Burdisso will die Partie vor allem auch für sich persönlich nutzen, um seine schwache Partie gegen Famagusta auf internationaler Bühne vergessen zu lassen. "Wenn der Trainer mich morgen aufstellen sollte, dann werde ich ganz gewiss mein Bestes geben. Für mich wäre das eine ganz wichtige Gelegenheit das Geschehene in der Vergangenheit zu lassen und wieder in die Zukunft zu blicken", so der Abwehrspieler, der gegen Famagusta mit einem katastrophalen Kopfball-Rückpass entscheidenden Anteil an dem überraschenden Punktverlust der Italiener hatte.

Sein Trainer wird ihm die Chance zur Wiedergutmachung geben. Das kündigte Jose Mourinho noch während der Pressekonferenz an und legte sich auch auf anderen Positionen ungewöhnlicherweise fest. "Ich werde mit Burdisso spielen, aber auch mit Materazzi, Adriano und Cambiasso, also mit einigen, die in Rom nicht gespielt haben", kündigte Mourinho an und machte auch den jungen Spielern Hoffnung. "Auch Santon und Balotelli haben gute Chancen entweder von Anfang an zu spielen oder eingewechselt zu werden."

Verzichten will der Portugiese auch auf keinen Fall auf seinen Routinier Zanetti. "Für ihn ist es ganz wichtig, dieses Spiel zu machen, denn er wird damit den internationalen Allzeit-Inter-Rekord von Guiseppe Bergomi knacken." Mit 117 Europapokalspielen hat der Argentinier bereits den Rekord von Guiseppe Bergomi eingestellt und könnte gegen Werder eine neue Bestmarke erreichen.

Bei der Besetzung der restlichen Positionen könnte es zu weiteren Experimenten kommen. Für den portugiesischen Trainer ist das der Schlüssel, um die Motivation gegen Werder hoch zu halten. "Das war bisher in dieser Vorrunde ein bisschen unser Problem. Wir haben die Gruppe etwas anders eingeschätzt. Nach dem ersten Sieg waren wir wohl nicht so oft richtig bei der Sache. Jetzt haben wir nur acht Punkte und das ist uns zu wenig. Morgen wird es so sein, dass nicht nur die Medien meine Aufstellung nicht kennen, sondern auch die Mannschaft keine Ahnung hat, wie wir letztendlich auflaufen werden"

Fakt ist jedoch, dass Inter trotz aller weiteren Ziele, Werder nicht unterschätzen will. "Wir müssen uns nur an das Hinspiel erinnern. Da haben wir eine starke Bremer Mannschaft gesehen, die sehr guten und aggressiven Offensivfußball spielt. Das war sehr ausgeglichen. Es hat uns schon gewundert, dass sie in ihren Heimspielen nur einen Punkt geholt haben. Und jetzt vielleicht nur den UEFA-Cup erreichen."

von Michael Rudolph und Dominik Kupilas