Unglaublich: Perrin will wirklich Spieler schonen

Das Medieninteresse bei der Pressekonferten mit Alain Perrin war groß. Dieser will gegen Werder Bremen offensichtlich Spieler schonen.
Profis
Dienstag, 17.03.2009 / 18:01 Uhr

Am späten Dienstagnachmittag hatte der Trainer des AS Saint-Etienne noch einmal die große Möglichkeit seine umstrittenen Aussagen nach dem Ligaspiel in Grenoble zu relativieren. Alain Perrin hatte ...

Am späten Dienstagnachmittag hatte der Trainer des AS Saint-Etienne noch einmal die große Möglichkeit seine umstrittenen Aussagen nach dem Ligaspiel in Grenoble zu relativieren. Alain Perrin hatte die Chance sein Team und die Fans auf den UEFA-Cup einzustimmen, Werder den Kampf anzusagen. Aber was dann auf der offiziellen Pressekonferenz für die internationale Medienvertreter folgte, überraschte alle Beobachter. Alain Perrin untermauerte seine Aussagen vom Sonntag mit deutlichen Worten. „Der Europapokal bringt uns klare Nachteile in der Meisterschaft. Zuletzt hatte wir allein durch die internationalen Spiele vier Verletzte, die uns sehr gefehlt haben. Außerdem macht der Cup die Mannschaft für die folgenden Spiele müde. Wir können uns aber in der Meisterschaft keine Ausrutscher mehr erlauben. Das Match gegen Lorient am kommenden Sonntag ist für uns sehr wichtig, deswegen müssen wir sehen, wer gegen Bremen aufläuft und wer gegen Lorient spielt. Wir müssen beide Partien ganz unterschiedlich angehen.“

 

Perrin weiter: „Die jetzige Situation erlaubt einem Trainer nicht, weiteres Risiko in der Meisterschaft einzugehen. Es ist uns nicht möglich mit 100 Prozent gegen Werder anzutreten und wir wissen selbst, dass es dann gegen Bremen sehr schwer wird, wenn man nicht 100 Prozent geben kann. Es sieht von außen so aus, als hätte ich eine Wahl, aber die habe ich nicht.“ Das war deutlich.

 

Und als wäre das noch nicht genug, zählte er nach den drei verletzten Spielern Dabo, Matuidi und Riviere noch weitere sechs Akteure auf, die er möglichst schonen möchte. Dazu gehörten die Leistungsträger Sauget, Benalouane, Perrin, Payet, Ilan, Mirallas. Über sie sagte der Trainer: „Wenn ich diese Spieler nenne, dann heißt das nicht, dass wir auf jeden Fall auf sie verzichten, aber dass wir genau darauf achten, wie viel sie spielen. Vielleicht sind sie nur bis zur 60. Minute auf dem Platz.“

 

Probleme mit der Klubleitung befürchtet er trotz dieser Haltung nicht. „Ich bekomme deswegen keinen Druck von oben, denn hier stellt nur der Trainer die Mannschaft auf“, so der AS-Coach, der zumindest für die Fans noch ein paar versöhnliche Worte bereithielt. „Ich kann alle beruhigen, die Spieler, die morgen auf den Platz stehen, werden sich voll einbringen. Wir werden eine solide Verteidigung haben, fast das gleiche Mittelfeld und höchstens drei bis vier Wechsel. Insgesamt werden wir etwas offensiver auftreten als in Bremen.“

 

Einer der Spieler wird Mittelfeldakteur Yohan Hautcoeur sein. Der 27-Jährige sagte zu Situation nur: „Natürlich wollen wir versuchen das 1:0 gegen Werder umzudrehen. Wir Spieler wollen auf jeden Fall gewinnen. Das wäre für unsere Fans sehr wichtig.“ Aber Hautcoeur gibt auch zu bedenken: „Wie wir letztlich das Spiel bestreiten, bestimmt der Trainer.“ Und als ob er Verständnis für die Denkweise seines Coaches ausdrücken will, fügt er hinzu: „Es ist uns doch auch klar, dass wir durch den internationalen Wettbewerb Energie für die Meisterschaft verlieren. Diese Spiele sind schon anstrengend. Und die Partie in Lorient ist ein wichtiges Match.“

 

Wer genau hinhörte, stieß in den Aussagen des Spielers aber auch auf folgenden Satz. „Wenn wir zwei Tore gegen Werder schießen wollen, dann müssen wir sie aus dem Gleichgewicht bringen.“ Vielleicht sind all diese Aussagen auch der Anfang dieser Taktik.

 

Cheftrainer Thomas Schaaf lässt sich deswegen gar nicht auf solche Aussagen ein und blieb auch am Dienstagabend nach dem Abschlusstraining bei seiner Einschätzung über die Gastgeber: „Sie machen sich eben Gedanken, wie sie ihre Lage in der Liga verbessern können. Aber wenn sie in sich gehen, dann werden sie wissen, dass morgen eine wichtige Partie ansteht, die sie gewinnen wollen.“ Schaaf weiter: „Wir können gewiss sein, dass die Mannschaft, die hier aufläuft, für die Fans etwas abliefern muss. Etwas anderes können sie nicht machen in diesem Stadion, bei dieser Kulisse. Wir werden hellwach sein und die Partie sehr ernst nehmen und uns durch die Aussagen auf keinen Fall von unserem Ziel ablenken lassen.“

 

aus Saint-Etienne berichtet Michael Rudolph

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