Almeidas Kracher verleiht Spiel den "Glanz des Sieges"

Jubel unter Torschützen: Diego und Hugo Almeida bejubeln einen Treffer der Grün-Weißen.
Profis
Sonntag, 16.11.2008 / 20:49 Uhr

Es gibt Schüsse, da muss man froh sein, dass die Ostkurve noch nicht an das Spielfeld des Weser-Stadions herangebaut wurde, weil dann die Verletzungsgefahr für die Zuschauer viel zu groß wäre. In der 55. Minute hämmerte Hugo Almeida aus 24 Metern so ein Geschoss in die Richtung, doch die Sanitäter konnten auf ihren Plätzen bleiben, denn der Ball schlug im Tornetz ein, bevor er Schlimmeres anrichten konnte. Es war das Glanzstück des portugiesischen Nationalspieler, der eine ordentliche Leistung bot, ohne jedoch restlos zu überzeugen. Sein Auftritt war symbolisch für die Mannschaft.

 

 

"Ich würde mir wünschen, dass er jede Woche so auftritt und solche Tore schießt. Dann kaufen wir auch gern immer wieder ein neues Tornetz. Das ist natürlich utopisch, aber er hat heute wieder gezeigt, dass unsere Forderungen an ihn, nicht unrealistisch sind. Wir haben schon so oft auf sein riesiges Potenzial hingewiesen. Er besitzt die Schnelligkeit, die Schussstärke, die Beweglichkeit, dass er noch mehr daraus machen kann. Vielleicht sind es solche Erlebnisse, die ihn den Kick geben, noch intensiver an sich zu arbeiten", sagte Geschäftsführer Klaus Allofs über den Angreifer.

 

Übertragen könnte man diese Einschätzung auch auf die gesamte Mannschaft, die gegen Köln "vieles richtig machte, aber sich auch noch Platz für Verbesserungen offen ließ. Die Mannschaft hat aber gezeigt, dass sie sich verbessern will", wie Cheftrainer Thomas Schaaf befand. Klaus Allofs sagte dazu: "Vom Ergebnis her, war es schon Gold, das glänzte, spielerisch kann man vor allem in der Defensive einiges besser lösen. Aber wir haben gekämpft und einer hat dem anderen geholfen."

 

Sehr selbstkritisch und sachlich gingen die Werder-Profis mit dem Sieg gegen Köln um. Tim Wiese war nicht wirklich anzumerken, dass die Mannschaft drei Punkte eingefahren hatte. "Der Erfolg war wichtig, aber es war kein super Spiel. Wir können es besser, zeigen es aber momentan noch nicht. Wir hatten heute das Glück, dass wir die Tore aus dem Nichts geschossen haben. Erst der Elfmeter, dann das 2:0 in der 45. Minute nach einer Ecke und dann Hugos Fernschuss", so der Torhüter, der nach dem Anschlusstreffer auch nicht so positive Gedanken hatte. "Als

die Kölner das Tor machten, habe ich schon gedacht, dass es noch schief gehen könnte." Doch trotz der zurückhaltenden Bewertung lobte der Keeper auch seine Vorderleute, obwohl er einige Male eingreifen musste, um Schlimmeres zu verhindern. "Aber dass ich solche Bälle halten kann, zeigt auch, dass wir uns verbessert haben, dass wir dichter stehen. Zuletzt waren es doch oft Kontertore bekommen, bei denen ich gar nichts machen konnte."

 

Per Mertesacker reihte sich in die kritisch-zuversichtlichen Situationsbeschreiber ein. "Die spielerischen Ansätze sind wieder zu erkennen, aber es fehlen noch die Automatismen, die unser Spiel ausgzeichnet haben. So können wir den Gegner noch nicht dauerhaft unter Druck setzen. Aber ich sehe es so: Wir haben bisher nur ganz selten ein Spiel gewonnen, in dem wir schlecht gespielt haben, deswegen war das heute ein Fortschritt." Mittelfeldspieler Diego umschrieb es etwas blumiger. "Das war heute ein hart umkämpftes Spiel, in dem der spielerische Glanz gefehlt hat, aber das am Ende den Glanz des Sieges hatte."

 

Dass der Werder-Auftritt aber auch für Fußballexperten gar nicht so schlecht war, musste Kölns Trainer Christoph Daum eingestehen. Er sagte nach Schlusspfiff: "Spiele gewinnt man durch Tore und die haben die Bremer heute geschossen. Sie waren in den entscheidenden Momenten entschlossener. Sie waren abgeklärter in den Zweikämpfen und beim Umschalten nach vorn, können wir uns sicher noch etwas abschauen."

 

von Michael Rudolph und Dominik Kupilas

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