Dernis: „Unterschätzt zu werden, hat sich wohl erledigt“

Dieser Torjubel schockte Olympiakos Piräus: Geoffrey Dernis (rechts) feiert mit seinem Teamkollegen Paulo Machado seinen Treffer zum 2:0 in Piräus.
Profis
Mittwoch, 11.03.2009 / 19:06 Uhr

Hört man sich an, wie Alain Perrin, Trainer des AS St.-Etienne den bisherigen Saisonverlauf der Franzosen zusammenfasst, könnte man meinen, es handele sich beim Gegner der Bremer ...

Hört man sich an, wie Alain Perrin, Trainer des AS St.-Etienne den bisherigen Saisonverlauf der Franzosen zusammenfasst, könnte man meinen, es handele sich beim Gegner der Bremer um die französische Ausgabe der Werderaner. Perrin kann auf große Taten im UEFA-Cup verweisen, muss aber zugestehen, dass sein Team in der nationalen Ligue 1 hinter den Erwartungen zurückbleibt. „Es ist bei uns eine Frage der Effizienz. Vorne stimmt unsere Torquote nicht und hinten stehen wir nicht so sicher. Vor allem bei Standards wird es gefährlich“, sagt Alain Perrin und klingt dabei so, als habe er sich die Sätze von Thomas Schaaf abgeschrieben. Dass die Franzosen eigentlich zu den national erfolgreichsten Klubs ihres Landes zählen und sich in grün-weiße Trikots hüllen, wenn sie auflaufen, verstärkt den Effekt.

 

Was für Werder gilt, trifft für den AS-St.-Etienne allerdings jeweils in gesteigertem Maße zu. Während Werder nach mäßigen Bundesliga-Ergebnissen im Mittelfeld den Anschluss an das erste Tabellendrittel verpasst hat, befinden sich die Franzosen noch eine Etage tiefer im Schlamassel. Völlig überraschend finden sie sich mitten im Abstiegskampf wieder. Nach einem 2:1-Sieg gegen den Klasnic-Klub FC Nantes belegen sie gerade einmal den ersten Nichtabstiegsplatz. Viertletzter! International holen sie sich dagegen schon die gesamte Saison über Trost und Selbstvertrauen. Die erste Runde überstanden sie souverän mit zwei Siegen gegen Tel Aviv, die Gruppenphase schlossen sie mit wenig Mühe und ohne Niederlage noch vor dem FC Valencia auf Platz eins ab und zuletzt bekam Olympiakos Piräus die internationale Power der Franzosen mit zwei klaren Niederlagen zu spüren. „In der nationalen Liga haben uns alle auf dem Zettel, wissen um unsere Stärken und Schwächen. International war das zuletzt anders. Da kannten uns die Gegner nicht so gut, da haben wir immer wieder unsere Chancen bekommen und in entscheidenden Situationen auch das nötige Glück gehabt“, berichtet Mittelfeldspieler Geoffrey Dernis. Trainer Alain Perrin erklärt sich den Zwiespalt so: „Unsere Schwächen kommen international nicht so zum Tragen. Da brauchen wir nicht diese Vielzahl von Chancen. Man hat einfach das Gefühl, dass sich unsere Spieler im UEFA-Cup viel wohler fühlen. Das beste Beispiel dafür ist Stürmer Ilan. Der Brasilianer ist international quicklebendig und schießt viele Tore.“ Fünf Mal traf er zuletzt bei sechs UEFA-Cup-Einsätzen.

 

Und auch für Donnerstag stehen die Vorzeichen gut, das AS St.-Etienne wieder über sich hinauswächst. Denn die Vorfreude auf den Vergleich mit den Werderaner ist ihnen anzumerken, obwohl sie sich selbst in der Rolle des Außenseiters sehen. „Wenn man allein vergleicht, wie viele Nationalspieler Werder in seinen Reihen hat, dann muss man schon aufgrund dieser Erfahrung einräumen, dass wir der Underdog sind. Dann haben wir uns natürlich informiert und wissen, dass die Bremer in der Bundesliga die meisten Eckbälle produzieren, die meisten Torschüssen abgeben, ein komplettes, sehr athletisches Team besitzen. Sie sind in den letzten Jahren eine Mannschaft geworden, gegen die sich jeder Spieler gern beweisen möchte, alle sind ganz heiß auf dieses Spiel. Das hat sich Werder verdient“, so der Trainer. Dernis bestätigt: „Im UEFA-Cup hatten wir von Anfang an Spaß und Freude und so soll es weiter gehen, wir wollen uns wieder einen Schritt nach vorn arbeiten.“

 

Bewusst sind sich die Franzosen darüber, dass ihr Bonus, die unbekannte Mannschaft zu sein, in dieser Runde nicht so entscheidend sein wird. „Mit jeder Runde, die man weiterkommt, hat man natürlich auch einen besseren Namen. Dass wir jetzt noch unterschätzt werden, das hat sich wohl erledigt. Ich glaube zwar, dass wir Werder immer noch besser kennen als sie uns, aber gerade nach ihrem Erfolgserlebnis gegen Mailand, werden sie jetzt alles daran setzen, nicht gegen uns auszuscheiden. Es werden ganz schwere Spiele.“

 

von Michael Rudolph

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