Naldos Platzverweis: "Merte" sagt sorry!

Per Mertesacker hielt die Werder-Defensive auch nach dem Platzverweis gegen Naldo gut zusammen.
Profis
Sonntag, 01.03.2009 / 21:30 Uhr

Es war kein Sieg, aber ein ganz großer Kampf, den jeder Werder-Fan im Weser-Stadion honorierte. Nach dem Schlusspfiff feierten die grün-weißen Anhänger ihr Team für einen Punkt gegen ...

 

Es war kein Sieg, aber ein ganz großer Kampf, den jeder Werder-Fan im Weser-Stadion honorierte. Nach dem Schlusspfiff feierten die grün-weißen Anhänger ihr Team für einen Punkt gegen den FC Bayern, der nach 75 Minuten in Unterzahl sehr verdient war. "Siege fühlen sich noch anders an, aber aufgrund unserer läuferischen Leistung hätte wir vielleicht noch etwas mehr verdient gehabt", sagte Per Mertesacker völlig ausgepumpt. Der Nationalspieler erlebte durch seinen Ausrutscher in der 16. Minute die Partie besonders emotional. Erst musste er mit ansehen, wie sein Teamkollege Naldo bei der Hilfsaktion in dieser Szene die Rote Karte kassierte. Danach war "Merte" als Abwehrchef gegen stürmische Bayern doppelt und dreifach gefordert. Nicht zu Unrecht sprach der Verteidiger von einer der intensivsten Partien, die wir in dieser Saison hier gespielt haben. "Wir mussten nach dem Platzverweis hinten sehen, dass wir kein Tor kassieren und trotzdem nach vorn immer gefährlich bleiben. Das ist uns gut gelungen."

 

Aber nur weil die Defensivspezialisten der Werderaner Schwerstarbeit bei der Regie der Teamkollegen leisteten. "Wir mussten uns zurückziehen, aber eigentlich sind wir es gewohnt früh zu stören. Da mussten wir hinten einiges aufbringen, um unser Mittelfeld und den Angriff immer wieder zurückzuholen und zu positionieren. Das hat nicht immer geklappt, sodass die Bayern doch zu ein paar Chancen gekommen sind. Aber insgesamt haben wir gerade vor unserem Tor sehr gut dagegen gehalten. Oft mussten wir Eins-gegen-Eins-Situationen lösen. Aber das ging in der Konstellation nicht anders."

 

Dass er der Auslöser für die Unterzahl-Situation war, ärgerte Per Mertesacker, hakte es aber als unglückliche Situation ab. "Erklären kann man das nicht. Ich bin noch nie hier im Stadion ausgerutscht, habe die längsten Stollen am Fuß, die man tragen darf und gutes Schuhwerk. Daran lag es nicht. Der seifige Boden hat sicher dazu beigetragen und dann eine unglückliche Bewegung."

 

Nur noch aus einiger Entfernung konnte "Merte" mit ansehen, wie Naldo vom Platz flog. "Man kann die Karte zeigen, aber viel macht er ja nicht. Es tut mir unheimlich leid für ihn. Wir hatten gerade sehr viel Harmonie in unserem Zusammenspiel. Mal sehen, ob er mich überhaupt noch leiden kann."

 

Dass der Platzverweis berechtigt war, daran meldete in Werder-Kreisen niemand richtige Zweifel an. Geschäftsführer Klaus Allofs sagte: "Ich hatte erst den Eindruck, dass Schweinsteiger in Naldo hineinläuft und nur den Körperkontakt sucht, aber ich habe jetzt noch andere Fernsehbilder gesehen, und glaube, dass man die Rote Karte zeigen kann. Ich mache Naldo aber keinen Vorwurf. Er wollte die Situation retten. Mertes Ausrutscher kann passieren, aber er steht jetzt in seiner Schuld."

 

Langfristig wird die Szene die Beziehung zwischen Naldo und Mertesacker sicher nicht belasten. Denn gerade in der Mannschaft ist ein neuer Zusammenhalt spürbar, bestätigte Christian Vander. "Die Spiele in Mailand und jetzt gegen die Bayern haben uns richtig gut getan. Wir haben zwar nicht gewonnen, aber eine neue Einheit, neue Gemeinsamkeit auf dem Platz gezeigt. Das ist wichtiger als dieser Punkt heute." Auch Torsten Frings sagte: "Wir haben uns durch Kampf und Leidenschaft den Punkt verdient. Die Bayern haben viel Druck gemacht, unheimlich viele Flanken geschlagen, aber wir haben mit großem läuferischen Engagement die Räume eng gemacht. Genau so müssen wir auch am Mittwoch und nächstes Wochenende auftreten. Ein Aufwärtstrend ist zu erkennen."

 

Auch Cheftrainer Thomas Schaaf war nicht unzufrieden. "Ich gratuliere der Mannschaft zu diesem Einsatz. Wir hatten uns viel vorgenommen, konnten aber nicht alles so angehen, wenn man ab der 16. Minute in Unterzahl ist. Das war ein schweres Stück Arbeit. Das müssen wir dauerhaft abrufen." Komplimente gab es sogar vom gegnerischen Trainer. Jürgen Klinsmann bilanzierte: "Wir hätten das Spiel schon in den ersten 25 Minuten entscheiden müssen. Nach dem Platzverweis wurde es hektisch, was uns nicht gut tat. Was Werder hier mit zehn Mann gezeigt hat, war beeindruckend."

 

von Michael Rudolph und Dominik Kupilas

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