Heute ist Werder selbst zu einem europäischen Topklub gereift, der seit fünf Jahren kontinuierlich ein Abo für die Champions League bucht und um die Deutsche Meisterschaft spielt. „Das ist, was ich will, deswegen bin ich hier und versuche dabei zu helfen“, unterstrich der 29-Jährige und würdigte: „Ich glaube, Werder hat sich in vielen Dingen verbessert und vor allem hat auch die Mannschaft eine super Qualität.“ Qualität, die dank Claudio Pizarro nun weiter steigen soll. „Wir werden alle von ihm profitieren“, prophezeit Cheftrainer Thomas Schaaf, „all das, worüber er verfügt, wird dazu beitragen, unseren Weg weiter erfolgreich zu ebnen.“
Seine Palette fußballerischen Könnens enthält einige Mixturen. „Claudio besitzt eine unheimlich gute Technik, ist kopfballstark und vor allem ein Schlitzohr vor dem Tor – Grundlagen für ein erfolgreiches Spiel. Wir durften das mit ihm erleben und gegen ihn erleben. Jetzt sind wir froh, dass er wieder da ist“, verdeutlichte Thomas Schaaf. Über die schnelle Eingewöhnung macht sich Geschäftsführer Klaus Allofs keine Sorgen. „Er passt menschlich absolut ins Team, die Integration wird ihm nicht schwerfallen.“
Beide – Klaus Allofs und Thomas Schaaf – spürten das damalige Angreifertalent in Perus Hauptstadt Lima bereits im zarten Alter von 20 Jahren auf. Zusammen lotsten sie den Jungstürmer dann 1999 ein erstes Mal an die Weser. Unter ihrer Obhut machte sich Pizarro binnen zwei Jahren einen Namen, nicht zuletzt im Notizblock des FC Bayern. „Hier in Bremen absolvierte er seine ersten Schritte“, sagte Klaus Allofs deshalb nicht ohne Stolz. Auch nach seinem Wechsel zu Bayern München war der Kontakt zur alten Wirkungsstätte nie abgerissen.
Als sich im vergangenen Sommer nach sechs Spielzeiten der Abschied aus der bayerischen Landeshauptstadt abzeichnete, „waren wir ebenso am Ball und haben versucht, ihn für Werder zu überzeugen“, verriet der 51-Jährige. Aber Chelsea bekam den Zuschlag. „Einer der besten Trainer der Welt wollte mich in seiner Mannschaft haben. Drei Monate später war er weg. Mein Pech, doch so ist Fußball“, begründete Pizarro.