Trotz Jubel klare Ansagen: "Nicht durchdrehen!"

Jubeln ja, aber das große Ganze darf nicht vergessen werden. Absolviert ist erst der 5. Spieltag...
Profis
Sonntag, 21.09.2008 / 00:36 Uhr

Klar, so ein historischer, wilder, unerwartet deutlicher Sieg bei einem der größten Wettbewerber macht freudetrunken. Trotzdem mischte in der Bremer Feiergesellschaft die Vernunft stets mit. Niemand verlor ob des 5:2 den Boden unter den Füßen. Im Gegenteil: Es versammelten sich einige Mahner, die darauf hinwiesen, dass der Erfolg von München eigentlich nur Folgendes bedeutet: "Drei Punkte, die wichtig sind" – Thomas Schaaf formulierte direkt nach Spielschluss gleich noch ein deutliches Statement in die TV-Mikrofone: "Nicht durchdrehen!"

 

Diese Aufforderung kam bei den Spielern an. Kapitän Frank Baumann entließ seine Kollegen auch nach dem Triumph nicht aus der Pflicht. Das 5:2 nützt nur so richtig was, wenn es keine Eintagsfliege bleibt. "Jetzt muss sich zeigen, ob wir uns damit zufrieden geben oder diese Leistung bestätigen", mahnte der Routinier schon wieder. Und weiter:

"Wir hatten uns alle vorgenommen, eine engagierte Leistung zu bringen. Das müssen wir jetzt öfter beweisen. Dieses Spiel ist der Maßstab, den wir auch an die beiden Spiele in der kommenden Woche anlegen müssen." Aue im Pokal und Hoffenheim am 6. Bundesliga-Spieltag sind andere Kaliber als die Bayern, aber nicht weniger für voll zu nehmen.

 

Die Rückkehr der Werder-Trümphe

 

Auch Torwart Tim Wiese verlangt Dranbleiben: "Wir dürfen uns nicht darauf ausruhen!" Schließlich gibt es doch mindestens einen tollen Grund, so weiter zu machen: "Das Spiel hat jedem Selbstvertrauen gegeben." Werder braucht das Selbstvertrauen, gerade nach dem enttäuschenden 0:0 gegen die Anorthosis-Zyprer, als auch die Gefahr bestand, im Zweifel zu verharren. Thomas Schaaf erklärte anschaulich, auf welche Reaktion es in München ankam: "Wenn man das kleine Einmaleins des Fußballs nicht aufzeigen will, kann auch das große Einmaleins nicht gelingen." Die Schnörkellosigkeit, die Zielstrebigkeit und nicht zuletzt die Gnadenlosigkeit fand Werder in diesem Spiel wieder.

 

Doch damit die Bremer diese Trümpfe weiter in der Hand behalten, bedarf es eines kühlen, konzentrierten Kopfes. Demnach sah das Lob der Verantwortlichen hinterher oft so aus: "Wir haben durch die Bank ein gutes Spiel gemacht", sagte zum Beispiel Klaus Allofs, "sind nun aber noch mehr in der Pflicht, dass wir da weitermachen."

 

Die vorhergehenden und kommenden Spiele nicht aus den Augen zu verlieren ist das eine. Das andere, die Magie des Nachmittags, ließ jedoch auch der Geschäftsführer Profifußball gern auf sich wirken: "Es ist sehr wichtig, dass wir gepunktet haben und auch die Umstände sind natürlich toll. Es sind nur drei Punkte, aber es war ein sehr besonderer Sieg für die Fans."

 

von Enrico Bach, Maximilian Hendel und Michael Rudolph

 

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