Trainer machen Fußball-Feinschmeckern den Mund wässrig

Milan-Trainer Carlo Ancelotti auf dem Weg zur Pressekonferenz vor dem UEFA-Cup-Spiel gegen Werder.
Profis
Dienstag, 17.02.2009 / 18:26 Uhr

Thomas Schaaf gegen Carlo Ancelotti. Werder Bremen gegen AC Mailand. Weser-Stadion im März 1989. Nasser, glitschiger Rasen und ein ansehnliches 0:0-Unentschieden. „Die Erinnerungen an dieser Partie ...

Thomas Schaaf gegen Carlo Ancelotti. Werder Bremen gegen AC Mailand. Weser-Stadion im März 1989. Nasser, glitschiger Rasen und ein ansehnliches 0:0-Unentschieden. "Die Erinnerungen an dieser Partie im Europapokal habe ich noch ganz lebendig vor Augen. Ich kann mich an Thomas Schaaf und eigentlich sogar an die ganze Mannschaft erinnern. Es war 90 Minuten sehr umkämpft, genau wie später im Rückspiel", blickte Carlo Ancelotti zurück. Nichts anderes erwartet er am Mittwoch: Eine umkämpfte, enge Partie auf spielerisch hohem Niveau, aber viel mehr Tore, ein Duell der beiden Offensiv-Reihen. "Werder spielt Angriffsfußball, genau wie wir. Sie haben wie wir einige Probleme in der Meisterschaft, aber es sind zwei Mannschaften, die es gewöhnt sind auf höchstem internationalen Niveau zu spielen. Wir sind in der K.O.-Phase eines internationalen Wettbewerbs. Alles spricht wieder für eine sehr intensive Partie", machte Ancelotti allen Fußball-Feinschmeckern schon mal den Mund wässrig.

 

Besonderen Respekt hat der Italiener dabei vor Werders Offensive: "Vor allem dort haben sie Spieler von sehr hoher Qualität. Dazu gehört auch Diego, der ein großer Spieler ist. Vor ihm habe ich totalen Respekt."

Sein Team sieht Ancelotti für dieses große Duell gerüstet, obwohl er bei zwei wichtigen Personalien noch die Entwicklung der nächsten Stunden abwarten muss: "Beckham und Pato sind zwar dabei, aber wir müssen sehen, wie sie die letzten Trainingseinheiten heute Abend und morgen früh überstehen. Bei Pato sieht es eher etwas schlechter aus." Für die Mailänder wären die Ausfälle aber gut zu verkraften. "Es ist vielleicht nicht der beste Moment in der Saison gegen Werder anzutreten, weil wir auch noch auf Kaka verzichten müssen, aber dafür spielen wir gerade einen guten Fußball. Ich zähle auf meine Mannschaft und auf unser Spiel."

 

Dass dem AC Mailand im erwarteten Offensiv-Spektakel ausgerechnet Kaka, Pato und Beckham fehlen könnten, würde den Werderanern in die Karten spielen, denn auch ihr Respekt vor den Offensiv-Qualitäten des Trios ist groß. Vor allem vor den Standards der Italiener warnt Thomas Schaaf. "Die Qualitäten von David Beckham muss man keinem mehr erklären. Er verfügt vielleicht über den gefährlichsten Freistoß- und Flankenball des Fußballgeschäfts. Aber sie haben auch andere, die darin eine besondere Qualität darstellen. Dazu gehören Ronaldinho und Andrea Pirlo. Darauf werden wir uns einstellen." Schaaf mahnt daher besonders cleveres Zweikampfverhalten an. "Wir müssen sie konsequent stellen, ohne Foul zu spielen, vor allem je näher es in Richtung Strafraum geht. Im Prinzip wollen wir morgen nicht ein einziges Mal Foul spielen."

 

Ein Schlüssel für Werders Erfolg könnte in der Leistung von Diego liegen. Auf dem Brasilianer liegen die großen Hoffnungen der Bremer. "Wir freuen uns, dass er wieder auf dem Platz steht. Auch er steht dafür, die Fähigkeit zu besitzen mit außergewöhnlichen Aktionen ein Spiel allein entscheiden zu können. Davon haben die Mailänder aber trotz ihrer Ausfälle auch noch einige Spieler in ihren Reihen", so Schaaf, der sich aber nur in Maßen mit seiner Taktik am Gegner orientieren will. "Natürlich schauen wir mal, wer bei ihnen aufläuft, aber prinzipiell stelle ich so auf, dass unsere Qualitäten zum Tragen kommen. Ich werde unserem Team keiner Stärke berauben, nur um auf den Gegner zu reagieren", versichert Schaaf.

 

Beste Voraussetzungen also, dass es 20 Jahre nach dem ersten Aufeiandertreffen zwischen Schaaf und Ancelotti kein weiteres 0:0 geben wird.

 

von Michael Rudolph und Dominik Kupilas

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