Allofs' Pläne: Keine Runderneuerung, aber mehr Konsequenz

Der 2:1-Erfolg über den VfL Wolfsburg war ein versöhnlicher Jahresabschluss für Werder Bremen.
Profis
Samstag, 13.12.2008 / 19:38 Uhr

Zwei Siege zum Abschluss der Hinrunde, den Urlaub vor Augen und die harmonische Stimmung im Weser-Stadion trübten den Werder-Profis den Blick nicht. Bei ihrer Analyse der gesamten ...

Zwei Siege zum Abschluss der Hinrunde, den Urlaub vor Augen und die harmonische Stimmung im Weser-Stadion trübten den Werder-Profis den Blick nicht. Bei ihrer Analyse der gesamten Hinrunde äußerten sie sich am Samstag sehr einsichtig. "Ich werde auch nach diesen beiden Siegen nicht von einem versöhnlichen Abschluss sprechen. Wir haben nicht das erreicht, was wir uns vor der Saison vorgenommen haben. Da lasse ich mich jetzt nicht blenden", zog Torsten Frings wenig weihnachtlich Bilanz und traf damit genau den Nerv seines Trainers. Auch Thomas Schaaf beschrieb seine Gedanken ähnlich: "Wir können doch nicht in zwei Spielen alles wieder gut machen, dafür haben wir zu viele Punkte in dieser Serie liegen gelassen. Es war ein Wechselbad der Gefühle und dieses Auf und Ab hatten wir vor der Saison so nicht erwartet und wir müssen das abstellen."

 

Die beiden Siege waren für den Bremer Coach, der nach Spielschluss von den Fans zum Feiern in der Ostkurve aufgefordert wurde, lediglich ein gutes Signal der Mannschaft. "Es war in Ordnung, dass wir die Bereitschaft gesehen haben, dass die Mannschaft etwas ändern will. Und es ist natürlich gut für die Arbeit, die jetzt auf uns zukommt, dass wir mit einem positiven Gefühl in die Winterpause gehen können."

 

Wo der Hebel in den ersten Wochen des neuen Jahres angesetzt werden muss, hat Werders sportliche Leitung längst im Kopf. "Wir machen uns ja die ganze Zeit über Gedanken. Ich setze mich ja nicht erst morgen hin und fange dann mal an zu denken", so Schaaf. Ein bisschen mehr ins Detail der Pläne für die kommenden Monate ging Geschäftsführer Klaus Allofs. "Unsere größte Baustelle sind die Schwankungen in den Leistungen. Wir müssen wegkommen davon, dass wir nach unseren Glanzleistungen immer wieder unterirdisch auftreten. Wir denken, dass wir die Gründe erkannt haben und daran werden wir ansetzen. Es wird aber keine Runderneuerung geben." Allofs dazu: "Wenn es passt, könnte sich das eine oder andere ergeben, aber eigentlich wäre das ein Widerspruch dazu, dass wir immer das Potenzial des Teams hervorheben. Wir haben einerseits registriert, dass Spieler, die sonst nicht so zum Einsatz kamen, zuletzt gute Ansätze gezeigt haben. So spielte heute eben Prödl in der Innenverteidigung, weil er es am Dienstag gut gemacht hatte. Das hat nichts mit einem Denkzettel für Naldo zu tun, sondern das muss noch mehr zur Normalität werden, dass gute Leistungen so honoriert werden, dass man beim nächsten Spiel noch einmal die Chance bekommt. Für die Position von Frank Baumann galt heute das gleiche."

 

Andererseits werden wir versuchen, die scheinbar belanglosen Dinge, die aber große Wirkung haben, abzustellen. Dazu gehört auch die Disziplin auf und neben dem Spielfeld." Bei diesem Thema holte der ehemalige Werder-Stürmer etwas aus. "Ich bin kein Freund davon, Regeln an die Wand zu kleben und peinlich genau alles zu kontrollieren. Aber wir werden wohl in Zukunft einige Dinge etwas konsequenter aufziehen. Wir pflegen bei Werder einen Stil, der den Spielern Freiheiten gibt und damit auch die Möglichkeit sich selbst zu reflektieren, aber das werden wir in der Rückrunde ein bisschen einschränken."

 

Allofs Ziel: "Jeder muss sich daran halten, dass wir alle gemeinsam nur ein Ziel verfolgen und das ist der Erfolg von Werder Bremen." Dass in diese Richtung noch einiges machbar ist, sieht er durchaus optimistisch. "Wir wissen, dass wir nach diesem Sieg zumindest wieder in einer Position sind, in der wir mit einer Serie wieder oben mitmischen können. Und wir wissen auch, wie schnell man von da oben abrutschen kann. Es ist also noch einiges möglich." Das Allofs viel von der aktuellen Bremer Mannschaft hält, unterstrich er am Ende noch einmal. "Ich glaube nicht, dass es viele Mannschaften gegeben hätte, die nach so einer Niederlage wie in Karlsruhe noch einmal so einen Kraftakt hinbekommen hätten, wie wir in den letzten beiden Spielen. Insofern ist es für mich schon ein versöhnliches Ende der Hinrunde."

 

von Michael Rudolph und Dominik Kupilas

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