Werder gewinnt, ist aber nicht zufrieden mit dem Ergebnis

Naldo erzielte gegen St.-Etienne das Tor des Tages und sicherte Werder damit den Sieg.
Profis
Freitag, 13.03.2009 / 00:10 Uhr

Es war ein Wunschergebnis und doch machte es nicht glücklich. Das 1:0 gegen AS Saint-Etienne hatte wenig Potenzial die Werderaner in ausgelassene Stimmung zu bringen. Geschäftsführer Klaus Allofs...

 

Es war ein Wunschergebnis und doch machte es nicht glücklich. Das 1:0 gegen AS Saint-Etienne hatte wenig Potenzial die Werderaner in ausgelassene Stimmung zu bringen. Geschäftsführer Klaus Allofs drückte es so aus: "Man hätte mit einem 1:0 zufrieden sein können, weil es kein schlechtes Ergebnis ist, aber so wie das Spiel gelaufen ist, bin ich nicht einverstanden. Wir waren nicht energisch genug, konnten nicht dieses Feuer entfachen. Im Abschluss waren wir nicht so konsequent, dass wir Saint-Etienne vor mehr Probleme stellen konnten. Es schien so, dass wir vom Kopf her müde waren." Gründe dafür sieht Allofs in verschiedenen Dingen. "Man muss dem Team schon zu Gute halten, dass wir eine schwere Woche mit Auswärtsspielen in Pokal und Bundesliga hinter uns haben. Dass heute kurzfristig dann auch noch Per Mertesacker krankheitsbedingt ausfiel und Daniel Jensen nach zehn Minuten raus musste, kann man auch aufzählen. Alles das können Faktoren sein, die das Spiel beeinflusst haben." Cheftrainer Thomas Schaaf sagte: "Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht. In der ersten Halbzeit muss mehr herausspringen und im zweiten Durchgang haben wir die Steigerung von Saint-Etienne durch unsere Passivität ausgelöst."

 

Der größte Kritiker aus der Werder-Mannschaft war Torhüter Tim Wiese, der seinen Ärger nicht unterdrücken konnte: "Das ist schon traurig, was wir unseren hier Zuschauern geboten haben. Die Laufbereitschaft in der zweiten Halbzeit ging gar nicht. Es gab Zeiten, da haben wir solchen Mannschaften mit voller Power vier Tore reingehauen. Aber das ist momentan einfach nicht drin. Es ist bei uns doch ein Unterschied zu spüren, ob wir gegen Inter oder AC Mailand spielen oder eben gegen Saint-Etienne. Wenn wir dort auch so antreten wie heute, dann wird es ganz schwer."

 

Vor allem die Umständlichkeit in der Offensive bemängelten einige Grün-Weiße. Sebastian Boenisch dazu: "Wir wollten den Ball ins Tor tragen. Es war teilweise wie beim Handball. Viel zu oft haben wir noch mal quer gespielt, statt den Abschluss zu suchen. Es wären mehr Tore drin gewesen, aber wir haben es verpasst ein ordentliches Polster anzulegen." Torsten Frings sah es so: "Wir mussten heute wieder mit dem Problem kämpfen, dass uns schon das gesamte Jahr über verfolgt. Wir nutzen einfach vorn unsere Möglichkeiten nicht aus."

 

Bei aller Selbstkritik blickten die Werderaner aber auch mit dem nötigen Schuss Zuversicht nach vorn. Denn richtig bestraft wurden sie für ihre Nachlässigkeiten nicht. "Wir dürfen jetzt auch nichts dramatisieren. Wir haben Saint-Etienne die erste Niederlage in dieser UEFA-Cup-Saison beigebracht. Sie haben überall ihre Tore geschossen, aber bei uns nicht. Die Ausgangslage für das Rückspiel ist gut. Aber es wird ein hartes Stück Arbeit." Das glaubt auch Torhüter Tim Wiese. "Wenn man sieht, wie die Franzosen von ihren 1.400 Fans angefeuert wurden, dann kann man sich vorstellen, wie es dort ist, wenn 30.000 von ihnen dabei sind." Schocken wird es die Werder-Profis jedoch nicht. "Wir müssen in diesem Hexenkessel ein Tor schießen, dann kommen wir weiter. Wenn hinten die Null steht, sind wir auch im Viertelfinale. Die ganze Mannschaft ist davon überzeugt, dass wir das schaffen."

 

Nützlich wäre dann auch wieder ein treffsicherer Naldo, der am Donnerstagabend das Goldene Tor erzielte. "Das hat mich natürlich sehr gefreut, auch weil es so ein wichtiger Treffer ist. Leider haben wir in der zweiten Hälfte viel schlechter gespielt, als im ersten Durchgang und es verpasst ein zweites Tor nachzulegen, so dass es nächste Woche sehr eng wird. Ich bin aber überzeugt, dass dann unsere Offensive wieder stärker ist. Wir haben einen guten Angriff, der heute nur einen schlechten Tag hatte." Dass auf Naldo auch außerhalb des Spielfeldes große Herausforderungen warten, machte er mit seinem Torjubel deutlich. Mit dem Ball unter dem Trikot lief er über das halbe Spielfeld und grüßte in die VIP-Logen. Seine Erklärung dazu: "Man kann sich ja vorstellen, was das bedeuten sollte. Das Tor habe ich meiner werdenden Tochter gewidmet, die im Mai auf die Welt kommt. Das habe ich schon damals bei meinem Sohn Naldinho so gemacht und meine Tochter würde bestimmt sauer sein, wenn ich es diesmal nicht so gemacht hätte."

 

von Michael Rudolph und Dominik Kupilas

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