Comeback der Torfabrik: Werder trifft wieder

Der Jubel der Grün-Weißen war riesig. Durch diesen überzeugenden Sieg zogen die Bremer in das Halbfinale des DFB-Pokals ein.
Profis
Donnerstag, 05.03.2009 / 00:36 Uhr

Überglücklich lagen sich die Werder-Fans in den Armen, hüpften, jubilierten und sangen: „Der SVW, der SVW, der SVW ist wieder da….!“ Immer wieder hallten der bekannte Sprechgesang ...

Überglücklich lagen sich die Werder-Fans in den Armen, hüpften, jubilierten und sangen: „Der SVW, der SVW, der SVW ist wieder da…!“ Immer wieder hallte der bekannte Sprechgesang durch die Volkswagen-Arena. Immer wieder hatten zuvor die Grün-Weißen getroffen. Fünf Mal landete die Kugel im Netz und es war, als wolle man die letzten Monate mit dieser Leistung wegwischen. „Wir haben uns heute verbessert gezeigt, haben wieder den Weg zum Tor gefunden und nach all den Unentschieden wieder gewonnen“, fasste Schaaf die stolze Bilanz dieses großen Pokalabends zusammen. „Das war phasenweise das echte Werder. Wir sind nach dem Weiterkommen im UEFA-Pokal jetzt auch mit dem Halbfinale im DFB-Pokal dafür belohnt worden, dass wir zuletzt wieder die Ruhe bewahrt haben“, freute sich Klaus Allofs. Auch Torsten Frings war ungewohnt euphorisiert. „Wir haben bis auf die letzten 20 Minuten der ersten Halbzeit ein richtig gutes Spiel gemacht. Bis auf diese Phase hatte Wolfsburg heute keine Chancen gegen uns. Der Sieg war auch in dieser Höhe verdient.“

 

Charakteristisch für die Stärke der Werderaner war an diesem Abend, dass sich die Grün-Weißen aus der Schwächephase, in der beide Wolfsburger Tore fielen, mit einer unheimlichen Konzentration und viel

Energie selbst befreiten. „Wir haben uns plötzlich nicht mehr bewegt, haben uns über Schiedsrichterentscheidungen aufgeregt und unsere Linie verloren. Das musste man heute sicher bemängeln, dass wir uns das Leben wieder selbst schwer gemacht haben, dass wir uns wieder selbst ein paar Kilo selbst draufgelegt haben. Nach der Halbzeit waren wir dann wieder im Rhythmus. Diego hat uns dann mit einem ganz wichtigen Elfmeter wieder in die Spur gebracht“, so Klaus Allofs. Abwehrspieler Per Mertesacker räumte die Leistungsschwankung des Teams vor der Halbzeit ein. „Wir sind gut ins Spiel gekommen, haben aber plötzlich zu viele Nebenkriegsschauplätze aufgemacht und zu sehr den Schiedsrichter mit einbezogen. Außerdem standen wir in der Defensive nicht mehr eng genug am Gegenspieler und haben die Flanken der Wolfsburger zu leicht zugelassen. Sie kamen dann verdient zum zwischenzeitlichen Ausgleich. In der Halbzeit haben wir uns dann aber geschworen, dass wir im zweiten Durchgang so weitermachen, wie wir in der ersten Halbzeit angefangen haben. Wir wollten besser in die Zweikämpfe gehen und noch mehr den Abschluss suchen. Das haben wir mit einer tollen Moral umgesetzt. Diese Reaktion auf die schlechte Phase war das wichtigste Signal des Abends.“

 

Entscheidenden Anteil an der Rückkehr zum starken Spiel aus der Anfangsphase hatte Cheftrainer Thomas Schaaf, der von den Fans während des Spiels mit Sprechchören gefeiert wurde. „Er hat uns in der Halbzeit Vertrauen entgegen gebracht. Er sagte, dass wir stark sind, dass wir eine Top-Mannschaft sind, wenn wir seine taktischen Anweisungen umsetzen“, verriet Torhüter Nico Pellatz.

 

Mit welcher Leidenschaft die Mannschaft in diesem Pokalfight an sich selbst arbeitete, konnte man vielleicht an Stürmer Claudio Pizarro am besten festmachen. Der Peruaner gehörte zwar in der ersten Halbzeit zu den aktivsten auf dem Platz, doch so richtig wollte ihm nichts gelingen. „So ist das im Fußball, du tust und machst, aber es klapt einfach nicht, das zieht das Selbstvertrauen runter. Doch dann musst du einfach weiter machen. Und für diesen Willen bin ich dann in der zweiten Halbzeit mit den beiden Toren belohnt worden“, sagte der Südamerikaner, lobte aber auch die gesamte Mannschaftsleistung. „Der Pokal ist die beste Chance in dieser Saison einen Titel zu holen. Wir alle wussten, dass es ein ganz wichtiges Spiel für uns ist. Das hatte jeder verinnerlicht.“

 

Und so schossen sich die Bremer ihren angestauten Torhunger von der Seele, dass selbst Felix Magath, Trainer der Gastgeber, die verdiente Niederlage einräumte. „Wir waren zu Beginn zu nervös, haben uns gut zurückgefightet. Das 3:2 war dann aber der Knackpunkt. Danach hatten wir nicht mehr die Kraft und die Moral. Dann haben es richtig starke Bremer wunderbar zu Ende gespielt. Sie verfügen einfach über diese Stärke in der Offensive. Wenn sie so gut drauf sind wie heute, dann wird es für jede Mannschaft schwer, etwas entgegenzusetzen.“

 

aus Wolfsburg berichten Michael Rudolph und Dominik Kupilas

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