Viel zu langer Anlauf bis Mut und Glauben da waren

Enttäuschung in Grün und Weiß. Nach dem 2:2-Remis muss Werder alle Champions-League-Träume begraben.
Profis
Donnerstag, 27.11.2008 / 23:22 Uhr

Von der theoretischen Chance, vielleicht doch noch weiter im UEFA-Cup zu spielen, wollte am Mittwochabend keiner etwas wissen. Die Enttäuschung saß zu tief ...

Von der theoretischen Chance, vielleicht doch noch weiter im UEFA-Cup zu spielen, wollte am Mittwochabend keiner etwas wissen. Die Enttäuschung saß zu tief. "Wir sind hier angetreten, um weiter in der Champions League zu spielen, deswegen ist der Punkt kein Trost. Wir haben unser Ziel nicht erreicht. Das ist Fakt. Vielleicht schauen wir uns morgen die Tabelle an und denken an den Strohhalm, vielleicht doch noch Platz drei zu erreichen", diktierte ein frustrierter Christian Vander in die Blöcke der Medienvertreter.

 

Vorausgegangen war wieder einmal eine turbulente Partie, in der Werder sich zunächst schwertat, trotz seiner Dominanz im Ballbesitz zwei Gegentreffer kassierte und dann wieder mit seiner Moral punkten konnte. "Wir haben erst am Schluss den Mut und den Glauben gehabt, dass wir hier als Sieger vom Platz gehen können. Leider haben wir dafür einen langen Anlauf gebraucht. Wir haben dann versucht, die Lücken zu finden, aber damit hätten wir einen Tick früher anfangen müssen. Die Enttäuschung ist riesengro", blickte Cheftrainer Thomas Schaaf auf den Spielverlauf und benannte die beiden größten Defizite des Teams. "Ich weiß, dass wir besser spielen können, aber vor allem brauchen wir so schnell wie möglich mehr Sicherheit in unserer Defensivarbeit. Außerdem ist unsere Torquote zur Zeit unbefriedigend."

 

Geschäftsführer Klaus Allofs drückte es nur etwas anders aus. Inhaltlich lag er jedoch sehr nah bei Thomas Schaaf. "Nach vorn macht das eben den Unterschied aus, ob du weiterkommst oder nicht. Chelsea hat in 90 Minuten eine Chance und macht sie eben rein und uns gelang das heute nicht. Und wenn man sich nach vorn so schwer tut, dann muss man der Mannschaft vorwerfen, dass sie dann hinten wieder zwei Gegentore zulässt und sich erneut in eine fast ausweglose Situation bringt. So geht das in der Champions League einfach nicht. Das ist viel zu leicht für die Gegner."

 

Allofs klares und knappes Fazit zum Spiel: "Heute kam es drauf an, aber wir waren nicht gut genug und nicht clever genug. Nur die Moral war in Ordnung, dass wir dann doch wieder ins Spiel gekommen sind. Doch am Ende hat es wie schon gegen Hamburg nicht gereicht."

 

Dass Werder in den letzten Minuten noch einmal zurück ins Spiel fand, machte das Ausscheiden aus der Champions League jedoch fast noch schmerzhafter. Abwehrspieler Per Mertesacker sagte dazu: "Wir haben unser Endspiel gegen Inter verpasst, obwohl wir es auch heute wieder selbst in der Hand hatten. Das ist schon sehr, sehr bitter. Leider waren wir erst am Ende richtig zwingend in unseren Aktionen. Da dachte ich schon, dass noch etwas geht. Nach dem 2:2 war Famagusta beeindruckt, dass wir wieder da waren und bei uns war jeder euphorisiert und hat noch mal etwas drauf gegeben."

 

Werder kämpfte sich dann soweit heran, dass die Grün-Weißen sogar die größte Chance auf den Sieg hatten. Hugo Almeida stand nach einem dicken Abwehr-Patzer der Gastgeber plötzlich frei vor dem Tor. "Ich dribbelte dann auf den Keeper zu und sah dass er sich schon bewegt, dann habe ich direkt draufgeschossen. Schon bei dem Schuss habe ich Krämpfe in beiden Beinen gespürt. Dass ich diese Chance nicht reingemacht habe, werfe ich mir vor", schüttelte der Portugiese noch nach der Partie den Kopf. "Absichtlich hat er das sicher nicht gemacht, das würde ich ihm nie unterstellen. Aber freier kann man einfach nicht mehr stehen. Das sind die Tore, die du machen musst. Das gilt aber nicht nur für die Chance von Hugo, sondern auch für andere Situationen", sagte Torsten Frings.

 

aus Nikosia berichtet Michael Rudolph

Weitere News

Ihr Browser ist veraltet.
Er wird nicht mehr aktualisiert.
Bitte laden Sie einen dieser aktuellen und kostenlosen Browser herunter.
Chrome Mozilla Firefox Microsoft Edge
Chrome Firefox Edge
Google Chrome
Mozilla Firefox
MS Edge
Warum benötige ich einen aktuellen Browser?
Sicherheit
Neuere Browser schützen besser vor Viren, Betrug, Datendiebstahl und anderen Bedrohungen Ihrer Privatsphäre und Sicherheit. Aktuelle Browser schließen Sicherheitslücken, durch die Angreifer in Ihren Computer gelangen können.
Neue Technologien
Die auf modernen Webseiten eingesetzten Techniken werden durch aktuelle Browser besser unterstützt. So erhöht sich die Funktionalität, und die Darstellung wird verbessert. Mit neuen Funktionen und Erweiterungen werden Sie schneller und einfacher im Internet surfen können.