Das Ziel für die letzte internationale Auswärtsreise des Kalender-Jahres 2008 ist klar: Etwas Zählbares mitbringen. "Ohne Punkte verabschieden wir uns ...
Das Ziel für die letzte internationale Auswärtsreise des Kalender-Jahres 2008 ist klar: Etwas Zählbares mitbringen. "Ohne Punkte verabschieden wir uns ...
Das Ziel für die letzte internationale Auswärtsreise des Kalender-Jahres 2008 ist klar: Etwas Zählbares mitbringen. "Ohne Punkte verabschieden wir uns aus der Champions League. Wenn wir nichts holen sind wir raus", machte Cheftrainer Thomas Schaaf am Dienstagmorgen keine großen Worte darüber, was er von seiner Mannschaft erwartet. Auch die Marschroute konnte der Bremer Coach sehr prägnant vermitteln: Eine Leistung wie gegen Hamburg – nur noch besser! "Im Grunde werde ich mich nicht beschweren, wenn wir so auftreten, aber bitte mit mehr Durchschlagskraft. Wir wollen Tore schießen. Gegen Hamburg hat man vieles von dem gesehen, wofür Werder steht. Zum Beispiel die Bereitschaft den Ball zu fordern und sich einzubringen."
Doch Schaaf ist auch weit entfernt, seine Spieler, trotz einer 1:2-Niederlage, in zu große Euphorie zu versetzen. "Jeder muss wissen, dass wir in Hamburg gut waren, aber dass es nicht gereicht hat. Wir müssen uns verbessern, ohne andere Dinge wieder zu verlieren."
Werders Vize-Kapitän Torsten Frings schilderte die Ausgangsituation vor dem wichtigen Spiel wie folgt: "Famagusta ist zweiter, wir sind vierter. Wir haben morgen die Möglichkeit das umzudrehen und das wollen wir unbedingt schaffen, denn irgendwann müssen wir ja mal anfangen unser Potenzial abzurufen." Und er ging sogar noch einen Schritt weiter. "Vielleicht ist das genau das Spiel, das gut für uns ist. Es gibt nicht viel nachzudenken, sondern einfach rausgehen mit offenem Visier, Tore schießen und mit aller Macht versuchen zu gewinnen."
Der Konkurrenzkampf vor dem wichtigen Spiel ist groß. Ganz bewusst hat Schaaf alle 20 verfügbaren Spieler mit auf die Reise genommen. Stürmer Boubacar Sanogo musste sich zwar am Monatgabend noch mit starken Halsschmerzen abmelden, doch die drei Rückkehrer Clemens Fritz, Sebastian Boenisch und Mesut Özil machen um so mehr Druck. Trotz seiner wochenlangen Pause hatte Boenisch kurz vor dem Abflug auf dem Bremer Flughafen demonstrativ wenig Verständnis für Fragen, ob sein
Einsatz überhaupt sinnvoll wäre. Voller Selbstvertrauen antwortete der 21-Jährige. "Das ist doch keine Frage. Ich fliege mit und will am liebsten in der Startelf stehen. Ich bin auf alles vorbereitet. Das wäre doch super, wenn ich gleich wieder mit so einem Spiel reinkommen würde."
Nicht viel anders hört sich Mesut Özil an, dessen Rotsperre für die Champions League keine Auswirkungen hat. "Dass ich jetzt kurz raus war, spielt keine Rolle. Ich hatte dafür einige zusätzliche Trainingseinheiten und fühle mich topfit."
Das sollten alle Grün-Weißen von sich behaupten können, denn in Nikosia erwartet sie ein "Spiel mit Pokalcharakter", wie es Jürgen L. Born einschätzte. "Die Zyprer dürfen nicht verlieren und wir dürfen nicht verlieren. Es ist schön in der Vorrunde der Champions League zu spielen, aber wir wollen mehr. Der Druck ist groß, aber bei unserer Mannschaft kann er besondere Leistungen erzeugen. Sie kann damit umgehen."
Doch auch von den Gastgebern erwartet Thomas Schaaf eine starke Vorstellung. "Sie werden tief stehen und schnell in die Offensive umschalten, so wie beim Hinspiel in Bremen. Aber anders als im Weser-Stadion wird Famagusta diesmal noch selbstbewusster auftreten. Und sie werden von ihren Fans unterstützt. Doch auch damit werden wir leben können. Wir haben inzwischen so viele Stadien gesehen, dass uns diese Euphorie dort nicht schocken wird", so der Bremer Coach.
aus Nikosia berichtet Michael Rudolph