Achtelfinalsieg dank Lehren aus der Hinrunde

Völlig aus dem Häuschen freuen sich die Grün-Weißen über einen Auftakt nach Maß: Werder steht im Viertelfinale.
Profis
Donnerstag, 29.01.2009 / 01:30 Uhr

Wie gut dieses Spiel der ganzen Mannschaft tat, konnte man am Jubel von Routinier Torsten Frings ablesen. Mit den Armen wild rudernd machte er nach dem Abpfiff zwei Luftsprünge und hüpfte den Kollegen entgegen. Werder hatte nicht nur die erste Hürde genommen, sondern sie auch souverän gemeistert. „Natürlich freuen wir uns, dass wir jetzt im Viertelfinale stehen, aber wir freuen uns auch, dass wir mit so einer Mannschaftsleistung weitergekommen sind“, schwärmte der Nationalspieler, der richtig verzückt war. „Nach dem 0:1 haben wir gezeigt, dass wir nie aufgeben. Und am Ende haben wir es nicht mehr aus der Hand gegeben. Wir haben aus den Fehlern der Hinrunde gelernt. Da standen wir oft auch nach guten Spielen mit leeren Händen da.“

 

Was Frings ansprach, war die Botschaft des Abends. Wie gewünscht haben die Grün-Weißen, die sich in jedem Testspiel gesteigert hatten, wieder mehrere Schritte nach vorn gemacht. „Ich habe immer gesagt, dass wir nur subjektiv eine schlechte Vorbereitung hatten. Fakt ist, dass wir viel gearbeitet und viel gesprochen haben. Wir haben für die Gemeinschaft, die wir heute auf dem Platz gezeigt haben, viel getan und müssen uns jetzt auch weiter ranhalten“, sagte ein sichtlich zufriedener Per Mertesacker.

 

Auf einem positiven Weg sieht auch die sportliche Leitung die Mannschaft. „Das Ergebnis macht uns natürlich froh, aber auch die Art und Weise, wie wir hier aufgetreten sind. Das war immerhin Borussia Dortmund, hier in diesem Hexenkessel und mit einer starken Mannschaft. Für das erste Spiel nach der Winterpause war das mehr als ordentlich. Heute sollte jeder erkennen, dass wir es besser können, als in der Hinrunde und das haben wir erreicht“, befand Geschäftsführer Klaus Allofs und zählte auf die Verbesserungen aus seiner Sicht auf. „Wir waren sehr konzentriert, haben eine große Moral gezeigt und haben alle Rückschläge gut weggesteckt. Wir waren so gut, dass die Entscheidungen, die nicht für uns getroffen wurden, heute keinen Einfluss hatten.“

 

Die Reaktionen auf einige schwer nachvollziehbare Entscheidungen von Schiedsrichter Manue Gräfe war in der Tat bemerkenswert. Torsten Frings blieb ganz ruhig: „Wir hätten zwei Elfmeter kriegen können und das 0:1 ist nach einem klaren Foul an Hugo Almeida gefallen. Aber man muss ja auch zugestehen, dass er solche Entscheidungen nicht absichtlich trifft. Wir haben einfach weitergemacht und jetzt spielt das keine Rolle mehr.“ Auch der im Strafraum zu Fall gekommene Diego kartete nach der Partie nicht nach: „Ich dachte, dass es ein Elfmeter geben könnte, aber ich bin nicht der Schiedsrichter. Er hat es sicher besser gesehen. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und mit dem Spiel.“

 

Auch in anderen Punkten kam Werder verbessert aus der Winterpause. So entwickelte das Team vor allem bei Standards immer wieder viel Gefahr. „Bei unseren Ecken und Freistößen hat es vor dem Dortmunder Tor immer gebrannt. Und auch sonst sind wir dann im Verlauf des Spiels immer besser zum Abschluss gekommen“, lobte Per Mertesacker, der ausgerechnet von BVB-Trainer Jürgen Klopp bestätigt wurde. „Wir hatten heute ein Problem, dass wir so zum ersten Mal gesehen haben. Nach den Standards der Bremer waren wir bei den zweiten Bällen schlecht, da haben die Bremer immer viel Druck ausgeübt. Aber auch sonst war Werder im Mittelfeld einfach aktiver. Dort waren wir zu sehr auf die Verteidigung, als auf die Balleroberung aus. Es hat heute nicht gereicht. Das war einfach enttäuschend.“

 

Ganz und gar nicht enttäuschend war bei den Bremern auch die clevere Verwaltung des Vorsprungs, eine Qualität, die man in dieser Ausprägung in dieser Sasion noch nicht gesehen hat. „Da haben wir den Ball richtig gut laufen lassen, das war richtig gute Qualität“, so Mertesacker, der den Vergleich mit den letzten Dortmund-Spielen zog. „Ich kann mich noch gut erinnern, wie wir hier immer wieder in Konter gelaufen sind. Heute war unser Verhalten besser. Vielleicht haben wir uns sogar nach dem Ausgleich zunächst etwas zu viel zurückgezogen.“

 

Am Ende haben sie genau die richtige Balance gefunden. Kein Wunder dass Cheftrainer Thomas Schaaf positiv gestimmt die Reise nach Bremen antrat. „Das war insgesamt ein tolles Spiel, bei dem sich beide Mannschaften sehr gefordert haben. Am Ende haben wir verdient gewonnen, weil wir nach der Anfangsphase mehr investiert haben und die aktivere Mannschaft waren.“ Schaaf warnt jetzt aber vor zu großer Euphorie. „Rundherum kann man auch heute nicht zufrieden sein. Man findet immer noch Fehler. Wir haben zwar auch sehr viele Dinge richtig gemacht, aber wir sollten das Ergebnis nicht überbewerten. Wir müssen jetzt dran bleiben, unsere Spiele weiter so intensiv gestalten und uns mit guten Ergebnissen belohnen.“

 

aus Dortmund berichten Michael Rudolph und Dominik Kupilas

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