nach dem Hinspielergebnis und einer 2:0-Auswärtsführung auch mal dazu etwas ruhiger zu machen. Dass wir uns aber so tief hinten reindrängen lassen, war nicht geplant“, so Schaaf, der auch nichts von der Theorie hielt, dass die Tore zu früh fielen. Schmunzelnd antwortete er: „Mit dem Tore schießen kann man in so einem Spiel gar nicht früh genug anfangen, sonst passieret es manchmal, dass die Partie vorbei ist und man hat das Tore schießen vergessen.“

 

Die zweite Halbzeit redete aber keiner der Grün-Weißen schön, ohne das aber überbewerten zu wollen. „Da waren wir nicht so gut, das ist vielleicht der Punkt, in dem wir uns noch verbessern müssen“, so Claudio Pizarro, dessen Ballverlust, den er zusammen mit Tim Wiese verursachte, zum ersten Gegentor führte. Der Keeper musste hinterher etwas schmunzeln. „Das war ein Missverständnis. Ich wollte schnell abwerfen, hatte ihn gesehen, da hatte Claudio auch geguckt, aber als ich warf, hatte er nicht mehr geguckt. Dann sprang ihm der Ball zu weit weg. Wir hatten danach noch drei, vier Möglichkeiten diesen Ballverlust zu korrigieren, aber dann war das Tor drin.“

 

Per Mertesacker sagte zu Durchgang zwei: „Da wollten wir das Spiel ganz sicher nach Hause bringen, aber über weite Strecken der zweiten Halbzeit sah das nicht so aus. Dass Saint-Etienne nach ihrem ersten Tor noch mal alles nach vorn wirft und weiter drückt, war allen klar. Insgesamt möchte ich aber betonen, dass wir uns richtig freuen, verdient weitergekommen zu sein. Wir waren über drei Halbzeiten gegen die Franzosen das deutlich stärkere Team.“

 

Dass sie am Ende den Sieg noch herschenkten, trübte die Freude nur wenig. Dennoch blieb Klaus Allofs anspruchsvoll. „Ich bin nicht so leicht zufrieden zu stellen und sage herausfordernd, wenn wir hier 2:0 führen, dann müssen wir das auch gewinnen. Ich hätte auch gern die eine oder andere gelbe Karte weniger verbucht. Aber so haben die Franzosen das Endergbenis wenigstens noch freundlicher gestalten können, was für sie nach den ganzen Diskussionen im Vorfeld wichtig war. Wir haben trotzdem gezeigt, dass es bei uns sportlich weiter nach oben geht.“

 

aus Saint-Etienne berichtet Michael Rudolph

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