"Owos" Abschieds-Beute: Punkte, Uhr und Schuhkartons

Am letzten Spieltag noch den Champions-League-Einzug mit den Werder-Fans gefeiert, nun kommt er mit Borussia Dortmund nach Bremen: Patrick Owomoyela
Profis
Donnerstag, 16.10.2008 / 12:13 Uhr

Patrick Owomoyela hat das Bundesligaspiel bei seinem Ex-Klub Werder Bremen fest eingeplant. Vor der Partie wird er im Weser-Stadion offiziell verabschiedet. Mit welchen Gedanken er die Reise in seine noch gar nicht lang zurückliegende Vergangenheit antritt, hat WERDER.DE telefonisch nachgefragt.

 

Hallo Owo, rechtzeitig vor dem Werder-Spiel scheinst du wieder fit zu sein? Wirst du denn deine Verabschiedung im Weser-Stadion im Borussia-Trikot erleben oder kommst du privat an die Weser?

Nein, es sieht ganz gut aus, dass ich als Aktiver dabei bin. Meine Verletzungen sind überwunden und ich konnte in dieser Woche gut trainieren. Ich gehe schon davon aus, dass ich im Kader für das Spiel in Bremen stehe.

 

Der Start bei der Borussia verlief nicht so, wie du es dir erhofft hattest. Eigentlich ging es mit deinem Verletzungspech so weiter wie in Bremen.

Es war mal wieder so blöd, dass ich am Anfang einige Wochen verpasst habe. Dennoch waren die Verletzungen nicht so schlimm. Es waren ja Lappalien im Vergleich zu den Sachen, die mich in Bremen außer Gefecht gesetzt hatten. Darüber war ich froh, deswegen hat mich die Verletzung auch nicht so schwer mitgenommen. Ich werde schnell wieder reinkommen.

 

Die Generalprobe hast du auch überstanden. Am vergangenen Wochenende habt ihr gegen Austria Wien gespielt.

Ja, ich war 75 Minuten dabei, habe mich auch ganz gut gefühlt. Klar, einmal habe ich kurz gepennt, aber körperlich hat alles funktioniert. Alles andere kommt mit der Spielpraxis. Ich fühle mich einfach wieder richtig gut und bin wirklich sehr froh, dass ich dabei bin.

 

Wie werden dich die Bremer Fans verabschieden, dein Wechsel kam am Ende ja doch sehr schnell. Zu Beginn der Vorbereitung haben sie dich noch in grün-weiß gesehen.

Ich freue mich schon auf das Weser-Stadion, weil es dort immer eine ganz besondere Atmosphäre gibt. Ich glaube nicht, dass sich meinetwegen daran etwas ändern wird. Ich erwarte keine bösen Reaktionen mir gegenüber. Ich habe mir nichts vorzuwerfen und glaube auch, dass die Fans die Hintergründe meines Wechsels gut nachvollziehen können. Es lief in den letzten beiden Jahren bei Werder nicht so und ich wollte eine neue Herausforderung suchen.

 

Doch nicht nur wegen der Atmosphäre, wird es etwas besonderes. Du warst ja kaum weg, auf den Türklinken müsste man noch deine Fingerabdrücke nehmen können.

Stimmt, ich war drei Jahre lang da, bin mit der ganzen Umgebung noch sehr vertraut, kenne noch alle meine Ex-Kollegen und stehe mit einigen noch in Kontakt. Ich freue mich auf das Wiedersehen. Dazu kommt, dass ich mit Dortmund ja fast noch nicht gespielt habe. Aber da geht es jetzt hoffentlich richtig los.

 

Gibt es Spieler, auf die du dich besonders freust?

Ja, aber die habe ich alle schon am letzten Wochenende beim Länderspiel gesehen. Die Jungs von der Nationalmannschaft waren ja in Dortmund und da habe ich natürlich vorbeigeschaut. Mit ihnen verbindet mich schon am meisten, durch die gemeinsame Zeit bei Werder und beim DFB. Aber dennoch freue ich mich jetzt auch auf alle anderen, denn ich hatte mit den Jungs eine Super-Zeit in Bremen.

 

 

Dortmund hat zuletzt immer wieder gegen Werder überraschende und oft auch glückliche Punkte geholt oder ist mit viel Dusel im Pokal weitergekommen. Glaubst du, dass ihr die Serie fortsetzen könnt?

Ich hoffe, dass es wieder ganz gut für den BVB läuft. Ich gehe davon aus, dass wir etwas reißen können. Wir waren zwar ein bisschen schwankend in unseren Leistungen, aber alles in allem ist ein positiver Trend auszumachen. Wenn alle gesund von den Länderspielen zurückkommen, dann haben wir ein Team, das gute Chancen gegen Werder hat.

 

 

Du erlebst jetzt unmittelbar aufeinanderfolgend zwei Trainer mit sehr unterschiedlichen Arbeitsstilen. Kann man sich als Spieler darauf schnell einstellen?

Das kann man wohl sagen. Der eine redet sehr gern und sehr viel, der andere hat das weniger getan. Der eine ist extrovertiert, der andere introvertiert. Ich fühle mich hier in Dortmund unter Jürgen Klopp sehr wohl. Er beschäftigt sich sehr viel mit unserer noch jungen Mannschaft und hat mir mit seiner Art auch während meiner Verletzung immer wieder das Gefühl gegeben, dass er auf mich setzt. Das hat sicher auch geholfen, dass ich jetzt schnell wieder zurückkommen konnte. Aber beide Trainer sind aber auf ihre Art und Weise erfolgreich.

 

 

Gerade bei Eurem tragischen Europapokal-Aus wurde deutlich, was auch in der Bundesliga auffällig ist – ihr seid sehr schwankend in Euren Leistungen. Liegt das an eurer jungen Mannschaft?

Das kann man so pauschal nicht sagen. Mit dem Alter hat das weniger zu tun, eher damit, dass doch einige dabei waren, die ihre ersten internationalen Erfahrungen gesammelt haben. Aber nur daran muss es auch nicht liegen. Werder ist ja das beste Beispiel. Dort stehen sehr erfahrene Spieler auf dem Platz, die alles schon mitgemacht haben, und das Team sorgt trotzdem immer mal wieder für schwankende Leistungen.

 

Zu deiner Verabschiedung wird es im Weser-Stadion sicher wieder Blumen, die traditionelle Grafik und eine Uhr geben. Die drei Punkte sollen aber hier bleiben.

Die möchte ich natürlich am liebsten auch. Aber ich werde vielleicht noch mehr mitnehmen. Bei Werder liegen auch noch zahlreiche Schuhe von mir, da werde ich sicher nach dem Spiel ein paar Kisten in unseren Mannschaftsbus packen müssen. Da freue ich mich schon besonders auf die Verhandlungen mit "Oberst" (Detlef Kollra), dem Bremer Zeugwart.

 

Das Interview führte Michael Rudolph

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