Chancenverwertung und Konzentration auf der Mängelliste

Große Enttäuschung bei Vize-Kapitän Torsten Frings: Er wollte mit dem Team auf Schalke unbedingt gewinnen.
Profis
Samstag, 07.02.2009 / 22:48 Uhr

Schalke-Coach Fred Rutten pustete einmal kräftig durch. „Wir hatten heute das Quäntchen Glück, das uns in den letzten Spielen so gefehlt hat“ … und das Werder seit Wochen verlassen hat, ...

Schalke-Coach Fred Rutten pustete einmal kräftig durch. „Wir hatten heute das Quäntchen Glück, das uns in den letzten Spielen so gefehlt hat“ … und das Werder seit Wochen verlassen hat, wollte man als Werder-Fan anfügen, denn diese Niederlage war ganz, ganz bitter. So sah es auch Per Mertesacker nach dem Abpfiff: „Wir haben hinten eigentlich gut gestanden und vorn einige sehr gefährliche Situationen heraufbeschworen. Es war schon bitter, dass da beim Abschluss immer noch irgendetwas dazwischen war. Aber das zählt alles nicht, wenn du nicht die entscheidenden Situationen für dich klärst. Uns fehlte wohl auch ein wenig der Killerinstinkt“, so der Nationalverteidiger enttäuscht. „Das Spiel war zunächst sehr vom Abtasten beider Teams geprägt. Aber wir haben dann auch trotz des Gegentores, das Heft des Handelns immer mehr in die Hand genommen. Läuferisch konnte sich das heute sehen lassen“, so Mertesacker.

 

Torsten Frings stimmte der Analyse seines Nationalmannschaftskollegen zu: „Im ersten Durchgang haben sich beide Mannschaften zunächst neutralisiert. Unser Konzept ging auf. Wir wollten zunächst nicht zu viel riskieren, gut stehen und Schalke nicht ins Spiel kommen lassen. Wir wussten, dass sie auch durch das Publikum unter Druck geraten würden. Aber dann haben wir dieses blöde Gegentor bekommen. Dennoch haben wir danach weiter Druck gemacht, viele Torchancen erarbeitet und fast 40 Minuten nur auf ein Tor gespielt. Leider fehlte uns Glück und die letzte Entschlossenheit.“

 

Etwas mehr Aufmerksamkeit beim entscheidenden Freistoß an der eigenen Strafraumgrenze hätte es auch bedurft. Denn dieser Fehler schmälerte die insgesamt gute Defensivleistung entscheidend. „Wir haben besser gespielt als gegen Bielefeld, aber was nützt das, wenn die entscheidenden Dinge nicht gepasst haben. Wir hatten ein Defizit in der Chancenverwertung und waren bei einer Standardsituation nicht da. Auf diesem hohen Niveau rächt sich das. Und das sind dann die Unterschiede zwischen einer Spitzenmannschaft und einem Team, das momentan im Mittelfeld steckt“, erläuterte Geschäftsführer Klaus Allofs. Cheftrainer Thomas Schaaf ergänzte: „Wenn wir schon dem Gegner so eine Chance zugestehen, die zum Gegentor führt, müssen wir auf der anderen Seite auch mal einen reinmachen.“

 

Dass erneut auch das Fehlen der beiden Offensivkräfte Claudio Pizarro und Diego offenkundig war, wollten die Grün-Weißen zwar nicht an die große Glocke hängen, aber hier und da konnte man doch einen Hinweis darauf vernehmen. So sagte Torsten Frings: „Mit den beiden haben uns erneut zwei ganz wichtige Spieler für unsere Offensive gefehlt. Claudio hat nicht umsonst schon zehn Tore auf dem Konto und Diego ist mit seinen Freistößen immer für ein Tor gut.“ Klaus Allofs drückte es ähnlich aus: „Klar fehlt die Kaltschnäuzigkeit und die Ballsicherheit von Claudio, der sicher die eine oder andere Situation anders gelöst hätte. Aber wir müssen darüber nicht jammern. Nächste Woche ist zumindest Claudio wieder dabei.“

 

Ein gutes Zeugnis stellte Allofs den beiden Ex-Schalkern im Bremer Team aus, die in der ehemaligen Heimstätte besonders unter Druck standen. „Sie haben ihre Sache gut gemacht. Im Vorfeld hat man gemerkt, dass sie besonders motiviert waren. Diese Motivation musste nur in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Vor allem Sebastian hat es sehr gut gemacht. Schade, dass er so früh eine gelbe Karte gesehen hat und deshalb ausgewechselt werden musste.“

 

Am besten kehrt Sebastian Boenisch in der kommenden Woche wieder genau so stark zurück und trägt zu einem Sieg gegen Borussia Mönchengladbach bei. „Das ganze Team muss wieder so auftreten. Wir müssen mit der gleichen Einstellung, der gleichen Leidenschaft auf dem Platz stehen und uns ein Übergewicht erarbeiten. Dann werden wir auch wieder die Tore schießen und unsere Punkte einfahren“, glaubt Torsten Frings. Worte, die Klaus Allofs gerne hören dürfte, deren Umsetzung es aber auch bedarf. „Wir wollten die Mannschaft heute kämpfen sehen, das hat sie getan. Sie hat sich bis zum Ende gewehrt. So muss sie wieder auftreten, dann wird sie auch dafür belohnt. Dann kommen die Siege wieder“, so der Geschäftsführer.

 

aus Gelsenkirchen berichtet Michael Rudolph

 

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