Viel Durcheinander sollte in der Defensive aber auch gegen die aktuelle Inter-Mannschaft nicht aufkommen. „Denn die sind in der Offensive beeindruckend besetzt. Da hat mein Kollege viele Variationsmöglichkeiten“, schwärmte Cheftrainer Thomas Schaaf aber nicht nur vom Angriff. „Hinten hat Mourinho ebenfalls sehr flexibel aufgestellt und viele starke Optionen. Das Grundgerüst steht bei Inter dafür im Mittelfeld mit Zanetti, Cambiasso, Vieira.“
Wer gegen den favorisierten italienischen Meister ein Werder-Bollwerk erwartet, dürfte sich natürlich täuschen. „Wir müssen nicht das Ungewöhnliche versuchen, sondern vor allem uns selbst treu bleiben. Wenn wir das gut umsetzen, kann man mit einer guten Taktik etwas oben draufsetzen.“ Ausreichend Selbstvertrauen ist bei den Spielern vorhanden. Daniel Jensen dazu: „Wir haben zwar in den letzten beiden Partien sechs Tore kassiert, aber auch zehn geschossen. Es gibt die Chance, in Mailand zu punkten, wir müssen nur daran glauben. Und zur Zeit spürt man genau das im Team.“ Das zeigt sich auch bei Innenverteidiger Per Mertesacker, der eigentlich an einem dichten Riegel interessiert sein müsste. „Zu allererst müssen wir mal ein mutiges Spiel abliefern, dann kommt der Rest von allein. Wir hätten ja auch das Zeug dazu, uns hinten reinzustellen, aber das Spiel nach vorn bringt uns seit Jahren den Erfolg, warum sollten wir jetzt etwas ändern?“
Auf einen „unverkrampften Auftritt ohne Angst“ setzt Klaus Allofs, der die Weiterentwicklung nun auch auswärts zählbar nachgewiesen sehen möchte. „Auf fremden Plätzen haben wir international zu viel liegen gelassen. Wir müssen es schaffen, unsere großen Möglichkeiten auch in diesen Spielen besser auszuschöpfen und es spricht einiges dafür, dass uns das gelingen kann. Wir sind in einer guten Verfassung.“
aus Mailand berichtet Michael Rudolph