"Wir haben heute sehr gut gespielt, wir haben Selbstvertrauen gesammelt und jetzt darf es uns nicht wieder passieren, dass wir gleich danach wieder so schlecht sind. Ich hoffe, dass wir das am Samstag gegen Wolfsburg gleich umsetzen können. Wenn wir so spielen wie heute, dann werden wir drei Punkte einfahren", stellte Stürmer Claudio Pizarro fest, der am Wochenende mit einer Rotsperre nur zuschauen kann. "Viel reden müssen wir eigentlich darüber nicht mehr. In den letzten Wochen haben wir alle Informationen ausgetauscht, wie wir solche Spiele angehen müssen", so der Peruaner weiter.
Dass Werder mit mannschaftlicher Geschlossenheit das Fehlen einzelner Akteure ausgleichen kann, konnte gegen den italienischen Meister jeder wieder deutlich sehen. "Es war ein bisschen so wie letztes Jahr gegen Real Madrid. Bei uns haben einige Spieler gefehlt und schon haben wir den Erfolg über das Team erreicht. So kann Werder auch sein. Vielleicht ist man als Spieler in solchen Ausnahmesituationen eher bereit bestimmte Wege zu gehen und Voraussetzungen zu erfüllen. Wenn wir das konstant abrufen könnten, würden wir in der Bundesliga ganz woanders stehen", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs anerkennend. Cheftrainer Thomas Schaaf forderte ebenfalls diese Beständigkeit ein. "Es sieht so aus, als ob wir uns gegen starke Teams besser behaupten können, nur wir müssen das auch mal in jedem Spiel und alle drei Tage beweisen und abrufen."
Wieso Werder das in dieser Saison so schwerfällt, können selbst viele Spieler nicht erklären. "Da sind wir selbst am Rätseln", verrät Per Mertesacker, der gegen Inter eine "sehr gute Laufbereitschaft und die richtige Zweikampfstärke in den entscheidenden Situationen" analysierte. "Wir haben uns sogar gleich nach Ballverlusten einige Bälle wieder zurückerobert, ohne dass Inter das Spiel eröffnen konnte. Da war sehr auffällig", so Mertesacker erfreut. Um an die Leistung anzuknüpfen appellierte er vor allem an die routinierteren Mitspieler. "Wir sind eine sehr junge Mannschaft, die mitten in einem Reifeprozess steckt. Und genau da müssen die erfahrenen auch richtig vorangehen und den jungen Leute den Weg weisen."